2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Foto: Christian Hagenbuch
Foto: Christian Hagenbuch

Hoffnung beim Hoffnungsträger

Landesliga Odenwald: Drei Treffer im ersten Spiel von Beginn an - das dürfte Anlaß zur Hoffnung geben bei Dominik Neeb, ebenso wie für Eintracht Walldürn

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Wer den Schluss-Abschnitt des Spielberichts Eintracht Walldürn – TSV Strümpfelbrunn (6:2) in der Tagespresse, erschienen am 8. Dezember, aufmerksam gelesen hat, stieß gegen Ende auf folgende Frage: „Reift mit Dominik Neeb unvermutet ein so dringend benötigter Offensiv-Hoffnungsträger für die Eintracht heran?“. Lassen wir den Dreifach-Torschützen einfach selbst zu Wort kommen.

Weiteren Verlauf abwarten

„Ich hoffe das einfach mal“, sagt Dominik Neeb. „Man muss abwarten, wie sich der weitere Verlauf entwickelt. Zumindest dürfen wir über den Winter mit der Rückkehr wichtiger Spieler rechnen. Das kann für den Kampf um die Startplätze nur gut sein“. Nachwuchshoffnung Neeb hofft nachvollziehbarer Weise natürlich darauf, auch im neuen Fußballjahr das Vertrauen von Trainer Reinhold Thiel zu erhalten. Immerhin konnte er in seinem ersten Landesliga-Spiel von Beginn an mit drei Toren entscheidend zur Wende in der Partie nach 0:2-Rückstand beitragen. „Am liebsten würde ich das wöchentlich wiederholen“, lacht der 20-Jährige. „Aber im Ernst, abgesehen von einem Fünferpack in der Jugend habe ich noch nie so viele Buden in einer Begegnung gemacht. Es war schon ein starkes Gefühl“.

Blick aufs große Ganze

Bei aller berechtigten Freude über die persönliche Leistung, Goalgetter Neeb hat in erster Linie das größere Bild im Blick. „Entscheidend waren die drei Punkte für die Mannschaft“, rückt er zurecht. „Wir wissen, dass es bisher nicht optimal läuft. Meine Teamkameraden haben sich zwar für mich gefreut, aber allen ist klar: Wir müssen nächtes Jahr nachlegen“. Neeb scheint bereits vollständig angekommen zu sein in Verein und Mannschaft, obwohl er erst seit Sommer bei der Eintracht ist. Zuvor bildete er beim TSV Götzingen mit Bruder Oliver ein Familienduo, der dort gemeinsam mit Uwe Bernhardt auch sein sportlicher Vorgesetzter war. Während der Ältere nun beim SV Osterburken II die Fäden auf dem Feld zieht, wechselte der mittlere von drei Brüder wohnortbedingt nach Walldürn. Ursprünglich war Dominik Neeb für Eintracht II vorgesehen, konnte dann aber das Interesse von Coach Thiel wecken. Und zahlte flugs den Vertrauensvorschuß in Form von Tordividenden zurück.

Hoffnung nach oben

Nicht nur deswegen könnte sich Eintracht Walldürn womöglich noch im Bereich der einstelligen Tabellenplätze positionieren. „Hoffentlich. Wir wollen jedenfalls zunächst dort unten rauskommen“, sagt der Azubi mit Ambitionen. „Das Feld ist bis zu den Plätzen sieben oder acht noch recht eng beisammen. Im Optimalfall könnte man vielleicht noch etwas machen in diese Richtung“. Denn optimal lief es für Walldürn nach Auskunft vonThiel nicht gerade. Seit der holprigen Vorbereitung war der Wurm drin. Nun ist Dominik Neeb drin. Das turbulente Spiel gegen Strümpfelbrunn darf als Spiegelbild der gesamten Hinrunde gelten. „Wer hätte gedacht, dass wir nach dem 0:2 nochmal zurückkommen würden?“. Womöglich bedingt durch eine Tatsache, auf die Neeb ausgangs verweist: „Wir sind eine super Truppe, die zusammen hält wie Pech und Schwefel. Es gibt keine Grüppchen, es gibt eine große Gruppe. Und auch die Fans stehen hinter uns. Wie bei Dortmund: Echte Liebe“. In vielen Spielen war Walldürn nicht so schlecht, aber manchmal mangelte es am letzten Pass. Für dessen Aufnahme steht nun Dominik Neeb bereit. Die Hoffnungen für die zweite Saisonhälfte sind geweckt.

Aufrufe: 018.12.2014, 11:30 Uhr
Christian HagenbuchAutor