2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Trainer Reinhold Thiel von Eintracht 93 Walldürn.    Foto: Christian Hagenbuch
Trainer Reinhold Thiel von Eintracht 93 Walldürn. Foto: Christian Hagenbuch

"Haben derzeit die Seuche am Stiefel"

Warum Eintracht 93 Walldürn darauf hoffen kann, bald Flickschusterei und Tabellenende aufzugeben, erläutert Trainer Reinhold Thiel

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Fünf Spiele, null Punkte, vier Tore und Tabellenschlusslicht. Eintracht 93 Walldürn lernt, nach der überragenden Vorsaison als Aufsteiger, im zweiten Jahr die Kehrseite der Medaille in der Landesliga Odenwald kennen. Die derzeit missliche Lage kommt aber nicht aus heiterem Himmel, sondern hat ihre Gründe, die von Trainer Reinhold Thiel auch benannt werden.

Schlechte Vorbereitung schlägt durch

„Zunächst einmal haben wir noch Verletzte aus der alten Runde, die auch über die Sommerpause nicht fit geworden sind“, hebt Thiel an. Die damals tragenden Säulen, vor allem in der Offensive, waren Rudi Wink und Mario Turra. Der eine ist weg, der andere mit einer Knieverletzung schwer angeschlagen – „spielt aber trotzdem“, so Thiels indirekte Danksagung. „Dann folgte eine Vorbereitung, die man bei einem Teilnehmerschnitt von acht Mann als schlecht bezeichnen muss. Die Möglichkeiten zu Saisonbeginn waren also von Haus aus limitiert. Das zieht sich bis heute durch“. Und auf dem Platz lief es bislang auch nicht optimal für die Eintracht. „Aus der Startformation in Kreuzwertheim haben vielleicht fünf Spieler einigermaßen regelmäßig trainiert“, gibt der Coach weiteren Einblick. „Das reicht im Moment einfach nicht. Wir haben in jeder Hinsicht die Seuche am Stiefel“. Wobei er einräumt, dass es nicht nur an den Umständen liegt. „Einige Dinge müssen wir uns selbst ankreiden. Frühzeitigeres Angehen von Verletzungen, und damit schnellere Genesung, wurden hier und da versäumt. Dazu einige unnötige Sperren“, beweist Thiel die Fähigkeit zur kritischen Reflexion. „In so einer Situation kommt eben alles zusammen. Gerade nach vorne sind wir aktuell ziemlich blank“.

Hoffnung trotz ernster Lage

Beim Blick auf die Gesamtlage bewahrt der Übungsleiter ebenso kühlen Kopf: „Einerseits liegen die Dinge ernst, keine Frage. Andererseits liegt das Feld ab Position sieben eng zusammen. Es sieht im Moment zwar nicht gut aus, aber der Zug ist auch noch nicht unwiderruflich abgefahren. Klar ist: Wir müssen irgendwie zu Punkten kommen“. Hier könnte sich die Zeit als ein Verbündeter der Eintracht erweisen. Falls die alten und neuen Angeschlagenen nach und nach, ohne weitere Rückschläge, zurückkehren sollten. Thiel: „Gegen Mosbach wird die Mannschaft nicht besser ausschauen als letzten Sonntag. Ich werde erneut bis kurz vor Anpfiff mit Entscheidungen über die Einsatzfähigkeit abwarten müssen. Aber danach kommen einige der Gesperrten wieder zurück“. Ende September oder Anfang Oktober sollte dann das Gros des Kaders wieder an Bord sein. „Spätestens dann gilt es, wieder zu punkten“, so die Marschroute. Einige der Top-Teams liegen dann zwar hinter den Wallfahrtstädtern, doch jedes Spiel ohne Erfolgserlebnis erhöht in der Folge auch den Druck. Reinhold Thiel läßt im Ausblick den Kopf nicht hängen: „Für das Beschwören eines Teufelskreises ist es noch zu früh. Mit zwei Siegen wären wir wieder im Mittelfeld. Allerdings, diese zwei Siege muss man erst mal erreichen. Es gibt eben nicht nur sonnige Zeiten. Aber es geht weiter“.

Aufrufe: 017.9.2014, 08:00 Uhr
Christian HagenbuchAutor