Die Futsal-Regeln bedürfen der Gewöhnung, eines aber bleibt auch bei dieser Stadtmeisterschaft gleich: Alle Fußballer kämpfen um jeden Zentimeter Boden, wollen das Finale erreichen. Deshalb war das Raunen groß, als Sven Lorig mit seinem Griff in das Losglas zwei Gruppen mit ungewöhnlicher Besetzung zog. Während in der ersten Gruppe der AC Italia, FC Türkspor, SV Ost und die beiden Teams des SV Nord um den Einzug ins Halbfinale streiten, stehen in der zweiten Gruppe neben dem Marokkanischen SV jeweils die beiden Mannschaften der SpVg. 05/06 und des VfB 03. Da stockte auch dem redegewandten Lorig für einen Moment der Atem. "Ich kann mich nur entschuldigen", eilte er nach dem offiziellen Akt direkt auf die beiden Vereinsvertreter Holger Reinders und Rainer Schlottmann zu.
Beide nahmen es aber sportlich. "Der Spaß steht ja im Vordergrund", sagte SpVg.-Vorsitzender Reinders, merkte aber angesichts der Neuausrichtung des Hallenmasters auch an: "Wenn wir Glück haben, bekommen wir einmal die Halle und können mit einem Futsalball trainieren." Immerhin besitzen die Süder wenigstens eine derartige Kugel, für den VfB 03 scheint es hingegen gänzliches Neuland - der erstaunte Blick des 2. Vorsitzenden sprach jedenfalls Bände. Zugleich sah Schlottmann das Rennen um den Gruppensieg vollkommen offen. "Die Jungs kennen sich und sind sehr ehrgeizig", rechnet er mit einem spannenden vereinsinternen Duell. Beim vorigen Turnier trafen die beiden VfB-Vertretungen erst im Halbfinale aufeinander - seinerzeit gewann das Oberliga-Team die hart umkämpfte Partie mit 1:0 gegen die Bezirksliga-Reserve.
Jetzt sind die Karten wieder neu gemischt, zumal beim Futsal vor allem technische Fertigkeiten gefragt sind. Vielleicht auch eine Chance für die vermeintlich kleinen Hildener Vereine. Doch es wäre ja nicht das erste Mal, dass die Stadtmeisterschaft mit einer Überraschung endet. Deshalb sieht auch Norbert Danscheidt, nach dem Abschied von Reinhard Gatzke derzeit kommissarischer Sportdezernent, dem Turnier mit Spannung entgegen.