2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Hamborn unterliegt Schonnebeck 1:3

Die Hamborner Löwen verlieren unglücklich gegen den Tabellendritten und warten weiter auf den ersten Sieg in der Landesliga unter Joachim Hopp

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Dass es gegen die Torfabrik der Liga und den Tabellendritten aus Essen nicht leicht werden würde, war sicherlich jedem Hamborner vor dem Spiel klar. Die Art und Weise, wie das Spiel dann den - vielleicht erwarteten - Ausgang genommen hat, ist aus Hamborner Sicht mehr als ärgerlich.
In einem sehr körperintensiv geführten Spiel begannen beide Mannschaften recht offensiv und spielten zielstrebig vorne. Waren die Essener Gäste technisch versierter, so hielten die Hamborner mit großen Laufpensum und Körpereinsatz dagegen.

Chancen in der ersten halben Stunde hatten allerdings nur die Gäste, ohne jedoch zählbaren Erfolg hieraus schlagen zu können: Bereits in der zweiten Minute versuchte sich Timo Patelschick mit einem Fernschuss vor der Strafraumgrenze, zog den Ball jedoch über das Gehäuse. In der 14. Minute erwischte Mathias Bloch eine Ecke von Steffen Peschka mit dem Kopf - Dank eines Hamborner Abwehrspielers wurde der Ball noch knapp zur Ecke abgefälscht. In der 26. Minute prüfte dann Dennis Wibbe Luca Di Giovanni im Löwen-Tor mit einem Freistoß aus halblinker Position - der Löwen-Keeper blieb diesmal noch Sieger.

Schiedsrichter Jan Oberdörster hatte dann ein Erbarmen mit den Essenern und zeigte in der 33. Minute auf den Elfmeterpunkt. Yüksel Kilic war an der Strafraumgrenze von einem Schonnebecker Gewaltschuss erwischt worden und hatte die Hände schützend vor den Körper gehalten. Der Referee deutete dies als Vorsatz, gab Gelb und zeigte auf den ominösen Punkt. Steffen Peschka ließ sich die Chance nicht entgehen und zog trocken in die rechte untere Ecke ab. Luca Di Giovanni im Löwen-Tor war machtlos: 0:1.

Die Hamborner schienen durch dieses Tor verunsichert, ließen aber die Köpfe nicht hängen und suchten weiter den Weg nach vorne, wobei sie immer wieder Gefahr liefen, den Essenern Kontermöglichkeiten zu bieten. So in der 36. Minute, als sich der Schonnebecker Lukas Reppmann auf der rechten Seite durchtankte und auf den frei im Fünfmeterraum stehenden Marcel Schlomm querpasste - zum Glück für die Löwen verpasste dieser die Riesenmöglichkeit, die Führung der Gäste auszubauen. Die Löwen kamen dann in der 42. Minute zu einer guten Gelegenheit, als sich Daniel Brosowski schön am gegnerischen Strafraum durchsetzen konnte, aber regelwidrig gehalten wurde - der Pfiff des Unparteiischen blieb aber aus.

Nach der Pause kamen die Schonnebecker wacher aus der Kabine als die Löwen und setzten die Gelb-Schwarzen unter Druck. Als die Hamborner Abwehr, die bis dahin tadellos gegen die Torfabrik der Liga gestanden hatte, den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnte, setzte sich Volkan Yerek auf der linken Seite durch und zog von der Strafraumgrenze trocken und unhaltbar ins rechte untere Torecke ab: 0:2!

Wer nun gedacht hatte, das Spiel sei gelaufen, sah sich getäuscht: Die Hamborner Löwen machten nun ihrem Namen alle Ehre und kämpften sich in die Partie zurück. In der 50. Minute gab es einen weiteren Aufreger, als ein Schonnebecker Verteidiger im eigenen Strafraum angeschossen wurde: Eine ähnliche Situation, die auch in der ersten Hälfte zum Strafstoß für die Gäste geführt hatte. Nur dass Schiedsrichter Oberdörster den Tatort diesmal aus dem Strafraum verlegte und lediglich einen Freistoß gab, der letztendlich nichts einbrachte.

Nach zwei weiteren Chancen für die Gäste begann die Drangphase der Löwen, die die Schonnebecker nun durch engagiertes, aggressives Spiel überraschten. In der 57. Minute gab es dann nach einem vermeintlichen Handspiel eines Schonnebecker Verteidigers Strafstoß für die Hamborner - eine Konzessionsentscheidung, wie selbst einige Hamborner Fans nach dem Spiel einräumten. Admir Turudija übernahm die Verantwortung, trat den Ball platziert in die linke untere Torecke - und fand in Gästetorwart Marco Glenz seinen Meister, der den Ball mit einer tollen Parade zur Ecke klärte.

Wieder ein vermeintlicher Nackenschlag für die Hamborner, die jedoch nun noch intensiver den Weg nach vorne suchten. Erneut konnten sich die Gäste bei ihrem Keeper bedanken, der einen herrlichen Weitschuss aus halblinker Position von Ahmet Talha Kilinc mit einer ebenso herrlichen Parade aus dem Torwinkel bugsieren konnte (67.). Der Anschlusstreffer für die Löwen war nun überfällig und folgte eine Minute später, als sich Daniel Brosowski auf der rechten Seite in den Strafraum durchtanken konnte und in die Mitte passte: Dort stand Admir Turudija goldrichtig und brauchte den Fuß nur noch hinzuhalten, um dem Leder die entscheidende Richtung zu geben: 1:2.

Wenige Minuten später hatte der Torschütze auch noch den Ausgleich auf dem Fuß, bekam aber im Fünfmeterraum eine Hereingabe von rechts nicht richtig auf den Schlappen und verzog. Die Hamborner Zuschauer unterstützen nun ihre Mannschaft lautstark, merkten sie doch, dass hier noch etwas ging. In der 73. Minute musste Daniel Surkau, der sich in einem Zweikampf verletzt hatte, mit einer Gehirnerschütterung den Platz verlassen. Für ihn kam Patrick Hommes, der in der 85. Minute eine Flanke von Ramazan Ünal vor dem Strafraum direkt nahm, aber wieder in Gäste-Keeper Glenz seinen Meister fand.

Als die Hamborner dem Ausgleich näher waren als die Gäste dem 1:3, schlugen diese durch einen Standard zu: Aus eher ungefährlicher halbrechter Position rd. 25 - 30 Meter vom Tor entfernt, verwandelte Matthias Bloch einen Freistoß - vorbei an Freund und Feind - direkt ins linke untere Toreck. Ein vermeintlich haltbarer Ball, jedoch erst spät für den guten Luca Di Giovanni zu sehen. "Der Ball kam noch kurz vor dem Tor auf dem Boden auf und veränderte noch seine Flugrichtung," so der Löwen-Keeper nach dem Spiel.

Der Drops war damit natürlich gelutscht. Es war die klassische Hamborner Verhängniskette, die das Team wiederum um den Erfolg brachte: Mangelhafte Chancenauswertung, ein cleverer Gegner, der die Fehler eiskalt ausnutzt, zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen und nicht zuletzt das Pech, das an den Schuhen klebt, wenn man im Abstiegskampf steckt.

"Obwohl noch nicht Weihnachten ist, haben wir heute bereits Geschenke verteilt," so Trainer Joachim Hopp nach dem Spiel. "Einen so großen Unterschied zwischen beiden Mannschaften habe ich heute nicht erkennen können. Wenn wir den Elfmeter reinmachen, läuft das Spiel anders," so der Übungsleiter weiter. Ganz unzufrieden war er nicht, sieht aber noch eine Menge Arbeit in der Winterpause auf sich und die Mannschaft zukommen. Ganz unzufrieden waren die Hamborner Zuschauer auch nicht, die bis zuletzt das Team anfeuerten und eine Mannschaft gesehen haben, die insbesondere im zweiten Durchgang gezeigt hat, warum von Hamborner Löwen gesprochen wird. Es wäre zu wünschen, dass sich dieser Einsatz auch einmal in zählbaren Ergebnissen niederschlagen würde. Mannschaft, Trainer und Fans hätten es sich verdient.

SF Hamborn 07: Di Giovanni, Surkau (73. Hommes), Hastedt, Turudija, Kalyoncu (56. Möllenbeck), Brosowski, Schneider, Ünal, Yilmaz (46. Kilinc), Grevelhörster, Kilic.

SpVg. Schonnebeck: Glenz, Brose, Kirchmeyer, Bloch, Schlomm, Yerek (78. Peter), Dahmann (13. Reppmann, 89. Puhan), Patelschick, Jasberg, Wibbe, Peschka.

Tore: 0:1 Peschka (34. HE), 0:2 Yerek (48.), 1:2 Turudija (68.), 1:3 Bloch (87.).

Gelbe Karten: Kilic (33., Handspiel), Kirchmayer (60.), Jasberg (81.), Schlomm (84.), Hastedt (87.) - alle wegen Foulspiels.

Zuschauer: 150
Aufrufe: 09.12.2013, 10:44 Uhr
Hamborn 07Autor