2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Güner erlöst Löwen mit einem Doppelpack

Bezirksliga-Lokalderby zwischen Hamborn 07 und TuRa 88 endet 2:1

Bezirksliglist Hamborn 07 konnte am Pfingstmontag das Stadtduell gegen die TuRaner aus Neudorf mit 2:1 für sich entscheiden und damit Rang vier in der Tabelle der Gruppe 6 verteidigen. Selahattin Güner erlöste die Gastgeber in Unterzahl kurz vor Schluss mit einem Doppelpack.
Dabei drehte das Team von Haluk Piricek einen 0:1 Rückstand, tat sich aber lange Zeit gegen die ab der 41. Minute nur noch zu Zehnt, ab der 79. Minute gar nur noch zu neunt spielenden Gäste vom Kammerberg schwer.

Lag es an der ungewohnten Spielkleidung - die Löwen mussten in Blau-Gelb spielen, da das Schiedrichtergespann im traditionellen Löwen-Outfit Gelb-Schwarz auflief- , oder an der taktisch klug eingestellten TuRa: Die Löwen störten in den ersten Minuten zwar früh, vermochten aber nicht, den Neudorfer Abwehrriegel zu knacken.

In der siebten Minute konnte Maurice Hörter dann einmal David Gehle bedienen, der sich über die rechte Seite durchbiss, aber mit seinem Schuss an einem Abwehrbein der Neudorfer scheiterte. Die Gäste versteckten sich nicht, sondern versuchten, aus der sicheren Deckung heraus Stiche nach vorne zu setzen. So, als Stefanos Papachristos bei einem Tempogegenstoß zu einem schönen Solo ansetzte und Löwen-Keeper Akin Ergin mit einem Flachschuss in die rechte Torecke zu einer Glanzparade zwang (8.).

Die Löwen kamen im Gegenzug über Maurice Hörter, der wieder klug die Bälle verteilte und diesmal Ender Türkmen auf der rechten Seite steil schickte. Wieder stand ein TuRa-Abwehrbein dem Torerfolg der Hamborner entgegen (9.). Wenig später wird Daniel Surkau von Bünyamin Aksoy in Höhe des Neuforfer Strafraums bedient, bekommt aber keinen Druck hinter das Leder, so dass TuRa-Keeper Lukas Amendt keine Probleme hat, die Kugel zu fangen (10.). TuRa stand hinten gut, war aber nach vorne auch nicht in der Lage, die Löwen-Defensive zu überlisten.

Nach einem Dreikampf im Hamborner Strafraum zwischen Fotios Papachristos, Stefanos Papachristos und Daniel Surkau verletzt sich Letzterer so schwer, dass er wenig später ausgewechselt werden muss. Für ihn kam Julian Grevelhörster, der in den letzten Spielen seine Rot-Sperre aus dem Spiel bei Glückauf Möllen absitzen musste (22.). Danach gab es weitere Möglichkeiten für die Gastgeber: Zunächst steckt Maurice Hörter auf der linken Seite zu Milan Dehnen durch, der mit einem Heber von der Strafraumgrenze Lukas Amendt zu überlisten versucht - das Leder landet aber hinter dem Tor (25.); vielleicht wäre ein Durchlaufen effektiver gewesen. Dann erwischt Daniel Brosowski eine von Maurice Hörter getretene Ecke von der rechten Seite in Höhe des Elfmeterpunktes; wieder klärt ein Abwehrbein - diesmal auf der Linie (27.).

Wenn denn einmal schnell gespielt wurde auf Hamborner Seite, wurde es auch gefährlich. So hebelte Milan Dehnen die TuRa-Abwehr mit einem schnellen, langen Ball auf Daniel Brosowski aus - der Goalgetter der Löwen kam gegen TuRa-Keeper Lukas Amendt leider den Bruchteil einer Sekunde zu spät (28.). Es folgte nun eine etwas stärkere Phase der Neudorfer, die sich innerhalb kurzer Zeit zwei Ecken erkämpften und plötzlich Druck aufbauten. Nach einem weiteren Standard bekam die Löwen-Abwehr den Ball nicht aus dem Strafraum. Vier Abwehrspieler sahen zu, wie Stefanos Papachristos im 16er strauchelte, sich aufrappelte und mit letzter Kraft das Leder auf Fotios Papachristos weiterschob. Dieser hatte keine Mühe, aus nächster Nähe zum 0:1 einzunetzen. Akin Ergin war ohne Chance (34.).

Die Antwort der Löwen folgt prompt: Daniel Brosowski spurtet über die linke Seite durch, lässt sämtliche Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und legt in die Mitte auf Oguzhan Maminoglu. Der zieht aus kurzer Distanz ab, aber irgendwie schafft es Lukas Amendt, die Kugel über das Tor zu lenken (35.). Milan Dehnen versucht es dann einmal mit Fernschüssen - ohne Erfolg (37. und 39.).

Dann wird es turbulent im VTRipkens-Sportpark: Bei einem Gegenstoß wird David Gehle mit einem Schubser aus einer Gruppe von TuRaner an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Schiedsrichter Christof Schikarski sieht in Marvin Martin den Übeltäter und zeigte Gelb; da Martin zwei Minuten zuvor bereits den gleichen Karton gesehen hatte, bedeutete dies Platzverweis.

Heftige Proteste der Neudorfer folgten, insbesondere Trainer Sakis Papachristos war nicht mehr zu beruhigen. Eine Rücksprache beim Linienrichter brachte für den Referee keine neuen Erkenntnisse: Marvin Martin musste vom Platz, wie auch Sakis Papachristos, der sich auf die Tribüne begeben musste. Der nun anschließende Freistoß aus aussichtsreicher Position konnte durch Daniel Brosowski nicht verwertet werden und landete deutlich links neben dem Tor (44.).

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte dann Oguzhan Maminoglu frei vor dem Tor stehend die Möhlichkeit zum Ausgleich - doch wieder streckte sich ein Beim in den Schuss und blockte ab. Es war wie verhext (45. + 4).

Nach dem Wechsel bemühten sich die Löwen, nach vorne zu spielen, fanden aber kaum eine Lücke in der nun immer tiefer stehenden TuRa-Defensive. Daniel Brosowski konnte mit einem abgefälschten Schuss für ein Ausrufezeichen sorgen (50.); wenig später wird er von Bünyamin Aksoy auf der linken Seite bedient, scheitert aber an Lukas Amendt, der das Leder mit einem tollen Reflex abwehrt (54.). In der Folgezeit fällt den Gastgebern wenig ein. TuRa steht tief und verteidigt geschickt. Zuweilen sorgen Kabinettstückchen von Bünyamin Aksoy für Abwechslung, aber auch für Unmut, da sie Ballverluste zur Folge haben.

In der 66. Minute bringt Haluk Piricek dann Selahattin Güner für den heute etwas glücklosen Oguzhan Maminoglu und beweist damit ein glückliches Händchen, wie sich später herausstellen sollte. Güner brachte, wie schon bei seinen letzten Einsätzen, frischen Wind in die Löwen-Offensive und sorgte stets für Unruhe in der gegnerischen Hälfte. Die Hamborner haben nun deutlich mehr Ballbesitz als die Gäste, können hieraus jedoch kein Kapital schlagen.

Rund 10 Minuten vor Schluss erweist Philipp Reis seiner Mannschaft einen Bärendienst und leitet die Wende des Spiels ein: Nach einem Bodycheck gegen Daniel Brosowski sieht der TuRaner glatt Rot und hinterlässt eine weitere Lücke bei den Roten Teufeln vom Kammerberg, die diese nur schwer schließen können. Nach einer wunderbaren Flanke von Milan Dehnen aus halbrechter Position steigt Selahattin Güner im Neudorfer Strafraum am höchsten Lund wuchtet das Leder per Kopf unhaltbar zum viel umjubelten 1:1 in die Maschen (80.). Die TuRaner haben sich gerade von diesem Schock erholt, da rollt der nächste Angriff der Löwen, diesmal über links, wo Daniel Brosowski im 16er wieder nur ein Abwehrbein triff - diesmal ist Selahattin Güner aber zur Stelle und drischt den Abpraller ohne zu zögern ins Tor: 2:1 (82.).

Die Gastgeber haben natürlich jetzt mehr Platz und spielen sich noch weitere Chancen heraus, doch sowohl Daniel Brosowski (85.) als auch Bünyamin Aksoy (89.) scheitern am wieder toll reagierenden TuRa-Keeper. TuRa gab auch zu diesem Zeitpunkt niemals auf. "Vorne rein - egal!" feuerte Sakis Papachristos seine Jungs noch einmal in den Schlussminuten von der Tribüne aus an - es sollte nicht helfen, denn es blieb beim 2:1 für die Löwen.

Die Niederlage war für die Neudorfer vor dem Hintergrund der Platzverweise, von denen zumindest einer zweifelhaft war, sicherlich unglücklich. Aufgrund der Chancenverteilung war der Sieg für die Hamborner Löwen in jedem Fall aber verdient. Während das Team von Haluk Piricek damit Platz vier gegen Adler Osterfeld und Genc Osman verteidigen konnte (beide Verfolger trennten sich im direkten Duell unentschieden 0:0), müssen Sakis Papachristos und seine Roten Teufel um den Klassenerhalt bangen: Der Mülheimer SV 07 (3:2 gegen Glückauf Möllen) und die Zweitvertretung von Arminia Klosterhardt (3:0 gegen den Mülheimer FC Vatangücü) haben die Neudorfer überholt und der erste Abstiegsrang ist nur noch einen Punkt entfernt.

SF Hamborn 07: Ergin, Surkau (22. Grevelhörster), Yüksel Kilic, Yayla, Hörter, Aksoy, Dehnen, Brosowski, Gehle (58. Mehmet Kilic), Maminoglu (66. Güner), Türkmen.

TuRa 88: Amendt, Müller, Niemyjski, Fotios Papachristos (84. Urban), Karabel, Preick (46. Fuhrmann), Juschka, Martin, Pinto Cruz, Stefanos Papachristos (75. Willing), Reis.

Tore: 0:1 Fotios Papachristos (34.), 1:1 Güner (80.), 2:1 Güner (82.).

Zuschauer: 200

Aufrufe: 026.5.2015, 09:44 Uhr
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