2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Verbissener Kampf um den Ball zwischen Kiels Patrick Herrmann und Thorsten Schulz (VfR Aalen). Foto: Hermann
Verbissener Kampf um den Ball zwischen Kiels Patrick Herrmann und Thorsten Schulz (VfR Aalen). Foto: Hermann

Holstein Kiel lässt sich Spiel aus der Hand nehmen

Vollmann-Elf kämpft erkämpft sich in Hälfte zwei ein Unentschieden an der Förde

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Ernüchterung bei den „Störchen“: Im Heimspiel gegen den VfR Aalen schenkte die Anfang-Elf eine 2:0-Führung und eine gute erste Hälfte leichtfertig her. Mit einfachen Mitteln erkämpften sich die Gäste ein aufgrund der zweiten Halbzeit nicht einmal unverdientes 2:2, mit dem Holstein nun schon zum vierten Mal in Folge ohne Sieg blieb.

Bei den Kielern kehrte der zuletzt gesperrte Dominik Schmidt für Niklas Hoheneder zurück in die Startelf, wo außerdem Manuel Janzer den Platz des gelb-rot-gesperrten Kingsley Schindler einnahm. Bei den Gästen vertraute Trainer Peter Vollmann wie schon in der zweiten Hälfte in der Vorwoche gegen Wiesbaden (1:1) auf Alexandros Kartalis und Philipp Hercher für Sebastian Vasiliadis und Mika Ojala.

Holstein setzte auf eine gute Mischung aus Ballbesitzfußball und den einen oder anderen langen Ball. Gegen in erster Linie auf Defensive bedachte Schwaben erarbeitete sich die Anfang-Elf klare Vorteile. Dem Kieler Spiel kam dabei zugute, dass der erste gute Angriff gleich die Führung einbrachte. Dominic Peitz gewann einen Kopfball und schickte damit Mathias Fetsch auf die Reise. Der hätte das Tor selbst machen können, scheiterte jedoch an Daniel Bernhardt im VfR-Tor. Doch den abprallenden Ball nahm Manuel Janzer als Seitfallzieher direkt und verwandelte ihn zum 1:0 (5.).

Gefährlich wurde es nur vor dem Aalener Gehäuse. Nach Herrmann-Flanke kam Janzer zum Kopfball (9., vorbei). Nach einem Lenz-Freistoß setzte Schmidt zu einer Kopfball-Bogenlampe an, die Bernhardt mit Mühe zur Ecke lenkte (15.). Nach guter Kombination legte Steven Lewerenz im Strafraum ab, doch Fetsch brachte nicht genug Druck hinter seinen Schuss (22.). Das 2:0 nach einer halben Stunde war verdient. Voraus ging ein katastrophaler Ballverlust des Ex-Kielers Robert Müller. Fetsch eroberte den Ball, schickte Lewerenz steil. Der Flügelmann hängte Rico Preißinger ab, behielt frei vor Bernhardt den Überblick und schoss flach zum 2:0 ins lange Eck (30.).

Weitere Möglichkeiten durch Fetsch, der nach einer Lenz-Flanke seinen Kopfball nicht voll traf (39.) und nach einer Kombination über Lewerenz und Lenz an Bernhardt scheiterte (41.), blieben ungenutzt. Aalen wurde erst kurz vor der Pause erstmals gefährlich. Einen 20-Meter-Schuss von Matthias Morys lenkte Kenneth Kronholm zur Ecke (42.).

Nach der Pause entwickelte sich ein anderes Spiel. Vollmann zog nun Morys als zweite Spitze nach vorn und ließ seine Mannschaft nach vielen langen Bällen früh attackieren. Den Kielern – ohne den gelb-rot-gefährdeten Peitz – passte diese Spielweise nicht. Spätestens die zweiten Bälle landeten oft beim VfR, der in den Zweikämpfen präsenter war. Holstein versuchte es fußballerisch – ohne dass mehr als Ansätze gelangen. Maximilian Welzmüller, der im zentralen Mittelfeld das Spiel auf kämpferische Art an sich riss, scheiterte mit einem Fernschuss, den Kronholm über die Latte lenkte (51.).

Als sich Martin Toshev nach einer Ecke gegen Fetsch durchsetzte, war Kronholm mit einer Weltklasse-Parade zur Stelle (67.). Drei Minuten später sah es allerdings anders aus. Einen haltbaren Freistoß-Aufsetzer von Welzmüller ließ er zum 2:1 passieren (70.). Die aufkommende Nervosität hätte Drexler am besten bekämpfen können. Doch nach herrlichem Lenz-Pass suchte er allein vor dem Aalener Tor nicht selbst den Abschluss, sondern bediente den deutlich schlechter postierten Fetsch, der abgeblockt wurde (73.). Und so wurde Holstein bestraft: Sebastian Vasiliadis hatte viel zu viel Platz, sein 20-Meter-Schuss wurde von Rafael Czichos abgefälscht und fiel Morys vor die Füße – 2:2 (79.).

Erst jetzt wurde Holstein wieder mutiger und gegen zufriedene Aalener wieder spielfreudiger. Ein Lewerenz-Tor zählte zurecht nicht, weil Drexler Bernhardt gerempelt hatte (83.). Und als Joker Ilir Azemi eine Flanke verlängerte, schoss Drexler aus spitzem Winkel über das Tor (90.).
Aufrufe: 05.2.2017, 16:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor