2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
In den nächsten Wochen fallen weitere Personalentscheidungen.  Foto: Siering
In den nächsten Wochen fallen weitere Personalentscheidungen. Foto: Siering

Halle kickt den Jahn in die Regionalliga

Nach der 1:2-Pleite verabschieden sich die Regensburger nun endgültig aus der 3. Liga. Nun beginnt die Zeit der Gespräche.

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Nach dem 35. Spieltag haben alle Rechenspielchen nun endgültig ein Ende. Nach der 1:2 (0:0)-Niederlage gegen den Halleschen FC und dem 3:1-Sieg des FSV Mainz 05 II gegen Großaspach ist der Abstieg des SSV Jahn Regensburg in die Regionalliga nun endgültig besiegelt.

Gegen Halle zeigten die Regensburger von Beginn an, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten und spielten munter nach vorne. Doch nach einem kapitalen Schnitzer von SSV-Keeper Richard Strebinger brachte Osayamen Osawe (5.) die Gastgeber auf die Siegerstraße. Gogia (29.) sorgte per Strafstoß für eine komfortable Pausenführung der Gastgeber. Nach der Pause sendeten die Regensburger durch den Anschlusstreffer von Patrick Lienhard (48.) nochmal ein Lebenszeichen. Doch ansonsten versandeten die Regensburger Angriffsbemühungen im Nichts. So schwer es nach dieser Partie unter diesen Umständen fiel: Christian Brand stellte sich vor seine Mannschaft und sprach ihr ein Kompliment aus: „ Wir haben uns hier in Halle nicht als Absteiger präsentiert“, sagte der Jahn-Coach: „Die Mannschaft hat Moral gezeigt nach dem slapstickmäßigen Gegentor, dem nächsten Gegentreffer per Strafstoß und den Anschluss geschafft. Aber es ist bezeichnend ein Spiel wieder auf diese Weise zu verlieren – getreu dem Motto: ,Wer mehr Fehler macht, verliert das Spiel.“

Team umgestellt

Nach dem torlosen Remis gegen die Zweite des FSV Mainz 05 hatte der Jahn-Coach seine Mannschaft auf drei Positionen umgestellt. Für Kapitän Markus Palionis, der wegen muskulären Beschwerden passen musste, rückte Sebastian Nachreiner nach langer Leidenszeit (letzter Einsatz am 5. August im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching) in die Innenverteidigung. Aias Aosman, der unter der Woche wegen Kniebeschwerden nur dosiert trainierte, nahm vorerst auf der Bank Platz. Für den Deutsch-Syrer rückte Marvin Knoll in die Startelf. Patrick Lienhard durfte dagegen für den zuletzt recht glücklosen Aykut Öztürk ran. Der Jahn-Coach wollte seine Mannschaft in Sachsen-Anhalt nach vorne spielen sehen. Denn Vorsicht sei nicht mehr angesagt, sagte der 42-jährige Fußballlehrer vor der Partie. „Die Situation ist schwierig. Es gibt nichts mehr zu verlieren. Wir müssen alles gewinnen, und die anderen müssen für uns spielen.“ Und diese Vorgabe setzten die Regensburger gleich um. Lienhard legte ab auf Kolja Pusch, der es gleich mal aus der Distanz probierte, doch sein Schuss verfehlte das Tor der Gastgeber (4.). Doch gleich im Gegenzug leistete sich Jahn-Keeper Richard Strebinger, der in den vergangenen Wochen noch geglänzt hatte, einen folgenschweren Patzer. Nach einem Rückpass vertändelte der Österreicher den Ball gegen Halles Osayamen Osawe, der die Gastgeber in Führung brachte. Die Regensburger ließen sich von dem frühen Gegentreffer aber nicht aus der Ruhe bringen und hatten durch Marco Königs den Ausgleich auf dem Fuß. Doch der Regensburger Angreifer scheiterte an HFC-Keeper Niklas Lomb (7.). Nur zwei Minuten später sah Uwe Hesse den mitgelaufenen Lienhard, doch dessen Abschluss war eine sichere Beute für HFC-Schlussmann Lomb. Nach einer recht temporeichen Anfangsphase ging es auf dem Platz erst mal wieder etwas ruhiger zur Sache. Danach waren es die Gastgeber, die den Ton angaben. Halles Sören Bertram prüfte Strebinger mit einem satten Distanzschuss, doch der SSV-Keeper klärte (20.). Nur kurz darauf war der Jahn-Schlussmann nach einer Ecke zur Stelle.

Elfer gegen den Jahn

Dann tankte sich Halles Bertram in den Sechzehner, Regensburgs Thomas Kurz ging zu ungeschickt dazwischen und Schiedsrichter Thorben Siewer zeigte auf den Punkt. Akaki Gogia vollstreckte den Strafstoß zum 2:0 für die Gastgeber (29.). Und Halle spielte unter kräftigem Beifall des eigenen Anhangs gleich weiter nach vorne. Bei einem Freistoß von Gogia war Strebinger zur Stelle (35.), danach hatten die Regensburger Glück, dass Marco Engelhardt den Ball per Hacke knapp neben das Tor setzte (36.). Kurz vor der Halbzeitpause setzten sich die Regensburger, die nach 20 Minuten mehr und mehr den Faden verloren hatten, mal wieder in Szene. Pusch zirkelte einen Freistoß aufs Hallenser Tor, doch HFC-Keeper Lomb war zur Stelle (45.).

Brand bringt Aosman

Nach der Pause brachte SSV-Coach Brand mit Aias Aosman, der Kurz ersetzte, nochmal einen frischen Offensivmann. Und nur kurz nach Wiederbeginn sendeten die Regensburger nochmal ein Lebenszeichen. Königs bediente den mitgelaufenen Lienhard, der für den Anschlusstreffer sorgte (48.). In den Zweikämpfen waren die Regensburger jetzt deutlich präsenter. Doch die Gastgeber wachten jetzt allmählich wieder auf und blieben weiter gefährlich. Erst parierte Strebinger gegen Timo Furuholm, Bertram setzten den Nachschuss über das Tor (57.). Nur drei Minuten später bewahrte der Regensburger Keeper seine Mannschaft gegen Halles Osawe vor einem weiteren Gegentreffer (60.). Mit Daniel Steininger (für Hesse) schickte Jahn-Trainer Brand nochmal einen frischen Mann aufs Feld. Doch es waren erneut die Hallenser, die gefährlich vor dem Regensburger Tor auftauchten. Nach einem Eckstoß war Marcel Baude per Kopf zur Stelle, doch Strebinger parierte (70.). Kurz darauf war der SSV-Keeper erneut zur Stelle und schnappte Halles Bertram den Ball gerade noch vom Fuß. Die Regensburger schafften es dagegen einfach nicht, offensiv nochmal Akzente zu setzen. Mit der Einwechslung von Aykurt Öztürk (für Lienhard) erschöpfte Jahn-Coach Brand dann sein Wechselkontingent (80.). Doch die Hallenser waren näher dran am 3:1 als die Regensburger am Ausgleich. Oliver Hein klärte für den geschlagenen Strebinger gerade noch auf der Linie (82.). Die Regensburger Angriffsbemühungen versandeten in der Schlussphase. Halles Furuholm hatte dagegen erneut das 3:1 auf dem Fuß, verzog aber knapp (90.).

Nun werden Entscheidungen in Regensburg fallen. Wer bleibt? Wer geht? Christian Keller, der Sportliche Leiter des SSV erklärte, dass in den nächsten Wochen definitv mit weiteren Entscheidungen zu rechnen sei. „Diese beziehen sich auf Spieler, Trainer und auch auf meine Person.“ Coach Brand wollte dazu wenig sagen – nur so viel: „Es laufen bereits Gespräche, aber der heutige Tag ist nicht der richtige, um über Personalentscheidungen zu reden.“

Aufrufe: 02.5.2015, 17:37 Uhr
KronawitterAutor