Ligavorschau

Ein Archivbild aus dem Vorjahr. Damals brannte noch die Luft im Stadion. F: Kölbel

Flaute im Derby?

Halle und Magdeburg stehen sich am Samstag gegenüber +++ Die Atmosphäre der letzten Jahre fehlt

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3. Liga 16/17

Am 35. Spieltag kommt der 1. FC Magdeburg nach Halle. Schon wieder. Es ist Derbyzeit. Zum dritten Mal in der laufenden Saison. Für den HFC ist diese Partie vor heimischem Publikum kein Spiel wie jedes andere. Die Stimmung ist im Vorfeld aber weniger intensiv als in den letzten Jahren. In Halle trudelt die Saison schon aus. Dem Rivalen will man sportlich aber dennoch in die Suppe spucken - für Magdeburg geht es noch um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Das Hinspiel im Herbst 2016 verlor der HFC durch einen umstrittenen Elfmeter mit 0:1. Im Pokalhalbfinale vor zehn Tagen verhalfen dem FCM eineinhalb Eigentore des HFC zum Einzug ins Endspiel. Der Bock soll nun endlich umgestoßen werden. Entsprechend motiviert geht das Team von Trainer Rico Schmitt in die Begegnung.

Ob der HFC in Bestbesetzung antreten kann, steht noch nicht fest. Zwar ist diesmal kein Spieler gesperrt. Aber neben den fehlenden Langzeitverletzten Fabian Franke und Tobias Schilk gibt es noch drei Fragezeichen. Benjamin Pintol konnte wegen einer Oberschenkelverhärtung am Donnerstag nicht trainieren, Stefan Kleineheismann weilte aus familiären Gründen in dieser Woche nicht in Halle und Fabian Bredlow erhöhte die Belastung, ohne gänzlich grünes Licht geben zu können. „Wir müssen tagesaktuell entscheiden, ob diese drei Spieler am Sonnabend einsatzfähig sind“, schaut Rico Schmitt voraus.

Der Druck liege mehr auf dem 1. FC Magdeburg, der die Chance zum Aufstieg nutzen will. Mutmaßten Journalisten bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Entsprechend befreit könne der HFC aufspielen und abwartend agieren. „Das liegt uns nicht. Wir wollen den Ball und die Initiative“, entgegnete der Trainer des Halleschen FC und freut sich auf diese Partie mit hohem emotionalem Wert. „Wir wollen das Spiel gewinnen“, lässt Rico Schmitt keinen Zweifel an der Marschroute.

Der Gästeblock wird wie schon im Pokalspiel beinahe leer bleiben, etwas über 500 Karten sollen verkauft worden sein. Die Magdeburger Fans boykottieren das Auswärtsspiel nach den Geschehnissen um Hannes S. und versammeln sich derweil in Magdeburg, um die Partie auf der Leinwand im Stadiongelände zu schauen. Zudem soll es 11 Uhr einen friedlichen Protest vor dem Magdeburger Gerichtsgebäude geben, um auf die weiterhin ungeklärten Umstände zur Todesursache zu erinnern.