Heeslinger SC holt sich den Pott

300 Zuschauer sehen am Sonntag bei der traditionellen A/O-Woche die Überraschung im Auetal. Heeslingen verteidigt seinen Titel und schlägt den Favoriten erneut. In diesem Spiel beweist der Außenseiter, dass Fußball ein Ergebnissport ist. Der Oberligist macht aus keiner Chance zwei Treffer. Den ersten erzielt David Maria per Elfmeter zum 1:1-Ausgleich in der 51. Minute. Drochtersens Jonas Hammermeister hatte zuvor einen Fernschuss mit dem Arm abgewehrt. Das 2:1 von Christopher Klee in der 80. Minute ist ein Zufallsprodukt.

In der vergangenen Regionalligasaison erzielte die SV Drochtersen/Assel mehr als zehn Tore nach ruhenden Bällen, nach Einwürfen, Ecken und Freistößen. Die Kehdinger gehörten in dieser Statistik zu den vier besten Teams der Spielklasse. Offenbar ruft Trainer Enrico Maaßen die sogenannten Standards erneut zum probaten Mittel aus. Denn allein nach Ecken und Freistößen müssen die D/A-Stürmer Kevin Krottke und Jasper Gooßen gegen Heeslingen drei oder vier Tore erzielen. Nach den Vorlagen von Finn Patrick Gierke und Bünyamin Balat sind sie mit dem Kopf zur Stelle. Knochenfrei. Allein es fehlt die Präzision. Ein weiterer Freistoß von Balat flattert in Halbzeit zwei knapp über das Tor. Ein Schuss von Florian Nagel knallt an die Latte. Nach einer Flanke von Henry Sung verpasst Alexander Neumann mit dem Kopf zentral vor dem Tor.

Nur einmal darf D/A an diesem Sonntag jubeln. Freilich nach einem Freistoß. Aus dem linken Halbfeld dreht Gierke den Ball zur 1:0-Führung in der 32. Minute in die lange Ecke. Als Krottke mit dem Kopf hingeht, ist der Ball längst über der Linie.

Die Kehdinger avancieren in dieser Saisonvorbereitung zu Vielspielern. Bereits am Sonnabend gewann D/A gegen den Regionalligavertreter aus der Nordost-Staffel, FC Schönberg, in Assel nach einem Gierke-Tor mit 1:0. Sonntag das Finale des Intersport-Mohr-Cups, am heutigen Montag wartet bei den Elsdorfer Pokalwochen die U23 des FC St. Pauli. Enrico Maaßen begreift die Spiele als Training unter Wettkampfbedingungen. Er probiert viel, agiert mit verschiedenen Systemen und Aufstellungen. Stunden vor jedem Anpfiff geht Maaßen mit seinen Protagonisten an der Taktiktafel alle Eventualitäten durch.

Im Vergleich zur Vorsaison gewinnt das D/A-Spiel an spielerischen Elementen in der Offensive. Die Drochterser setzen auf die Mischung aus langen Bällen, um das Mittelfeld zu überbrücken, und Ballstafetten in der gegnerischen Hälfte. Sie erarbeiten sich Freistöße in der gefährlichen Zone und Ecken. Nur die Abnehmer sind noch nicht in Stellung.