Holstein Kiel: Czichos ärgern frühzeitige Pfiffe

Die Leistung der ersten Halbzeit wollte der Verteidiger damit keineswegs schönreden. Doch die Reaktionen insbesondere von beiden Tribünenseiten (die Fans in der Kurve feuerten überwiegend an) auf die schwache Vorstellung gefielen nicht nur ihm nicht. „Da ärgere ich mich auf dem Platz dann schon drüber“, gestand er und brachte die teilweise holprigen Leistungen daheim in einen direkten Zusammenhang: „Dass wir auswärts oft befreiter aufspielen, hat vielleicht auch damit zu tun.“

Schon unter Trainer Karsten Neitzel hatte sich das Kieler Publikum oft durch Ungeduld (und teilweise wenig Fußballverständnis) ausgezeichnet. Nachfolger Markus Anfang hielt sich nach seinem zweiten Heimspiel mit Kritik noch zurück. „Die Leute auf der Tribüne und die Jungs auf dem Platz – letztlich wollen ja alle das gleiche“, sagte er. „Dass sich die Zuschauer ärgern, wenn etwas nicht klappt, ist völlig in Ordnung. Aber es darf natürlich nicht so weit gehen, dass es die Leistung auf dem Platz dann beeinflusst.“

An den erneuten Problemen zu Beginn eines Heimspiels – schon gegen Osnabrück (0:1) war die erste Hälfte der Kieler schwach – rätselte er. „Ob es der Druck von außen ist, weiß ich nicht“, sagte Anfang und stellte heraus: „Klar ist, dass wir es besser können, und das müssen wir von Beginn an auf den Platz bringen.“ Und dass dieser angestrebte Ballbesitz-Fußball durchaus attraktiv sein kann, davon konnten sich die Besucher der Spiele in Paderborn und Duisburg auch schon überzeugen.