2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Christian Grunert (li.) und Erik Schlegel- nicht die Langsamsten ihrer Teams im Laufduell (FOTO: Klaus Kutschfo)
Christian Grunert (li.) und Erik Schlegel- nicht die Langsamsten ihrer Teams im Laufduell (FOTO: Klaus Kutschfo)

GROSSE CHANCEN, TOLLER AUFTRITT, KEINE PUNKTE

Sandersdorf II nutzt eigene Chancen nicht und unterliegt nach Thalheimer Endspurt

Einen Rückschlag, welcher eigentlich kein Rückschlag sein darf, erlebte Union Sandersdorfs zweite Mannschaft gegen einen Ortsnachbarn. In der Landesliga Süd stand das Kreisderby gegen Rot- Weiß Thalheim auf der Agenda und endete für die gastgebenden Sandersdorfer letztlich genau so trist, wie sich das Wetter über die neunzig Minuten am und auf dem Sandersdorfer Kunstrasen präsentierte. Das vorgezogene Fazit des Spiels: Die Platzherren hatten sich eine Niederlage aufgrund des Gezeigten nicht verdient. Dass das Spiel letztlich doch 2:3 endete, lag an vielleicht am Ende doch cleveren Gäste und an Thalheims Max Koß, dessen Tore in Sandersdorf überhaupt etwas für seine Farben ermöglichten. Und natürlich an einem ganz besonderen Typen. Christian Kotzbau- ehemaliger Keeper von Chemie Leipzig und absoluter Rückhalt der Thalheimer. Ohne den fast zwei Meter großen Hünen wäre es den Rot- Weißen an diesem Tag als absoluter Favorit sicher böse in Sandersdorf ergangen. Der 32- Jährige zeigte wahnsinnige Reflexe und bewahrte seine Truppe vor so einigem.

. Das bereits in der 6. Minute, als er einen Drehschuss vom agilen Marcus Plomitzer blitzartig zur Ecke bugsierte. Sandersdorf schien von Anbeginn hellwach und fasste in die sehenswerten eigenen Bemühungen einen absoluten Nackenschlag. Der Ex- Bernburger Koß zog aus 25 Metern einfach mal ab. Verletzt ins Spiel gegangenen machte Robert Hahn da nicht die beste Figur (0:1/14.). Hahn aber hatte arge Probleme sich abzudrücken, konnte nicht mal eigene Abschläge von der Fünferlinie realisieren.

Als Torsten Schmidt einen fahrlässigen Rückpass in die Beine von Thalheims Tim Jonietz servierte, traf dieser nur den Pfosten und die Hausherren waren da arg im Glück (17.). Das alles schockte Sandersdorfs Reserve wenig. Die begannen nun richtig die Hühner zu satteln. Marvin Römling- gerade aus einer Verletzung zurück- verzog gegen seinen alten Verein völlig freigespielt aus bester Position (18.). Eigentlich tat nur Sandersdorf zu diesem Zeitpunkt etwas für die Offensive. Die Thalheimer hatten da ein um das andere Mal ihre liebe Mühe. Es sah gut aus, was Union II hier gegen den Favoriten aus der Nachbarschaft produzierte. Das Duell zweier Toptorschützen entschied an diesem Tag klar der Sandersdorfer zu seinen Gunsten. Thalheims Jonietz versemmelte völlig allein gelassen nach Eckstoß auch seine zweite Möglichkeit (41.). Anders Plomitzer im Uniontrikot. Hatte Kotzbau im Thalheimer Gehäuse erneut reflexartig den Ausgleich verhindert (44.), so war er gegen Plomitzers Abstauber eine Minute darauf machtlos (1:1/45.). Psychologisch zum richtigen Zeitpunkt egalisiert, brachten die Gastgeber den Schwung mit aus der Pausenkabine. Plomitzer lässt nach starkem Spielzug die Führung zunächst noch aus (50.). Die sollte dann aber mittels eklatanter Fehlentscheidung fast auf Thalheimer Seite fallen. Im Zusammenspiel vom halleschen Referee Toni Pulst und seinem Assistenten II Andreas Vogt zeigte Ersterer plötzlich auf den Elfmeterpunkt. Eine dahinsinkende Ballabwehr per Brust von Unionkapitän Lucas Rosinsky wertete der Unparteiische irrtümlich als Handspiel. Die Gerechtigkeit siegte vom Punkt, denn Jonietz scheiterte an Hahn, der die Ecke ahnte (53.).

Das vermeindliche Handspiel, welches breite Brust war. Der Elfmeter brachte kein Tor (FOTO: Klaus Kutschfo)

Sandersdorf II schien nun alles zu wollen und zeigte sehenswerte Angriffe. Timo Breitkopf schickte Plomitzer, welcher hart abzog und erneut an Kotzbaus riesiger Parade scheiterte (58.). Als Plomitzer einen Steilpass erlief und quer legte, zeigte Thalheims Nr. 1 gegen Römling erneut einen großen Reflex (62.). Das Tor aber fiel, und zwar wieder durch Plomitzer. Der Unionstürmer versenkte einen ihm vor die Füße fallenden Abpraller und drehte die Partie (2:1/66.). Musste Sandersdorf da bereits mehr als zwei Tore auf dem eigenen Konto haben, so ließ man auch den nächsten Hochkaräter sträflich liegen. Nach Eckstoß scheiterten Römling zunächst per Kopf und Patrick Köhler im sofortigen Nachschuss aus nächster Nähe (75.). All dies sollte sich bitter rächen.

Rot- Weiß bislang eher destruktiv und auf Sandersdorfer Aktionen reagierend, musste nun etwas tun und tat das auch. Und wieder war es Koß, welcher den Kopf oben behielt und flach zum 2:2- Ausgleich traf. Damit hätten sich beide letztlich anfreunden können. Doch die Gäste hatten das Glück an diesem Tag auf ihrer Seite. Erik Bader nutzte die Gelegenheit und traf in der Nachspielzeit zum 3:2- Siegtreffer. Dazu hätten es die Sandersdorfer abwehrtechnisch, speziell aber aufgrund der großen eigenen Möglichkeiten während der gesamten Begegnung nicht kommen lassen dürfen. Auf alle Fälle zeigte das unterlegene Team keinesfalls den schlechteren Fußball. Das zählte aber an diesem regnerischen Nachmittag nur theoretisch.

Aufrufe: 020.11.2016, 23:25 Uhr
Holger BärAutor