2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
David Otto trifft zum 1:0 für Hohenleipisch. Foto: Bock
David Otto trifft zum 1:0 für Hohenleipisch. Foto: Bock

Hohenleipisch vergrößert Werders Sorgen

MIT VIDEOS + GALERIE: Der VfB gewinnt in der Blütenstadt 2:1 / WFC wieder mitten im Abstiegskampf

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Der Werderaner FC ist zurück im Abstiegskampf der Brandenburgliga. Am Samstag verloren die Havelländer mit 1:2 gegen den Konkurrenten VfB Hohenleipisch, die ihrerseits die Erfolgsserie in der Rückrunde fortsetzen konnten.

Für den VfB Hohenleipisch läuft es nach der Winterpause fast wie geschmiert: Während das Team von Trainer Henrik Pohlenz in der gesamten Hinrunde nur magere zehn Zähler sammelte, sind es in den bislang neun Partien im Jahr 2016 bereits 15 Punkte. Damit rangiert der VfB zumindest in der Rückrundentabelle auf Rang 4 - in der Gesamtübersicht ist es Platz 13 und damit noch immer in unmittelbarer Abstiegsgefahr.

Das trifft spätestens seit Samstag auch wieder auf den Werderaner FC zu. Nach der 1:2-Niederlage gegen Hohenleipisch trennen die Havelländer nur noch vier Zähler vom Team aus Elbe-Elster. Dabei wurde wieder einmal das große Manko der Werderaner deutlich. Trainer Andre Kather: "Von den bislang 24 Saisonspielen haben wir in etwa 22 Partien mindestens etwa drei bis vier hochkarätige Chancen, die wir nicht machen. Wir haben bisher nur 26 Tore geschossen. Uns fehlt vorne einer, der die Buden macht. Da hapert es einfach. Aber so jemand fällt auch nicht vom Himmel."

Das zeigten die Gastgeber bereits vor der Pause mehrfach. Florian Bitzka, Jens Brüllke und Florian Neuschäfer-Rube standen in der 7., 27. und 34. Minute völlig frei vor VfB-Keeper Robert Jakob, der den mit einem Knöchelbruch längere Zeit fehlenden Christian Drangosch im Hohenleipischer Kasten vertrat. Bitzka schob den Ball vorbei, Brüllke scheiterte an Jakob und Neuschäfer-Rube am Pfosten.

Wie es besser geht, zeigte dafür David Otto nach einer halben Stunde auf der Gegenseite. Eine von Paul Werner per Kopf verlängerte Ecke schob Otto am zweiten Pfosten völlig ungestört über die Werderaner Torlinie zur Gästeführung.

Das es die Gastgeber eigentlich auch können, bewiesen sie nach der Pause. In der Anfangsviertelstunde schnürten sie Hohenleipisch in der eigenen Hälfte ein. Folgerichtig fiel in der 60. Minute auch der verdiente Ausgleich. Pascal Maschmann, gelernter Abwehrspieler und am Samstag im offensiven Mittenfeld aufgeboten, drückte eine halbhohe Hereingabe von Brüllke ins lange Eck zum 1:1.

Doch die Gäste zeigten sich davon nur wenig beeindruckt und intensivierten das eigene Angriffsspiel. WFC-Coach Kather: "Das hat mich eigentlich gefreut, denn dadurch hätten sich für uns mehr Räume ergeben. Deswegen habe ich auch in der Phase gewechselt, um mit schnellen Spielern mehr Druck auszuüben. Aber die sind leider verpufft."

Denn in der 80.Minute machte sich das Hohenleipischer Geburtstagskind Torsten Schollbach das wahrscheinlich schönste Geschenk. Nach einer abgewehrten Ecke kam Ahmet Ayata erneut auf der rechten Seite an den Ball. Sein Schuss auf das kurze Eck verunglückte ihm zwar. Schollbach nutzte diesen aber als Vorlage und spitzelte die Kugel aus dem Lauf unter die Querlatte zum Siegtrefffer.

In der 85. Minute hätte Benjamin Stern alleine durch für die nötige Entscheidung für den VfB sorgen müssen. Doch er scheiterte im Eins-gegen-eins an WFC-Torwart Marco Henze. Sein Gegenüber Robert Jakob reagierte in der nächsten Aktion auch glänzend und rettete mit dem Fuß die drei Punkte für Hohenleipisch.

Dafür gab es anschließend auch Lob von Trainer Pohlenz: "Robert hat in der ein oder anderen Situation vielleicht etwas unkonventionell, aber trotzdem gut gehalten. Wir sind glücklich über den Dreier. Es war heute ein temporeiches Spiel, mit dem glücklicheren Ende für uns. Die Spielanteile waren sicher bei Werder. Wir haben aber auch die ein oder andere Chance liegengelassen. Deswegen war es bis zum Schluss spannend." Für Spannung wird nach Ansicht von Pohlenz auch der Abstiegskampf weiter sorgen: "Wir haben uns stabilisiert in der Rückrunde und eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Aber ob es reichen wird, die schwache Hinserie wieder auszugleichen, werden wir wohl erst ganz am Ende sehen. Ich hoffe, dass wir bis dahin durchziehen."

Das hofft auch Werders Coach Andre Kather: "In der Situation waren wir vor einigen Wochen schon mal, deswegen wissen wir jetzt, wie wir damit umgehen müssen. Wir haben heute das Spiel ganz alleine verloren. In der ersten Halbzeit haben wir auch bei klarsten Möglichkeiten kein Tor gemacht. Und dazu waren wir bei Standards noch fahrlässig. Nach der Pause haben wir so gespielt, wie wir es eigentlich wollten und machen folgerichtig auch den Ausgleich. Beim nächsten Standard pennen wir aber wieder im Zentrum und laufen nicht mit. Deswegen brauchen wir uns nicht beklagen, dass wir verlieren. Von der Einstellung, der läuferischen und kämpferischen Leistung her kann ich den Jungs nichts vorwerfen. In der Summe der Ereignisse waren wir aber vorne zu harmlos und hinten zu nachlässig. Der Abstiegskampf geht damit weiter."

Aufrufe: 023.4.2016, 19:18 Uhr
Sven BockAutor