Goldköpfchen und Pechvogel im trauten Duett

Schweich. In der Tat hätten sich die Hausherren nach dem ersten Spielabschnitt nicht beschweren dürfen, wenn sie zu diesem Zeitpunkt das Nachsehen gehabt hätten. Die ganz in dunkel gekleideten Gäste zeigten auf dem Kunstrasenplatz unter der Autobahn-brücke keine Scheu und starteten furios. Bereits nach acht Minuten strich ein Kopfball von Christoph Bechtel nur um wenige Zentimeter am Kasten von Moritz Zingen vorbei. Allerdings verpassten die Hausherren kurz darauf nach einem schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite nur denkbar knapp den Führungstreffer.

Doch die Elf von Uwe Heinsdorf blieb am Drücker. Ein strammer Distanzschuss von Sebastian Leitzgen (36.) sah den Mosella-Keeper mit einer schönen Parade auf dem Posten. In der Schlussphase des ersten Spielabschnittes hatte der Gast mehrere Hochkaräter, schlug aber kein Kapital daraus. Nach einem feinen Solo von Jan-Lukas Weber bugsierte sich die Mosella-Abwehr den Ball fast selbst über die Linie. Kurz darauf traf der aufgerückte Constantin Quint mit einem Kopfball aus kürzester Entfernung nur das Außennetz. Erst nach dem Wiederanpfiff des kompromisslosen Referees Thomas Greßnich (Gusterath) fand die Mosella mehr und mehr Bindung zum Spiel. Die Folge war die Führung durch einen Kopfball-Aufsetzer von Markus Oltmanns (56.) nach einem Standard. Nun übernahmen die Blau-Weißen mehr und mehr das Kommando. Der SG fehlten die zuvor offensichtlichen strukturellen Ideen von Jan-Lukas Weber, der in der 55. Minute Joachim Lex Platz machte. Die Entscheidung zugunsten der Elf von Trainer Jochen Weber fiel indes auf eine für die unterlegene Elf äußerst unglückliche Weise. Der eingewechselte Louis Kaufmann rutschte mit einer spektakulären Rettungstat in eine scharfe Hereingabe Philipp Seebergers. Doch das Leder rutschte am verdutzten Keeper Lars Görgen vorbei ins kurze Eck. Eigentor. 0:2. Schweich war am Ende die glücklichere, über 90 Minuten gesehen, aber nicht die bessere Elf. Überbewerten will man im Lager der Gastgeber den Start mit sechs Punkten aus zwei Spielen jedoch nicht. "Das ist eine Saison zum Luftholen bei uns nach sechs Jahren Rheinlandliga." Auch Uwe Heinsdorf sieht die Umstände realistisch: "Erst mal drin bleiben. Wir haben gute Spieler verloren, und in dieser Klasse ist an jedem Spieltag irgendeine Überraschung an der Tagesordnung."

TuS Mosella Schweich: Moritz Zingen - Sven Hoffmann, Thomas Schleimer, Björn Kraus, Stefan Schleimer, Philipp Seeberger, Patrick Quary, Yannick Uhl, (46. René Linster), André Steffgen (75. Moritz Neufang), Steve Kirchen, Markus Oltmans (80. Luca Bierbrauer)
SG Neumagen-Dhron: Lars Görgen - Janik Klären, Tobias Böhme, Constantin Quint, Jan. Lukas Weber, (55. Joachim Lex) Maurice Klaeren, Sebastian Leitzgen, Marc Lemmermeyer, Christoph Bechtel, Max Kilburg, (65. Louis Kaufmann) Mario Görgen
Tore: 1:0 (56.) Oltmanns, 2:0 (75.) Eigentor Kaufmann
Schiedsrichter: Thomas Greßnich (Gusterath)
Gelb-Rote Karte: Tobias Böhme (64.)
Zuschauer: 300