Zuvor lieferten die Hildener, die vor einer Woche endgültig den Verbleib in der Fußball-Oberliga perfekt machten, vor allem in der zweiten Halbzeit eine couragierte Leistung. Und sie machten das Handicap wett, dass mit Stefan Schaumburg und Jannik Weber zwei wichtige Akteure in der Offensive fehlten. Schaumburg (Sprunggelenksprobleme) fällt vermutlich den Rest der Saison aus, Weber zollte einer Sperre nach der fünften gelben Karte Tribut. Trainer Molina legte den Fokus deshalb lieber auf die Defensive und baute auf eine kompakte Fünfer-Abwehrreihe. Im Mittelfeld zog Dennis Krol an alter Wirkungsstätte die Fäden - noch vor einem Jahr lief der 24-Jährige im WSV-Trikot auf.
Die ersten 45 Minuten rissen die rund 1350 Zuschauer nicht wirklich von ihren Sitzen. Zwar besaßen die Wuppertaler mehr Spielanteile, doch ihre Aktionen waren oft nicht zwingend oder die Abschlüsse zu ungenau. Die beste Chance vor der Pause hatte Tim Manstein. Nach einem Ballverlust von Vinzenco Lorefice im Mittelfeld setzte sich der 25Jährige auf der linken Seite energisch durch, doch Keeper Karagiannis klärte den strammen Schuss zur Ecke (23.).
Nach der Pause agierten die Hildener in der Offensive mutiger. Das erste Ausrufezeichen setzte Patrick Percoco mit einem Schuss ans Außennetz (46.). Dann hatten die Gäste im Angriff plötzlich Überzahl, doch Eremias Ghebremedhin vertändelte das Zuspiel von Percoco (63.). Sekunden später zwang Fabian zur Linden Schlussmann Joshua Mroß zu einer Glanzparade. Ausgerechnet Dennis Krol markierte kurz darauf die Hildener Führung. Der Mittelfeldakteur zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern in den linken Winkel - unhaltbar für Joshua Mroß (68.).
Ein erneuter Ballverlust von Lorefice im Mittelfeld leitete den nächsten gefährlichen Angriff der Wuppertaler ein. Erst klärte Karagiannis den Kopfball von Davide Leikaus, dann scheiterte Marvin Ellmann (71.). Eine Minute später gab Lorefice das Leder steil auf Krol, doch der schoss am Kasten vorbei. Dennis Lichtenwimmer brachte noch einmal frischen Wind in den VfB-Angriff, Zählbares sprang allerdings nicht heraus. Als die Gäste in der Nachspielzeit schon vom Sieg über den Top-Favoriten WSV träumten, kam die kalte Dusche in Form des Eigentores.