2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Daniel Konietzko
F: Daniel Konietzko

Heimischer Grund mutiert zur Wohlfühloase

Borussia Veen schloss die Saison in der Kreisliga A auf Tabellenplatz elf ab +++ Die Heimschwäche des Teams verhinderte mehr

Eins ist gewiss: Der Halfmannsweg in Veen hat sich im Verlauf des letzten Spieljahres in der Kreisliga A als eine überaus angenehme Adresse für die anreisenden Mannschaften erwiesen. Auf ihrem heimischen Terrain hat die Borussia offenbar ihren Schrecken verloren. Nur drei Mannschaften mussten ihre Heimreise aus der "Wohlfühloase" in Veen ohne Punkte antreten.

Auf fremden Plätzen allerdings haben die Krähen ihre Krallen gezeigt: Gleich acht Auswärtssiege sorgten dafür, dass die Auswahl um ihren Trainer Ulf Deutz die Saison auf dem elften Tabellenplatz abgeschlossen hat.

In Spielzeit eins nach dem zweijährigen Auftritt in der Bezirksliga hat die Borussia somit ihre Chance auf einen Neuanfang genutzt. Dass es holprig in die Saison gehen würde hatte Deutz vor der Rückkehr in die A-Liga auf seinem Zettel stehen. "Nach dem kompletten Neuaufbau der Mannschaft war klar, dass es nur um den Klassenerhalt gehen konnte", hatte der Trainer bereits vor dem ersten Ballwechsel der Saison gewarnt. Womit er goldrichtig lag. Der Start ging mit zwei 1:6-Niederlagen daheim gegen Alemannia Kamp und den VfB Homberg II gründlich daneben, so dass das Veener Team sich im ersten Saisondrittel in der Abstiegszone einnistete. Besser lief es erst im zweiten Saisonteil, mit dem sich Deutz dann doch noch anfreunden mochte. Mit 23 Punkten aus 17 Rückrundenspielen sammelte das Team die nötigen Punkte für den Ligaerhalt und lässt ihren Trainer einen optimistischen Blick auf künftige Spielzeiten wagen. "Die Borussia wird sich in den nächsten Jahren wieder in der oberen Region der Liga etablieren", glaubt Deutz.

Die personellen Grundlagen sind geschaffen. Die neue Borussia, ein junges Team, hat sich gefunden. "Die Mannschaft war aufnahmefähig und hat auch aus ihren Fehlern gelernt", weiß Deutz um die Qualitäten seines Teams, das sich auch vom Verletzungspech nicht aus der Bahn werfen ließ. "Damit waren wir reichlich gesegnet", blickt der Coach auf die langfristigen Ausfälle von A wie dem routinierten Mittelfeldspieler Martin Ahls bis Z, dem Mannschaftskapitän Musa El-Zein, zurück. Andere Akteure durften sich dafür in den Vordergrund spielen. Dennis Tegeler hat, so sein Trainer, "eine Supersaison" gespielt. Der mit neun Treffern erfolgreichste Veener Torschütze, von einem einjährigen Gastspiel beim SV Hönnepel-Niedermörmter zurückgekehrt, verpasste lediglich vier Einsätze. Deutz: "Er konnte zwar nicht immer trainieren, hat sich aber keine Schwächephase geleistet." Severin Minten und der in der Winterpause aus Lüttingen gekommene Frederik Brammen sorgten für den Zusammenhalt in der Defensive, Eike Schultz regelte den Verkehr im Veener Mittelfeld während Kevin Holz im Sturm den im Januar zu Fichte Lintfort gewechselten Kevin Hippert vergessen ließ. "Die Mannschaft hat bewiesen, dass in ihr viel Potenzial steckt", nennt Deutz die wichtigste Erkenntnis des Spieljahres.

Bei aller guter Laune und Zuversicht, da bliebe doch noch eine Aufgabe zu lösen. "Ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht woran es lag. Aber daran werden wir in der nächsten Saison natürlich arbeiten", kündigt Deutz schon einmal das Ende der Veener Bescheidenheit am Halfmannsweg an.

Aufrufe: 019.6.2015, 17:59 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor