2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
Holsteins Trainer Karsten Neitzel (hier mit Co-Trainer Jan Sandmann) wurde am Dienstagmorgen nach nur 4 Spieltagen vom Verein freigestellt. Foto: Hermann.
Holsteins Trainer Karsten Neitzel (hier mit Co-Trainer Jan Sandmann) wurde am Dienstagmorgen nach nur 4 Spieltagen vom Verein freigestellt. Foto: Hermann.

Holstein Kiel: Neue Impulse nach dem vierten Spieltag?

Neitzel Rauswurf erhöht internen Druck

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„Ich gehe davon aus“, beantwortete Holsteins Präsident Roland Reime am Sonnabend die Frage, ob Karsten Neitzel gegen Weiche Flensburg und den FSV Zwickau noch auf der Bank sitzen würde. Am Dienstagmorgen verkündete Ralf Becker, Geschäftsführer Sport bei den „Störchen“ dann aber die sofortige Freistellung des Trainers.

Schon vor der Saison hatten die Verantwortlichen der Kieler angekündigt, nach vier Spieltagen eine Bilanz ziehen zu wollen – und diese fällt zugegebenermaßen mit vier Punkten eher dürftig aus. Zehn Punkte habe der Verein sich im Optimalfall erhofft, so Reime, „sieben oder acht wären auch in Ordnung gewesen“. Die Ergebnisse stimmten also auf gar keinen Fall. Doch für einen Rauswurf zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison wohl eher ein zu schwaches Argument. Schließlich hatte Holstein 2014 nach einer guten Phase zu Beginn einen ähnlich schlechten Start hingelegt und wurde am Ende noch Dritter.

„Wir hatten das Gefühl, handeln zu müssen und wollen einen frischen Impuls setzen, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen.“ lautet die phrasenhafte Begründung von Ralf Becker. Dabei stellt sich die Frage, warum der Verein dann zu Saisonbeginn noch von Neitzel überzeugt war. Wäre ein sauberer Schnitt im Sommer dann nicht die bessere (und für den Trainer fairere Lösung) gewesen?

„Der eine oder andere wird jetzt wohl unruhig“, hatte Präsident Reime nach der Niederlage in Köln erklärt. Fraglich ist, ob diese Unruhe allerdings erst in den vergangen Tagen entstanden ist. Fakt ist, dass die nun gefällte Entscheidung von außen wie eine Panikreaktion wirken könnte. Zumal der Verein bisher mit dem Duo Werner/Drews bisher auch nur eine interne Interimslösung präsentieren konnte und „Wunschkandidat“ Breitenreiter aufgrund seines gut bezahlten Vertrages bei Schalke 04 wohl eher auf Angebote aus höheren Ligen warten dürfte.

Klar ist ebenfalls, dass sich nach der heutigen Entscheidung der Druck im Verein nochmal deutlich verstärkt hat. Ein Mittelfeldfeldplatz mit einem neuen Trainer wäre eine Niederlage.

Aufrufe: 016.8.2016, 18:00 Uhr
Matthias HermannAutor