2024-05-08T14:46:11.570Z

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Im ersten Abschnitt hatte die Haslacher Defensive um Dominik Bruckner (Mitte) den Gäste-Offensive um Sebastian Huber weitestgehend im Griff. | Foto: Matthias Konzok
Im ersten Abschnitt hatte die Haslacher Defensive um Dominik Bruckner (Mitte) den Gäste-Offensive um Sebastian Huber weitestgehend im Griff. | Foto: Matthias Konzok

Haslach und Rammersweier liefern sich intensives Duell

Aufholjagd im Kinzigtal: Gäste holen 2:2-Remis +++ Haslach mit zwei unterschiedlichen Gesichtern

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Ein Punkt für beide Seiten: Der SV Haslach und der FV Rammersweier haben sich 2:2 unentschieden getrennt. In einem intensiven Duell gab es zwei unterschiedliche Halbzeiten, zwei Elfmeter, zwei Platzverweise und eine Aufholjagd.
25 Minuten waren unter der sengenden Sonne im Kinzigtal gespielt, da drohte den Gastgebern Ungemach. Schlussmann Sinan Süme hatte Gäste-Kapitän Marco Maier zu Fall gebracht. Während der Haslacher noch beteuerte, dass der Tatort außerhalb des Strafraums liege, zeigte Schiedsrichter Peter Nußbaum auf den Elfmeterpunkt und dem Übeltäter die Gelbe Karte. Für Rammersweier zugleich die ideale Gelegenheit, in Führung zu gehen. Vitali Saponenko trat an, jedoch war Süme in der richtigen Ecke und parierte den Strafstoß. Der 19-jährige Keeper erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle, avancierte vom Unglücksraben zum Elfmeterhelden.


"Wie es so oft ist", kommentierte Marco Maier die entscheidenden Minuten der ersten Hälfte. "Wir haben mit dem Elfmeter die Möglichkeit auf das 1:0, im Gegenzug fällt dann das Gegentor." Denn Haslach nutzte kurz darauf einen Freistoß zur Führung, Dominik Bruckner hatte per Kopf getroffen. Bitter für Rammersweier, das bis dahin zwar Feldvorteile verzeichnet hatte, bis zum Strafstoß indes keine nennenswerte Möglichkeit. Die Haslacher Abwehr stand sicher und ließ vor dem eigenen Kasten nichts anbrennen, die ersten Hochkaräter verbuchten die Kinzigtäler. Mit dem 1:0 ging die Partie zunehmend in die Hände der Elf von Trainer Axel Klausmann über. Just ein Freistoß der Gäste war Ausgangspunkt des zweiten Treffers: Die Haslacher Mauer hatte den Schuss geblockt und den Ball erobert, den Konter schloss Markus Hansmann zum 2:0 ab (35.).

Rammersweier gelingt Aufholjagd

Für den SV Haslach lief damit eigentlich alles nach Plan. "Die erste Halbzeit ging klar an uns", bilanzierte Klausmann später. "Die zweite Halbzeit dann aber an Rammersweier". Der Coach der Kinzigtäler musste mitansehen, wie seine Mannschaft den Vorsprung nach Wiederbeginn aus der Hand gab. Haslach fehlte die Cleverness gegen die Moral der Gäste. "Wir müssen normal und konzentriert weiterspielen", mahnte Klausmann. Nach 56 Minuten bescherte den Gästen der zweite Foulelfmeter den Anschlusstreffer, diesmal trat Maier an und verwandelte sicher. Keine zehn Minuten später war der FV-Kapitän erneut am Torerfolg beteiligt. Wuchtig schlug Maier eine Flanke aufs Haslacher Gehäuse, Philipp Wolter lenkte den Ball entscheidend ins lange Eck ab - das 2:2 war perfekt.

Es entwickelte sich ein intensives Duell mit Offensivszenen auf beiden Seiten. Die Gäste, die ohne Trainer Dominic Künstle anreisen mussten, strahlten nach der erfolgreichen Aufholjagd mehr Zug nach vorne aus. In der 77. Minute kassierte SV-Akteur Dominik Bruckner seine zweite Verwarnung - die Gastgeber nur noch zu zehnt. Rammersweier war obenauf, doch hielt Haslach in Unterzahl dagegen. Auch in der Nachspielzeit, die die Kinzigtäler nach der Ampelkarte gegen Gürkan Balta sogar nur noch mit neun Mann bestreiten konnten. Doch einen Sieger sollte es nicht mehr geben, es blieb beim 2:2-Remis.

Bitterer Verlauf für die Kinzigtäler

"Schade, dass es nicht gereicht hat", sagte Marco Maier über die Angriffsbemühungen in der Schlussphase. Doch angesichts des 0:2-Rückstands überwog ganz klar die Zufriedenheit, noch einen Zähler im Kinzigtal geholt zu haben. Zumal Rammersweier drei Leistungsträger, darunter Torjäger Timo Waslikowski, fehlten. Die erfolgreiche Aufholjagd ist für den Kapitän zugleich Ausdruck einer bemerkenswerten Geschlossenheit seiner Mannschaft. Teamgeist und Kampf - darauf aufbauend sei für den FV Rammersweier in dieser Saison noch einiges drin. So konnte Maier nach dem Rundenstart auch selbstbewusst zusammenfassen: "Wir sind noch ungeschlagen, das ist schon eine Ansage."

Und der SV Haslach? Der war auf bestem Wege, dem Kontrahenten eine Niederlage zuzufügen. "Unterm Strich ist das Unentschieden in Ordnung, aber natürlich ist es bitter, wie es gelaufen ist", sagte Klausmann. "Am Ende müssen wir froh um den Punkt sein." Zwei unterschiedliche Gesichter hatte seine Mannschaft in dieser Partie gezeigt. Nach der ersten Halbzeit hätte das Fazit des Trainers kurz und knackig "alles super" gelautet. Mit etwas Abstand konnte Klausmann aber auch der zweiten Hälfte etwas positives abgewinnen: "Wie wir uns am Ende mit neun Mann gegen die Niederlage gestemmt haben."

SV Haslach - FV Rammersweier 2:2 (2:0)
Haslach: Süme, Hauer, D. Bruckner, Balta (70. Celik), Schmidt, Ghita, B. Bruckner, Benz, Hansmann, Favara, Balta.
Rammersweier: Ruf, Beck, Dizman, Hug (25. Bierer), Maier, Wolter (80. Barisic), Vulcano, Felka, Huber (92. Neumann), Saponenko, Siegmund.
Tore: 1:0 Bruckner (29.), 2:0 Hansmann (35.), 2:1 Maier (56./FE), 2:2 Wolter (65.).
Gelb-Rot: Bruckner (77.), Balta (90./ beide Haslach).
Besondere Vorkommnisse: Saponenko (Rammersweier) scheitert mit Foulelfmeter an Süme (25.).
Schiedsrichter: Peter Nußbaum (Neuried-Dundenheim).
Zuschauer: 120.
Aufrufe: 029.8.2015, 22:17 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor