2024-05-08T14:46:11.570Z

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Ein umkämpftes und hitziges Duell auf dem Feld, nach dem Schlusspfiff freundschaftliche Stimmung: Bosporus-Kapitän Kassem Mohamad (links) gegen Christoph Wojtynek (Hauingen)   | Foto: Uwe Rogowski
Ein umkämpftes und hitziges Duell auf dem Feld, nach dem Schlusspfiff freundschaftliche Stimmung: Bosporus-Kapitän Kassem Mohamad (links) gegen Christoph Wojtynek (Hauingen) | Foto: Uwe Rogowski

2:1-Sieg im Gipfeltreffen: FC Bosporus Weil auf Titelkurs

FC Huttingen verliert Pokal-Generalprobe +++ SV Istein und SV Weil III senden Lebenszeichen

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Gipfeltreffen versprühen stets einen besonderen Charme. Im Duell zwischen dem FC Hauingen und dem FC Bosporus Weil in der West-Staffel gab es Tore, Karten, Emotionen – und eine Vorentscheidung in der Meisterfrage. Einen Überraschungserfolg landete die abstiegsbedrohte SG Niederhof/Binzgen.
Nach dem Abpfiff standen ebenso viele Platzverweise wie Tore – jeweils drei – auf den Notizzetteln beider Trainer. Ein hitziges Duell um die Tabellenführung hatte seine Spuren hinterlassen, mit 2:1 behielt Ligaprimus Weil die Oberhand. Von Beginn an war der FC Bosporus das spielbestimmende Team, doch ging der Verfolger aus Hauingen überraschend in Führung. Zwar kamen die Gastgeber nach und nach im Topspiel an, der Großteil der Spielanteile lag weiterhin bei den Gästen. Verdientermaßen glich Maita Vincent Rudmich noch vor der Pause aus.

Nach einer Systemumstellung zur Pause gestaltete Hauingen die zweite Hälfte ausgeglichener, der 2:1-Siegtreffer gelang aber den Weilern: Endrit Gashi war in der 57. Spielminute der umjubelte Mann. Es entwickelte sich ein hitziges Duell, drei Spieler mussten frühzeitig duschen gehen (einmal Gelb-Rot, zweimal Rot). Obwohl phasenweise mit zwei Mann in Unterzahl, schnupperte Hauingen am Ausgleich, ließ seine Chancen jedoch aus. Nach der zweiten Niederlage in den letzten drei Partien ist für Hauingens Trainer Maik Hess der erste Tabellenplatz so gut wie vergeben: „Bosporus hat verdient die Punkte mitgenommen. Für uns gilt es nun in den noch ausstehenden Partien alles daran zu setzten, am Ende auf dem Relegationsrang zu stehen.“

Nach einer umkämpften Partie mit vielen kleineren Nickligkeiten zollte Hess zudem beiden Teams Respekt, dass es nach dem Abpfiff sehr fair zuging: „Die Szenen nach der Partie entschädigen für vieles, was in den 90 Minuten an Provokationen auf beiden Seiten passiert war.“ Spieler beider Teams saßen nach Abpfiff freundschaftlich bei dem ein oder anderen Kaltgetränk in der Kabine zusammen.

SG Niederhof/Binzgen mit Überraschungserfolg

Bosporus-Coach Faik Zikolli will mit seiner Mannschaft den nächsten Schritt machen – bereits heute, 18.50 Uhr, im Nachholspiel beim FV Degerfelden. „Wir sind sehr zufrieden nach dem Sieg in Hauingen. Nun gilt es die nächste Etappe zu bestehen“, sagte Zikolli. „Mit Degerfelden wartet ein sehr unangenehmer Gegner auf uns.“ Bei einem Sieg wäre der FC Bosporus dem neuen Tabellenzweiten SV Todtnau auf sechs Punkte enteilt.

Auch wenn die Form beim FC Huttingen aktuell nicht die beste ist, der Vorfreude auf das Pokalhalbfinale im Bezirkspokal schadet dies nicht. Mit 2:4 unterlag der Tabellensechste der SG Niederhof/Binzgen und blieb damit im dritten Spiel in Folge ohne Dreier. Bis zum 3:2 für die abstiegsbedrohten Gastgeber war die Partie offen, doch setzte sich die SG nicht unverdient durch.

„Wir sind personell absolut am Limit“, sieht Huttingens Trainer Michael Heitzler zwar nicht die besten Voraussetzungen, um dem Bezirksligisten SV Jestetten im Pokal (heute, 19 Uhr) ein Bein stellen zu können. Dennoch bleibt er optimistisch: „Aktuell kommt der letzte Pass nicht immer an. Wir sind dennoch euphorisch. Auf ein solches Spiel hat Huttingen lange gewartet – wir werden bereit sein.“

Für Niederhof/Binzgen kam der Erfolg noch zur rechten Zeit. Nachdem zuletzt zwei Kellerduelle 0:1 verloren gingen, zeigte sich die SG-Offensive gegen Huttingen verbessert. Doch warten auf den Tabellen-13. zwei schwere Aufgaben: Zunächst geht’s nach Hauingen, dann kommt der FC Bosporus nach Binzgen.

Isteiner Lebenszeichen
Gute Ansätze gegen Topteams geben abstiegsbedrohten Clubs oft Hoffnung. Doch knifflig wird es, diese in der Folge in Zählbares umzumünzen. Dem SV Istein ist das gelungen. Nach dem überzeugenden Auftritt bei Ligaprimus FC Bosporus Weil (1:3) beendete der SVI nach sechs Partien seine sieglose Zeit durch den 1:0-Erfolg gegen den SV Karsau. Das Tor des Tages erzielte Daniel Lenz, für Christian Götze, der zum zweiten Mal als Spielertrainer fungierte, war es der Premierensieg. Und rechtzeitig vor den richtungsweisenden Partien beim SV Weil III und gegen den FV Fahrnau konnten die Isteiner ihr Selbstvertrauen stärken.

Weiler Lebenszeichen
Sieben Monate sind in einer Fußballsaison eine halbe Ewigkeit. Solange war der SV Weil III in der West-Staffel sieglos gewesen. Nach 16 erfolglosen Anläufen hat es beim TuS Kleines Wiesental nun aber wieder mit einem Dreier geklappt: Mit 4:3 siegte der Tabellenletzte und schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. Auch dank der Unterstützung aus dem Weiler Bezirksligateam. Nebst Dirk Bürgin liefen auch Witalij Arsentjew und Ebou Sowe für die „Dritte“ auf. Das 4:2 für die Gäste fiel in der 80. Minute. Vorlage: Arsentjew. Torschütze: Sowe.

Todtnauer Tagesform
Durch den vierten Sieg in Folge hat der SV Todtnau den zweiten Platz vom FC Hauingen zurückerobert. Der Blick auf die Tabelle ist für SV-Trainer Alexander Schuldis nach dem 2:0 gegen den FV Fahrnau allerdings wenig aussagekräftig: „Die Konstellation ändert sich jede Woche. Es ist weiterhin extrem wichtig, dass wir auf uns schauen. Damit sind wir die vergangen Wochen gut gefahren.“ Das Restprogramm seiner Mannschaft hat es sich: Todtnau muss noch in Hauingen antreten, bereits am Samstag geht es zum TuS Lörrach-Stetten (4.). Wie Schuldis betonte, wird gerade in diesen Duellen die Tagesform ausschlaggebend sein.

Schopfheimer Muße
Auch im sechsten Rückrunden-Duell gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte behielt der SV Schopfheim die Oberhand. Durch das 2:1 gegen den SV Schwörstadt beträgt der Abstand auf den möglichen Abstiegsrelegationsplatz zehn Punkte. Somit kann Trainer Joachim Boos relativ entspannt die noch ausstehenden sechs Partien angehen: „Wir sind bisher sehr zufrieden mit der Rückrunde. Unser Ziel ist es nun, uns auch gegen die Spitzenteams gut zu schlagen.“
Aufrufe: 02.5.2017, 19:30 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor