2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Leerstetten hat den Bann endlich gebrochen. F: Perzl
Leerstetten hat den Bann endlich gebrochen. F: Perzl

Historisches am 13. Spieltag: Leerstetten holt ersten Sieg

13. Spieltag: Auf das 4:3 gegen Würzburg II folgt obendrauf noch ein Erfolg im Pokal +++ Fürth nur Remis gegen Hof

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Nach zwölf ver­geblichen Anläufen haben die Fußbal­lerinnen des SV Leerstetten bei der Zweitliga-Reserve des ETSV Würz­burg Historisches geleistet. Nachdem sie in der kompletten Vorrunde punkt­los geblieben waren und auch in der vergangenen Woche zum Rückrunden­auftakt trotz guter Leistung nichts Zählbares einfahren konnten, ver­buchten die SVL-Frauen am Oster­samstag mit einem 4:3 (2:2)-Sieg die ersten Bayernliga-Punkte. Der SpVgg Greuther Fürth ist es derweil nicht gelungen, den verdienten Sieg über den 1.FFC Hof einzufah­ren.

ETSV Würzburg II - SV Leerstetten 3:4

Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, lag man doch nach einer hal­ben Stunde mit zwei Treffern zurück, konnte bis zum Seitenwechsel das Spiel ausgleichen, um dank einer über­legen geführten zweiten Halbzeit das Spiel letztlich noch zum Ende hin zu eigenen Gunsten zu drehen. In den ersten 30 Minuten waren die Gastgeberinnen überlegen. Die SVL­Mädels bekamen keinen Zugriff auf das Spiel und konnten keine Akzente setzen, was sich auch im Ergebnis nie­derschlagen sollte. Die Würzburgerin Kimberly Losert nutzte zweimal das inkonsequente Abwehrverhalten des SV Leerstetten zur 2:0-Führung (8., 29.). SVL-Trainer Otto Grießemer rea­gierte, stellte taktisch um und forder­te mehr spielerische Elemente ein. Sei­ne Mädels setzten dies sofort um und waren fortan das überlegene und spiel­bestimmende Team. Tamara Böhm gelang zunächst mit einem wuchtigen Kopfball der 1:2-Anschlusstreffer (37.). Spielführerin Jasmin Kraus erzielte kurz vor der Pause mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter den 2:2-Ausgleich (45.). Selina Perzl war zuvor im Strafraum unsanft von den Beinen geholt worden.

Nach dem Seitenwechsel blieben die SVL-Mädels am Drücker und leg­ten sofort nach. Vanessa Wolf köpfte nach Böhms Freistoßflanke zur erst­maligen Führung ein (49.). Ein unglückliches Eigentor von Wolf zum 3:3 ließ den ETSV noch­mals hoffen (56.). Die SVL-Frauen ließen sich an diesem Tag aber nicht verunsichern und ver­suchten bis zum Spiel­ende, zum Sieg zu kom­men, was kurz vor dem Abpfiff auch gelang. Die eingewechselte Katrin Hauffenmeyer setzte sich auf der Außenbahn durch und passte durch die Schnittstelle der ETSV-Abwehr in den Strafraum. Mittelstürmerin Amy Freymüller war zur Stelle, behielt die Nerven und schob den Ball zur erneu­ten und viel umjubelten Führung über­legt ins Toreck (85.). Kurz darauf musste die fehlerfrei agierende SVL-Torhüterin Anna Schneewind mit einer tollen Parade noch einmal den verdienten „Dreier“ absichern. mj

Schiedsrichter: Davina Haupt (Poppenhausen) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Kimberly Losert (8.), 2:0 Kimberly Losert (29.), 2:1 Tamara Böhm (37.), 2:2 Jasmin Kraus (45. Foulelfmeter), 2:3 Vanessa Wolf (49.), 3:3 (56. Eigentor), 3:4 Amy Freymüller (85.)


SpVgg Greuther Fürth - 1. FFC Hof 2:2

Nach dem mühevollen Sieg beim SV Leerstet­ten wollte die SpVgg auch zuhause gegen Hof drei Punkte einfahren. Nach rund 20 Minuten versagte die Schiedsrichterin dem Kleeblatt einen klaren Strafstoß, als Sophie Lang von der Keeperin von den Beinen geholt wurde. Zwei Minuten später erzielte Hof wie aus dem Nichts die Führung. Fürth kämpfte und erspiel­te sich Chancen, konnte vor der Pau­se allerdings keine davon nutzen. Auch nach dem Seitenwechsel war Fürth aktiver, wohingegen Hof ver­suchte, mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Verdient, aber kurios der Ausgleich: Tina Gulden hatte von links herein geflankt, die Torhüterin klatschte den Ball in den eigenen Winkel (51.). Die Freude über den Ausgleich hielt nicht lange, denn 20 Minuten später nutzte Hof eine der wenigen Möglichkeiten, um erneut in Führung zu gehen. Fürth gab sich nicht auf und glich erneut aus. Stefa­nie Delatron schlug einen weiten Dia­gonalpass auf Vanessa Faßold, die von rechts quer in den Fünfmeter­raum legte, wo Andrea Walter keine Mühe hatte, das Leder über die Linie zu spitzeln (77.). Das Kleeblatt war dem Sieg näher als die Gäste.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 40
Tore: 0:1 Carolin Krämer (23.), 1:1 Tina Gulden (51.), 1:2 Michelle Keßler (72.), 2:2 Andrea Walter (77.)


SV Leerstetten - SpVgg Eicha 7:6 n.E. (1:1)

Nachdem der SV Leerstetten am Ostersamstag mit dem Auswärts­sieg in Würzburg seine ersten Punkte in der Bayernliga eingefahren hatten, legten die Damen zwei Tage später am Ostermontag nach und be­siegten im Viertelfinale des BFV-Ver­bandspokals den Ligarivalen Sp.Vg Eicha mit 7:6 (1:1) nach Elfmeterschie­ßen.

Mit diesem unerwarteten Sieg haben die SVL-Frauen erstmalig das Halbfinale im Verbandspokal des Ba­yerischen Fußballverbandes erreicht. Dieses wird am Donnerstag, 5. Mai (Christi Himmelfahrt) ausgetragen. Der SVL trifft dabei auf der Wald­sportanlage in Leerstetten auf die Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Nürnberg.

Im Vergleich zum Ligaspiel zwei Tage vorher in Würzburg hatte Trai­ner Otto Grießemer sein Team auf fünf Positionen verändert, um allen Spielerinnen des Kaders Spielpraxis zu verschaffen. Dies tat der Mann­schaftsleistung keinen Abbruch, die neu ins Team gekommenen Akteurin­nen fügten sich nahtlos ein und trugen ihren Teil zu einer geschlossenen Teamleistung bei. Insgesamt war es aber kein hochklassiges Spiel mit wenigen Torchancen auf beiden Sei­ten und vielen Nickligkeiten.

Nach gut einer halben Stunde gerie­ten die SVL-Mädels unglücklich und unnötig in Rückstand. Einen auf Tor­hüterin Anna Schneewind zurückge­spielten Ball wollte diese ohne Not direkt nach vorne schlagen. Auf Grund einer Platzunebenheit sprang ihr die Kugel gegen das Schienbein und von da Eichas Toptorjägerin Caro­line Eberth vor die Füße. Die in der Bayernliga-Torschützenliste mit 26 Treffern führende Spielerin hatte dann keine Mühe mehr, zum 0:1 einzu­netzen (35.). Doch die SVL-Frauen waren nicht geschockt und schlugen umgehend zurück. Nach einem feinen Pass durch die Schnittstelle der Gäs­teabwehr in die Spitze konnte Tina Welsch das Leder an der herauseilen­den Torhüterin vorbei zum 1:1-Ausgleich ins Toreck spitzeln (36.). Im zweiten Spielab­schnitt neutralisierten sich beide Teams weitest­gehend im Mittelfeld, kla­re Möglichkeiten zum Torerfolg konnten nicht mehr herausgespielt wer­den, so dass zum Ende der regulären Spielzeit das Remis Bestand hatte und die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste.

Eicha musste beginnen und scheiterte gleich mit dem ersten Versuch an Schneewind. Da in der Folge für den SVL Jasmin Kraus, Ali­cia Kohl, Tamara Loukas und Selina Perzl jeweils trafen und auch die Gäs­te sich keinen Fehlschuss mehr leiste­ten, hatte Tamara Böhm die Chance das Shootout zu beenden. Doch Leder ging am rechten Pfosten vorbei und das Nervenspiel in die Verlängerung. Das erste Pärchen gab sich keine Blö­ße, für den SVL traf Sandra Skerwi­derski. Im nächsten Versuch setzte Eichas Julia Fellisch die Kugel am SVL-Gehäuse vorbei. Katharina Thar hingegen verwandelte souverän, been­dete damit den Pokalfight — und der Jubel über den sensationellen Halb­finaleinzug kannte keine Grenzen mehr. mj

Aufrufe: 031.3.2016, 13:31 Uhr
FN / STAutor