In der Nacht auf Donnerstag um halb vier kletterte der komplette SG-Tross im Fautenhau aus dem Mannschaftsbus. Natürlich müde nach der 500 Kilometer langen Heimfahrt aus Lotte, natürlich auch noch immer enttäuscht über die 1:2-Niederlage. Die war kropfunnötig, denn „mein Team hat die Partie dominiert“, sagt Zapel, „und der Gegner hat zu keinem Zeitpunkt des Spiels anders agiert, als wir das erwartet haben“. Umso ärgerlicher, dass seine Akteure „in den entscheidenden Situationen nicht so konzentriert agierten, wie wir uns das vorgenommen hatten“. Das werde aufgearbeitet, betont der Trainer, auch wenn ohnehin klar gewesen sei, dass es „ein solches Spiel auf dem Weg zu unserem großen Ziel Klassenverbleib geben wird“.
Und davon wird Zapel so wenig abweichen wie die SG-Funktionäre um Sportdirektor Joannis Koukoutrigas. Zumindest so lange nicht, bis die magische 40-Punkte-Marke deutlich überschritten und die Abstiegsgefahr objektiv gebannt ist. Mit derzeit zwölf Zählern bleibt für die Aspacher noch viel zu tun, so gut der Start in diese Runde mit drei Siegen, drei Remis und nur zwei Niederlagen auch gewesen sein mag. Die nächste Möglichkeit, das Punktekonto weiter aufzupolstern, bietet sich dem Tabellensiebten bereits am morgigen Samstag gegen die mit 13 Zählern unmittelbar vor ihm platzierte Fortuna. Die Kölner erlitten zuletzt mit dem 0:2 im Heimspiel gegen Rostock zwar einen kleinen Rückschlag, doch auch das Team von Uwe Koschinat kann mit dem bisherigen Saisonverlauf ziemlich zufrieden sein.
In die Dritte Liga aufgestiegen sind die morgigen Rivalen beide im Sommer 2014, seitdem gab’s vier direkte Duelle. Das erste entschieden die Schwaben mit 2:1 für sich, beim zweiten setzte es in der Domstadt ein 0:4-Debakel. Die Spiele in der vergangenen Saison endeten 2:2 und 1:1, die Bilanz ist insgesamt also ausgeglichen. „Beide Mannschaften agieren mit großem Einsatz“, stellt Zapel fest, „haben aber unterschiedliche Spielweisen.“ Die Fortuna lege ihr Augenmerk wie in den Vorjahren „vor allem auf die Kompaktheit“, die SG versuche dagegen, sich „stetig spielerisch weiterzuentwickeln und Situationen im Spiel entsprechend zu lösen“. Man habe sich intensiv mit dem kommenden Rivalen und den möglichen taktischen Varianten beschäftigt, gerade in einer englischen Woche müsse aber das Abschlusstraining abgewartet werden. Vielleicht braucht ein Spieler eine Pause, vielleicht sind frische Kräfte von der Bank dringend nötig, um drei Spiele in acht Tagen zu bewältigen.
Mindestens eine Veränderung gibt’s auf alle Fälle, weil Sebastian Schiek nach der Gelb-Roten Karte in der Nachspielzeit in Lotte für eine Partie gesperrt ist. Für den Rechtsverteidiger könnte Jeremias Lorch die Seite wechseln und dafür Josip Landeka links verteidigen, nennt SG-Trainer Zapel eine Variante. Noch eine Möglichkeit sei es, dass Marlon Krause von Beginn an in der Innenverteidigung zum Einsatz kommt und Kai Gehring die Position von Schiek übernimmt. Sicher fehlt sonst nur Matthias Stüber (Schambeinentzündung), während Pascal Sohm vielleicht schon heute wieder ins Training einsteigt. Der Offensivspieler erlitt in Lotte eine Gehirnerschütterung zu und blieb eine Nacht in Osnabrücks Krankenhaus, „aber ihm geht es schon deutlich besser“. Ein Risiko gehe man keinesfalls ein, verspricht Zapel. Auch Alexander Aschauer trainiert wieder mit der Mannschaft.
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