2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Emotionaler Moment: Holsteins Geschäftsführer Wolfgang Schwenke (links) feiert mit einem Fan den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Emotionaler Moment: Holsteins Geschäftsführer Wolfgang Schwenke (links) feiert mit einem Fan den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Holstein Kiel: Mit Ruhe zum Erfolg

Kieler haben das langfristige Ziel nie aus den Augen verloren

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Holsteins Geschäftsführer Wolfgang Schwenke genoss den Triumph in Großaspach äußerlich gelassen. Der 49-Jährige ist nicht nur für die Finanzen, sondern auch für die Gesamtausrichtung des Vereins einer der wichtigsten Hauptakteure. „Wir haben immer die Ruhe bewahrt“, benannte er in der Stunde des Erfolgs den wichtigsten Grund. „Nachdem wir professionelle Strukturen aufgebaut haben, mussten wir auch mal Rückschritte hinnehmen, haben aber das langfristige Ziel nicht aus den Augen verloren.“

Finanziell ist der Sprung in die 2. Bundesliga für Holstein Kiel ein Quantensprung. Zwar hält man sich bezüglich der Zahlen bei den „Störchen“ traditionell bedeckt. Doch der aktuellen Personaletat für die Drittliga-Mannschaft, der bei gut vier Millionen Euro und damit im oberen Drittel der 3. Liga liegen dürfte, wird in der 2. Bundesliga deutlich erhöht.

Er dürfte künftig auf eine Größenordnung von etwa acht bis neun Millionen Euro steigen, womit die KSV zumindest ein ähnliches Level erreicht, über das auch andere Vereine aus dem unteren Drittel der 2. Liga, beispielsweise SV Sandhausen oder 1. FC Kaiserslautern, verfügen.Neben den weiter steigenden Werbeeinnahmen sind vor allem die TV-Gelder dafür verantwortlich. Statt mit bislang 711000 Euro mit rund 6,2 Millionen Euro aus dem Fernsehtopf sicher planen.

Die Kieler dürften zudem darauf hoffen, dass sich der 1. FC Magdeburg noch in der Relegation durchsetzt – dann kämen geschätzte 80Reich wird der Verein trotz der höheren Einnahmen nicht. „Wir haben auch eine Menge Ausgaben mehr“, sagt Schwenke und verweist darauf, dass der Verein „auch sportlich investieren“ müsse. Das gilt nicht nur für potenzielle Neuzugänge, sondern auch für die derzeitigen Akteure, die durch den Aufstieg branchenübliche Gehaltserhöhungen erfahren dürften.

Im Haifischbecken Bundesliga wären die Kieler trotz der Zusatzeinnahmen weiterhin ein kleiner Fisch. Weil sich nämlich die für die kommende Saison noch einmal höheren TV-Einnahmen aus den Erfolgen der vergangenen Jahre bemessen, könnte beispielsweise ein etablierter Zweitligist wie Greuther Fürth noch mit knapp doppelt so viel TV-Geld wie Holstein kalkulieren. Ein möglicher Zweitliga-Konkurrent Hamburger SV hätte im Abstiegsfall sogar noch über 20 Millionen Euro Fernsehgeld zur Verfügung.
Aufrufe: 017.5.2017, 08:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor