Früh lagen die Hiesfelder in Fischeln, für das es noch massiv gegen den Abstieg geht, mit 0:2 hinten. "Das hatten die Fischelner schon klasse herausgespielt, und da standen wir auch wirklich nicht gut. Aber trotzdem hatte ich meine Mannschaft nicht eine Sekunde lang gedanklich aufgegeben", schilderte Trainer Thomas Drotboom, dem es dann natürlich noch in die Karten spielte, dass Gino Mastrolonardo noch vor der Pause zum Anschluss traf.
In der Kabine wusste Drotboom dann ganz genau, wie er seine Mannschaft packen konnte. "Ich habe einfach nur gesagt, dass wir im Moment auf Wolke sieben sind, in dieser Saison schon fest alles durchgemacht haben und jetzt zeigen können, dass wir wirklich eine Mannschaft sind, wenn wir selbst dieses Spiel noch drehen", verrät Drotboom. Und das Ergebnis war, dass seine Spieler noch einen Meter mehr liefen, noch einen Zweikampf weniger scheuten. Immer wieder pushten sich die Hiesfelder, besonders angetrieben von Kevin Kolberg - und sie ließen in der Tat nicht locker, bis das Spiel gewonnen war.
Den Ausgleich erzielte Adrian Rakowksi, den den Vorzug vor Damiano Schirru erhalten hatte. "Das ist auch wieder so eine Geschichte", verrät Drotboom. "Am Samstag habe ich noch mit Damiano telefoniert und ihm gesagt, dass ich echt in der Zwickmühle bin, weil er ebenso wie Adrian zuletzt immer abgeliefert habe. Dann ruft mich Damiano am Sonntagmorgen an und sagt, ich soll Adrian spielen lassen, weil er nicht gut geschlafen habe. Und dann macht der Junge sich warm, als würde er doch anfangen. Das ist für mich einfach überragend."
Das 3:2 war dann Kevin Menke vorbehalten, der in bester Stürmer-Manier zuschlug. Und für den Schlusspunkt sorgte dann mit einem neuerlichen Konter Marvin Weßelburg in der Nachspielzeit. Menke berichtete seinem Trainer später von einem Dialog mit seinem Gegenspieler, bei dem dieser ihn gefragt hatte, warum die Hiesfelder alle noch immer so unfassbar rennen würden. Menkes simple Antwort: "Weil wir Bock haben!" Und mit dieser Einstellung ist der TV Jahn als inzwischen schon Tabellen-Vierter auf dem besten Weg, das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte einzufahren.