2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Hier ist Patrick Hobsch nur Zuschauer, er sollte sich aber zum entscheidenden Akteur der Spiels entwickeln. F: Günter Distler
Hier ist Patrick Hobsch nur Zuschauer, er sollte sich aber zum entscheidenden Akteur der Spiels entwickeln. F: Günter Distler

Hobsch-Show lässt Seligenporten jubeln

5. Spieltag: Stürmer macht gegen Aubstadt zwei Tore und ein Assist +++ Eltersdorf holt in Unterzahl noch einen Punkt +++ Forchheim lässt sich auf eigenem Platz vorführen +++ Feuchts Aufholjagd kommt zu spät

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Viertes Spiel, vierter Sieg. Nach dem 4:1 (1:1) über den bisherigen Tabellenführer TSV Aubstadt fehlt dem SV Seligenporten nun nur noch ein Sieg zur Einstellung des seit der Saison 2007/08 bestehenden Startrekords. Mann des Spiels war Patrick Hobsch. Der SC Eltersdorf hat derweil in der Bayernliga Nord dem TSV Großbardorf ein Remis abgerungen. In Unterzahl traf Bastian Herzner spät noch zum 3:3 (1:3)-Endstand. Einen rabenschwarzen Tag erwischte Forchheim: Gegen den energisch auftretenden Würzburger FV verloren die Forchheimer mit 0:4 und schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz. Auch Feucht hatte gegen Eichstätt - mal wieder zuhause - nichts zu jubeln.

TSV Großbardorf - SC Eltersdorf 3:3 (3:1)

Auswärts bei einem Spitzenteam anzutreten ist keine leichte Aufgabe. Das wussten die Eltersdorfer bereits, bevor Schiedsrichter Simon Marx die Partie angepfiffen hat. Dementsprechend überraschend war, was nur zwei Minuten später passierte: Fuchs eroberte den Ball und leitete ihn per Diagonalpass an Tom Abadjiew weiter. Dessen Flanke erreichte Bastian Herzner, der ins TSV-Tor einköpfte. Lange allerdings hielt diese 1:0-Führung des Sport-Clubs nicht. Tobias Breunig glich für aus (16.), ehe Simon Schnaschel den Favoriten in Front brachte (26.). Ausgerechnet in diesem Moment musste Fuchs mit Nasenbluten behandelt werden. Wirklich Ärger aber gab es im Anschluss. Das Spiel wurde hitziger, ein Foul an der Grenze des Gäste-Strafraums, und der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Manuel Leicht verwandelte den Strafstoß zum 3:1 (32.). Weil Dotterweich sich beschwerte, das Foul sei nicht elfmeterreif gewesen, sah er auch noch glatt Rot.

Nach Wiederanpfiff tat sich der Sport-Club schwer, Großbardorf drückte, ging aber zu fahrlässig mit den eigenen Chancen um. Glück für die Eltersdorfer, die in der Schlussviertelstunde plötzlich aufdrehten. Zunächst brachte Woleman die Quecken auf 2:3 ran (81.). Zwei Minuten später gelang der Ausgleich: Abadjiew flankte auf Herzner, der per Kopf zum umjubelten 3:3 traf. Die Eltersdorfer hatten das Spiel in Unterzahl gedreht, mussten aber noch einmal zittern. Shaban Rugovaj knallte das Leder wenige Sekunden später an den Pfosten (84.). Doch dabei blieb es. Der SCE holte auswärts einen moralisch wichtigen Punkt, steht in der Bayernliga-Tabelle aber weiter auf Rang 13. ton

Schiedsrichter: Simon Marx (Großwelzheim) - Zuschauer: 410
Tore: 0:1 Bastian Herzner (3.), 1:1 Tobias Breunig (16.), 2:1 Simon Snaschel (27.), 3:1 Manuel Leicht (33. Foulelfmeter), 3:2 Kevin Woleman (80.), 3:3 Bastian Herzner (82.)
Platzverweise: Rot gegen Thomas Dotterweich (34./SC Eltersdorf/Schiedsrichterbeleidigung)


SpVgg Jahn Forchheim - Würzburger FV 0:4 (0:2)

Mit der schönen Gewohnheit der vergangenen Jahre ist es vorbei. Wer nach dem ersten Saisonsieg im zweiten Heimspiel gegen vermeintlich bärenstarke Eltersdorfer dachte, der alte Glanz könne doch schneller zurückkehren in den Jahn-Park, sah sich nun eines besseren belehrt. Der Umbau in der Mannschaft dürfte den Trainer, seine Spieler und den ganzen Verein noch vor eine längere Geduldsprobe stellen. Dass natürlich auch die Aufgabe gegen den Würzburger FV, ein Team, das nicht unbedingt in der oberen Tabellenhälfte zu erwarten sein wird, eine komplizierte werden könnte, wusste Michael Hutzler schon im Vorfeld. Der Jahn-Coach musste mit Hayri Özdemir seinen Abwehrchef und mit Thomas Roas zugleich einen seiner wichtigsten Impulsgeber für die Offensive ersetzen. Tobias Eisgrub rückte deshalb in die Innenverteidigung und Routinier Bastian Leikam genauso neu in die Startelf wie Youngster Alexander Boateng und Dominik Zametzer.

Die personellen Umstellungen bekamen der Balance der Forchheimer nicht. Gleich in der fünften Spielminute stimmte es bei einer Gäste-Ecke nicht, FV-Kapitän David Drösler köpfte am kurzen Pfosten unbehelligt ein. Clever zogen sich die Unterfranken bis zum Mittelkreis zurück und attackierten den im Aufbauspiel unsicheren Jahn ab da umso energischer. Einem verlorenen Zweikampf im Halbfeld folgte eine Ballstafette über mehrere Stationen, ehe Marc Hänschke aus 13 Metern kaltschnäuzig zum 0:2 (12.) abzog. Die Hausherren standen abermals zu weit weg und verfielen in Schockstarre, während ein Würzburger Angriff nach dem nächsten rollte. Zwei von drei hochkarätigen Gelegenheiten vereitelte Heimtorwart Tugay Akbakla, einmal zielte der unverhofft in Position gelaufene Stürmer nach einem Flankenball zu hoch. Erst nach einer halben Stunde zeigte sich der Jahn mit Dietrich und Zametzer, die mit ihren Versuchen aus spitzem Winkel an einem Abwehrbein und dem Gästetorwart scheiterten, im gegnerischen Strafraum. Nachdem Gumbrecht einen Selmani-Freistoß am langen Pfosten verpasste, musste auf der anderen Seite wieder Akbakla seinen Mann stehen und verhinderte einen höheren Pausenrückstand.


Der arme Tugay Akbakla (in grün) im Jahn-Tor musste die Unzulänglichkeiten seiner Vorderleute ausbaden. Foto: Roland Huber

Die Hoffnung auf einen Kraftakt, der Partie noch eine andere Richtung zu geben, zerstreute sich kurz nach dem Seitenwechsel. Istrefi war in der 50. Minute schon am Forchheimer Torhüter vorbei und schoss dennoch über das Gehäuse. Ein Abspielfehler im Aufbau entblößte Sekunden später erneut die gesamte Hintermannschaft. Mit seiner nächsten Parade gegen Tahir verhinderte Akbakla noch einmal das 0:3, gegen den wuchtigen Kopfball von Drösler bei der anschließenden Ecke war der 18-Jährige aber machtlos. Bedient sank an der Seitenlinie Jahn-Coach Hutzler immer tiefer in seinen Hartschalenstuhl und verkroch sich wenig später unter das schützende Plexiglasdach der Auswechselbank. Drei Meter weiter stimmte das Dutzend FV-Fans fröhlichen Gesang an. Forchheim ließ das Geschehen zwangsweise über sich ergehen und musste nach kapitalem Bock von Becker durch den kaum zu bändigenden Hofmann den vierten Nackenschlag hinnehmen. Allein der tapfere Akbakla verhinderte in der Schlussphase Schlimmeres. Einen einzigen harmlosen Torschuss brachte der Jahn durch Bajric in der zweiten Hälfte zu Stande. Als passenden Abschluss setzte Selmani in der Schlussminute einen Elfmeter an die Latte.

„Wir haben uns zu wenig getraut und zu viel zugeschaut“, fand der geknickte Elfmeterschütze. Die Niederlage gehe absolut in Ordnung, konstatierte sein Trainer. „Wir hätten uns über ein höheres Ergebnis auch nicht beschweren dürfen. Würzburg war in allen Belangen überlegen. Vorne waren wir hilflos und hinten haben wir kaum einen Zugriff bekommen und die Zweikämpfe verloren“, erklärt ein betrübter Michael Hutzler. Kevin Gudd

Schiedsrichter: Constantin Scharf (TSV Pressath) - Zuschauer: 220
Tore: 0:1 David Drösler (5.), 0:2 Marc Hänschke (14.), 0:3 David Drösler (56.), 0:4 Patrick Hofmann (70.)
Besondere Vorkommnisse: Adem Selmani (SpVgg Jahn Forchheim) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart (90.)


1. SC Feucht - VfB Eichstätt 1:2 (0:2)

Zuhause steckt beim SC Feucht einfach der Wurm drin. Im dritten Heimspiel in Folge setzte es nun schon die dritte Niederlage. Die Mösle-Truppe wartet nach dem 1:2 (0:2) am Mittwochabend gegen den VfB Eichstätt also weiter auf den ersten Heimsieg in der Bayernliga.

Im Gegensatz zu den anderen beiden unglücklichen Heimpleiten gegen Großbardorf und Bayern Hof war diese Niederlage jedoch nicht unverdient. Denn in der ersten Hälfte gelang dem SC kaum etwas. Die Angriffe über außen waren viel zu durchsichtig und wurden bereits früh von den gut gestaffelten Eichstättern abgefangen. Dazu kam auch noch, dass der sonst so sattelfesten Abwehr der Hausherren diesmal schwere Patzer unterliefen. So wie beim 0:1, als nach einer Ecke VfB-Kapitän Benjamin Schmidramsl völlig frei einköpfen konnte (7. Minute). Ein weiter SC-Patzer ging auch dem 0:2 voraus: Nach einem Ballverlust auf der linken Seite stürmte Simon Böhm auf und davon, bediente mustergültig Florian Grau, der SC-Keeper Kevin Schmidt keine Chance ließ (24.).

SC-Trainer Klaus Mösle schien in der Kabine jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach Wiederanpfiff wehrten sich die Gastgeber endlich, versuchten es nun häufiger auch durch die Mitte, was zu ersten Torannäherungen führte. Der Sportclub war nun am Drücker und deutlich verbessert. Für den Anschlusstreffer mussten sich die Feuchter dann aber doch bei den Gastgebern bedanken, die in der 63. Minute den Ball vertändelten und damit Sebastian Schulik sein viertes Saisontor ermöglichten. In der Folgezeit wurde das Spiel nicht nur wegen der hohen Temperaturen immer hitziger. Echte Torchancen für den SC blieben aber Mangelware, so dass die Hausherren am Schluss Glück hatten, dass die Eichstätter Konter das Ergebnis nicht noch in die Höhe schraubten. kk

Schiedsrichter: Thomas Fischer (Burglengenfe) - Zuschauer: 270
Tore: 0:1 Benjamin Schmidramsl (7.), 0:2 Florian Grau (24.), 1:2 Sebastian Schulik (62.)


SV Seligenporten - TSV Aubstadt 4:1 (1:1)

Im Vergleich zum 5:3-Auswärtssieg in Regensburg nahm Seligenportens Trainerduo eine Änderung in der Startformation vor: Neuzugang Stanislaw Herzel, erst vor wenigen Tagen vom SSV Jahn Regensburg verpflichtet, rückte für Fabian Klose ins Team und feierte so sein Debüt für die Klosterer.

Die traten von Beginn an mit breiter Brust auf. Wirklich zwingende Torchancen erspielte sich der SVS jedoch zunächst nicht. Die Gäste aus Aubstadt, die als Tabellenführer anreisten, verständigten sich zunächst darauf, Seligenporten anrennen zu lassen, um dann bei Ballgewinn selbst blitzschnell nach vorne zu spielen. Dass der TSV nicht von ungefähr ganz oben in der Bayernliga Nord steht, stellte er in Minute 33 unter Beweis: Nachdem Daniel Leicht den Ball mit all seiner Übersicht durch die Schnittstelle der SVS-Abwehr steckte, war Dominik Grader zur Stelle und ließ Müller im Kloster-Tor nicht den Hauch eine Chance. Seligenporten zeigte sich von dem Rückstand – dem ersten in der bis dato noch jungen Spielzeit – kurzzeitig geschockt und fand in der Folgezeit nicht mehr zu dem schwungvollen Angriffsfußball, der den SVS in der Saison bisher ausgezeichnet hatte. Fast hätte sich dies in der ersten Minute der Nachspielzeit gerächt – doch David Bauer vergab nach Hereingabe von Grell eine hundertprozentige Torchance fahrlässig, als er aus fünf Metern mindestens genauso weit über das SVS-Gehäuse zielte. Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit machten es die Hausherren besser: Nach einer Ecke von Marco Christ fand der Ball über Umwege zu Pascal Worst, der ihn humorlos zum 1:1 in die Maschen versenkte (45.+2).

Beflügelt von dem späten Ausgleich setzen Schlicker und Gündogan nun voll auf Offensive und brachten Angreifer Stephan König für Abwehrspieler Timo Scherer. Doch wie schon in Halbzeit eins waren es zunächst die Gäste aus Unterfranken, die die erste Chance der zweiten 45 Minuten für sich verbuchen konnten. Nur noch abstauben Minuten später hatten die Klosterer das Glück auf ihrer Seite: Nach einer überragenden Einzelaktion, mit der gleich drei Gästespieler aussteigen ließ, knallte Marco Christ den Ball an den Querbalken, von wo aus der Patrick Hobsch genau vor die Füße fiel, so dass der 20-Jährige nur noch abstauben musste. Dass Hobsch zur Zeit nicht nur einen richtigen Lauf hat, sondern auch der Mann, der aktuell den Unterschied im Kloster macht, ist, bewies der Ex-Feuchter neun Minuten später erneut: Nach einem blitzsauber vorgetragenen Angriff über rechts außen flankte SVS-Kapitän Dominik Räder haargenau auf Hobsch, der Gästetorwart Felix Reusch mit einem gleichsam wuchtigen und platzierten Kopfball aus fünf Metern nicht den Hauch einer Chance ließ (61.). Dass er nicht nur Tore am Fließband erzielen, sondern auch punkt- und maßgenau auflegen kann, stellte Hobsch in der 75. Minute unter Beweis: Mit seinem nun schon dritten Assist im vierten Spiel bediente der Vier-Tore-Mann den mitgelaufenen Florian Bauer, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste.

Nachdem das Spiel nach dem 4:1 den SVS also eine Viertelstunde vor Schluss bereits entschieden war, blieb nur die Frage, ob SVS-Coach Florian Schlicker, der mangels Alternativen auf dem Spielberichtsbogen gelistet war, sich noch selbst einwechseln würde. Doch „Schlicko“ verzichtete darauf und genoss lieber von außen die letzten Spielminuten, in der die Klosterer das Ergebnis sogar hätten noch höher schrauben können. Doch auch das 4:1 reichte dem SVS am Ende, um Aubstadt von Platz eins zu verdrängen. Und das, obwohl die Klosterer sogar ein Spiel weniger als die punktgleichen Verfolger Eichstätt und Bayern Hof absolviert haben. Fabian Istel

Schiedsrichter: Florian Fleischmann (SC Kreith) - Zuschauer: 276
Tore: 0:1 Dominik Grader (33.), 1:1 Pascal Worst (47.), 2:1 Patrick Hobsch (52.), 3:1 Patrick Hobsch (61.), 4:1 Florian Bauer (75.)
Aufrufe: 05.8.2015, 22:02 Uhr
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