Halbe Stunde guter Fußball genügt nicht

Der Grund dafür ist, dass sich der Coach schon seit eh und je nicht von noch so gloriosem Zahlenwerk blenden lässt. Vielmehr richtet er das Augenmerk darauf, welches Bild sein Team auf dem Platz abgibt. Und dieses wies insbesondere am Wochenende beim 2:0-Sieg gegen den Würzburger FV über weite Strecken etliche Unschärfen auf.

,,Es genügt nicht", so Schlicker, ,,nur eine halbe Stunde lang vernünftig Fußball zu spielen. Wir haben der Mannschaft hinterher klar und deutlich gesagt, was wir von ihr erwarten." Um der verbalen Schelte auch ordentlich Nachdruck zu verleihen, will der Coach bei den Übungseinheiten ,,richtig Gas und Feuer geben."

Natürlich bleiben seinem strengen Blick auch die positiven Entwicklungen nicht verborgen. So goutiert er es durchaus, dass die Defensive ob ihres bislang konsequent und konzentriert verrichteten Tuns noch immer eine reine Weste aufweist. Des Trainers eigentliche Spielidee aber zielt in die andere, die offensive Richtung.

Obwohl in seiner aktiven Karriere einst selbst vorrangig für die Unterbindung gegnerischer Angriffe zuständig, hätte Schlicker ,,gerne einmal ein 6:3, wie es dem SC Freiburg am Montag gelungen ist" auf der meist nicht vorhandenen Anzeigetafel stehen. Von diesem Ideal ist die Kloster-Equipe in der Tat noch ein erhebliches Stück entfernt, werden doch noch immer etliche vielversprechende Gelegenheiten viel zu oft überhastet und auch fahrlässig liegengelassen.

Hier tut Besserung also dringlich Not. Umso mehr, als es am kommenden Sonntag (15 Uhr) im Sportpark am Kaulbachweg gegen den SSV Jahn Regensburg II geht. ,,Dieses Spiel ist eine ganz andere Hausnummer als das Match gegen Würzburg und wird für uns eine echte Prüfung", mag Schlicker an eine Wiederholung des lockeren 4:1-Testspielsieges gegen den SSV vor wenigen Wochen nicht glauben. ,,Jahn Regensburg wird diesmal ganz anders auftreten. Das ist ein Team, das sich unter den ersten fünf der Tabelle einordnen wird."

Bislang aber hat der extrem junge Unterbau des Regionalligisten - nur vier der bislang 17 eingesetzten Spieler waren älter als 20 Jahre - noch seine Schwierigkeiten. So stand gegen Bamberg und Weiden trotz einer jeweiligen 2:0-Führung am Ende nur ein Zähler zu Buche. Jüngst aber erzwang man bei der Alemannia aus Haibach dank des Ausgleichs in der Nachspielzeit noch ein Remis. Dass der von Jahn II kürzlich ins Kloster gewechselte Srdan Gajic ein schnelles Wiedersehen mit seinen alten Kollegen feiert, steht nicht zur Debatte, muss er doch Trainingsrückstand aufarbeiten.