2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Während die Ulmer (in Weiß) nach dem Handspiel von Volkan Celiktas (Vierter von rechts) noch protestieren, hat sich Waldhof-Spieler Jannik Sommer (links) den Ball geschnappt, um den Strafstoß auszuführen. Foto: Sörli Binder
Während die Ulmer (in Weiß) nach dem Handspiel von Volkan Celiktas (Vierter von rechts) noch protestieren, hat sich Waldhof-Spieler Jannik Sommer (links) den Ball geschnappt, um den Strafstoß auszuführen. Foto: Sörli Binder
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Hand statt Fuß: Celiktas-Aussetzer besiegelt 1:3 der Spatzen

Ärgerlicher Handelfmeter besiegelt Ulmer 1:3-Niederlage beim SV Waldhof

Zweifelsohne war der 3:1-Sieg des Regionalligisten SV Waldhof gegen den SSV Ulm 1846 Fußball verdient. Gleichwohl haderten die Spatzen. Ausgerechnet in ihrer stärksten Phase gab es einen umstrittenen Handelfmeter gegen sie, den Waldhof zum Endstand nutzte.

Volkan Celiktas war in den vergangenen Tagen ein gefragter Mann. Der Winterneuzugang von den Stuttgarter Kickers schaffte auf Anhieb den Sprung in die Startformation des SSV Ulm 1846 Fußball. Dass der 21-Jährige nach der 1:3 (0:2)-Niederlage beim Regionalliga-Spitzenreiter Waldhof Mannheim noch immer in aller Munde war, darauf hätte Celiktas gerne verzichtet.

Seine kuriose Aktion Mitte der zweiten Halbzeit brachte die Ulmer endgültig auf die Verliererstraße. Als Celiktas im Strafraum gegen Waldhof-Stürmer Jannik Sommer den Ball bereits erobert hatte, attackierte der Mannheimer von hinten, sodass der Abwehrmann zu Boden ging. Eine Regelwidrigkeit lag klar auf Mannheimer Seite. In der Hoffnung auf einen Freistoß stoppte Celiktas den Ball mit den Händen. Schiedsrichter Luca Schlosser (Stahlhofen) entschied allerdings auf Handelfmeter. Augenscheinlich eine Konzessionsentscheidung, nachdem der Unparteiische zuvor mehrere strittige Entscheidungen gegen die Platzelf gefällt hatte, die schließlich das 3:1 (68.) bedeutete.

„Der Elfmeter kam zu einem Zeitpunkt, als wir gut ins Spiel zurückgekommen sind und die Chance auf den Ausgleich vorhanden war“, haderte Trainer Stephan Baierl mit dem Spielverlauf und nahm seinen Verteidiger in Schutz. „Volkan weiß, dass er so etwas nicht mehr machen darf.“

Viel schlechter hätte die Partie für Baierls Team im Carl-Benz-Stadion vor 5318 Zuschauern freilich gar nicht beginnen können. Bereits in der neunten Minute geriet der SSV 46 in Rückstand, kurz vor der Halbzeit (44.) kassierten die Gäste das 0:2. Für Christian Sauter, der sich letztmals für den rotgesperrten Florian Krebs die Kapitänsbinde übergestreift hatte, gaben „zu viele individuelle Fehler“ den Ausschlag für den Pausenrückstand. Denn Sauter stellte fest: „Viel schlechter wie in der Hinrunde spielen wir nicht.“

Der SSV-Coach reagierte zur Pause, ersetzte Ndriqim Halili und Felix Hörger, die für Baierl „die Vorgaben nicht erfüllt haben“, durch Stürmer David Braig und Fabian Gondorf. Der SSV 46 setzte im zweiten Durchgang alles daran, den Rückstand auszugleichen. Die Offensivbemühungen waren nun wesentlich druckvoller. Nach einer Stunde wurden die Ulmer für ihren Mut belohnt. Braig gelang nach Zuspiel von Thomas Rathgeber mit seinem neunten Saisontor der Anschlusstreffer. „Wir haben fest daran geglaubt, noch den Ausgleich zu schaffen“, sagte Braig nach seinem ersten Teileinsatz nach langer Verletzung, räumte aber ein: „Das dritte Gegentor hat bei uns den Dampf raus genommen.“

Baierl wollte seiner Elf keinen Vorwurf machen. „Kämpferisch haben wir alles rausgehauen was möglich war. Die Gegentore eins und drei waren Gastgeschenke, die wir auf dem Silbertablett serviert haben. Das darf man so nicht machen“, erkannte er die Mannheimer als verdiente Sieger an.

„Ruhe bewahren“ mahnte Sturmroutinier Rathgeber. Auch nach dem dritten sieglosen Spiel nach der Winterpause „dürfen wir uns nicht aus dem Konzept bringen lassen. In unserem Spiel gab es zu viele Fehlpässe, jeder trägt einen Schuss Verantwortung“, stellte Rathgeber fest. „Es ist noch nichts passiert, aber wir müssen wachsam sein“, lautet sein Appell.

Für Unglücksrabe Celiktas folgt jetzt eine Zwangspause. Nach seiner fünften Gelben Karte ist er im Heimspiel am Samstag gegen Elversberg gesperrt.

Aufrufe: 06.3.2017, 09:18 Uhr
SWP / Von Winfried VoglerAutor