2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Foto: Yvonne Gottschlich
Foto: Yvonne Gottschlich

Herforder SV unterliegt auch Cloppenburg

Der Herforder SV liegt gegen den Dritten BV Cloppenburg ruckzuck 0:2 zurück. Dann spielt sich der Außenseiter frei, versäumt es aber, mehrere Großchancen zu nutzen. Am Ende steht es 2:4

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Es war die 13. Niederlage im 18. Spiel – und sie kam allein schon von der Tabellensituation her nicht unerwartet. Doch nach der 2:4 (0:3)-Heimpleite des Herforder SV Borussia Friedenstal in der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen den Tabellendritten BV Cloppenburg waren sich alle Beobachter, so sie denn nicht mit den Gästen hielten, einig: Hier war heute mehr drin. Der abstiegsgefährdete HSV spielte gut mit, versäumte es aber, die teils glänzenden Torchancen zu nutzen. „Wer weiß, wie das hier heute ausgegangen wäre, wenn ein oder zwei davon drin gewesen wäre“, sagte eine erleichterte Gästetrainerin Tanja Schulte.

Herforder SV Borussia Friedenstal - BV Cloppenburg 2:4
Es war ungemütlich kühl im weiten Rund des Ludwig-Jahn-Stadions. An eine kalte Dusche dachten die Zuschauer bei diesem Aprilwetter sicher als Letztes. Doch genau die ereilte die Spielerinnen des Herforder SV. Es waren gerade neun Minuten gespielt, da stand es auch schon 0:2. Zweimal war die Abwehr alles andere als im Bilde, zweimal standen die gegnerischen Stürmerinnen völlig blank – und schon hatte es nach Toren von Lysanne van der Wal (3.) und Daniela Löwenberg (9.) zweimal geklingelt. „Da hat die Zuordnung überhaupt nicht gepasst“ ärgerte sich HSV-Trainer Ralf Lietz, „in solchen Situationen merkt man einfach, dass die Mannschaft verunsichert ist.“


Doch dann spielten sich seine Mädels langsam aber sicher frei. Von Minute zu Minute übernahmen die Herforderinnen mehr das Kommando, während die Niedersachsen nur noch bei Kontern gefährlich waren. Zwingende HSV-Chancen gab es jedoch nicht. Das änderte sich ab der 32. Minute, als Amelie Fölsing nach einer Ecke an BV-Torhüterin Nienke Olthof scheiterte. Vier Minuten später hatte Giustina Ronzetti nach einem schönen Pass in die Schnittstelle das Tor auf dem Fuß – doch sie fand in Olthof ebenso ihren Meister wie nur Sekunden später Nina Lange mit ihrem Kopfball. Weitere richtig gute Chancen durch Nina Neumann (38., 39.) und Lisa Lösch (41.) folgten – doch die Kugel wollte einfach nicht rein. Und so kam es wie es kommen musste: In einer unübersichtlichen Situation lenkte Friederike Schaaf den Ball kurz vor der Pause unglücklich ins eigene Tor – 0:3.


Nach dem Wechsel hatten die Herforderinnen dann endlich Grund zum Jubeln. Nach Vorarbeit von Ronzetti behielt Amelie Fölsing vor dem Tor die Nerven und schob den Ball gekonnt an Olthof vorbei über die Linie – 1:3 (55.). Sollte jetzt die Aufholjagd beginnen? Nein, denn im direkten Gegenzug stellte van der Wal per Kopf den alten Abstand wieder her (56.). In der Folge bemühte sich der HSV weiter um Ergebniskorrektur, doch die beiden Mannschaften neu-tralisierten sich nun immer öfter, so dass es kaum noch Torraumszenen gab. Es dauerte bis zur 78. Minute, ehe Nina Lange nach einem gut vorgetragenen Angriff über links Olthof nach einer Direktabnahme zu einer Glanzparade zwang. Weitere vier Minuten später gelang Innenverteidigerin Leonie Heitlindemann das verdiente zweite HSV-Tor zum 2:4-Endstand (82.).


„Wie das so ist: Stehen wir oben, machen wir die Chancen rein“, sagte Torschützin Amelie Fölsing enttäuscht, „in unserer Situation gehen die dann eben nicht rein.“


Tore: 0:1 Lysanne van der Wal (3.), 0:2 Daniela Löwenberg (9.), 0:3 (45. Eigentor), 1:3 Amelie Fölsing (55.), 1:4 Lysanne van der Wal (56.), 2:4 Leonie Heitlindemann (82.)
Aufrufe: 024.4.2017, 08:00 Uhr
Markus VossAutor