Der neue Trainer sieht eine Chance

„Das ist für uns das leichteste Saisonspiel“, sagt der Coach, der mit seinen Schützlingen insgesamt vier Trainingseinheiten bestritt, ehe er zum ersten Mal Verantwortlicher in einem Meisterschaftsspiel ist. „Natürlich hat Wolfsburg eine starke Mannschaft“, sagte er, „aber wir wollen versuchen, Punkte zu holen. Sonst könnten wir uns ja auch zum Brunch treffen.“ Der neue Coach ist also überzeugt davon, dass auch gegen den Spitzenreiter etwas geht – wenn denn seine Schützlinge Entsprechendes abliefern.

Der Schwerpunkt in den bisherigen Trainingseinheiten lag neben vielen Einzelgesprächen in einer Verbesserung der Zweikampf-Führung. „Die Mannschaft war sehr engagiert“, gibt Lietz positive Eindrücke wider. Wichtig ist für den Nachfolger Daniel Hollensteiners, dass die Herforderinnen ihren Gast nicht richtig ins Spiel kommen lassen. „Wolfsburg spielt schnellen Fußball mit wenigen Kontakten“, beobachtete er. Und genau dass soll unterbunden werden.

Klar ist aber auch, dass niemand der Mannschaft und dem Trainer einen Vorwurf machen würde, wenn es gegen die Wolfsburger Reserve eine Niederlage geben sollte. Vielleicht dient dieses Spiel auch noch mehr dem Kennenlernen von Team und Coach, wobei Lietz davon ausgeht, am Sonntag einen mit 16 Spielerinnen bestückten Kader zur Verfügung zu haben. Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter dem Mitwirken von Defensivspielerin Oliwia Wos, die wegen Knöchelproblemen an den ersten Trainingseinheiten unter Lietz nicht teilnehmen konnte. „Wenn sie aber fit ist, wird sie auch im Kader stehen“, sagt der neue Mann.

Nach einem neuen Trainer hat der Herforder SV nun auch einen neuen 2. Vorsitzenden. Dieser Posten, der nach dem Rücktritt Ulli Läges vor geraumer Zeit vakant war, wurde mit Sven Kleinedöpke zunächst kommissarisch besetzt. Im November diesen Jahres werden im Rahmen einer Mitgliederversammlung Neuwahlen abgehalten.