2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Der Reutlinger SSV-II-Akteur Haitham Obeyapwa (rechts, hier gegen den Zaininger Julian Wörz) muss am Sonntag nach Tübingen reisen, weil das Heimrecht des SSV II gegen den SV 03 wegen des Oberligaderbys gedreht wurde.
Der Reutlinger SSV-II-Akteur Haitham Obeyapwa (rechts, hier gegen den Zaininger Julian Wörz) muss am Sonntag nach Tübingen reisen, weil das Heimrecht des SSV II gegen den SV 03 wegen des Oberligaderbys gedreht wurde.
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Gleich zwei Spitzenspiele im Fokus

Bezirksliga Alb: Vorschau auf den elften Spieltag

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Vielleicht trennt sich am Sonntag in der Bezirksliga bereits die Spreu vom Weizen - es stehen gleich zwei Spitzenspiele an. Wiedergutmachung ist für Wittlingen im Duell gegen Lokalrivalen Glems angesagt.

Bereits am Samstag um 16 Uhr bittet der TSV Wittlingen (16 Punkte) den TSV Glems (15) zum Lokalderby auf die Sportanlage am Hockenloch. Wiedergutmachung steht dabei für die Kicker von der Uracher Alb nach der fulminanten 4:7-Niederlage (nach 32 Minuten lag man bereits mit 1:7 im Hintertreffen) gegen Aufsteiger SG Reutlingen ganz oben auf der Agenda: "Ich habe bereits viel im Fußball erlebt, aber die erste halbe Stunde am letzten Sonntag war im negativen Sinne etwas Einzigartiges. Wir haben als Kollektiv in der ersten Halbzeit komplett versagt, viel zu viele individuelle Fehler gemacht und den Gegner geradezu zum Toreschießen eingeladen. Gegen Glems erwartet ich eine Trotzreaktion der gesamten Mannschaft", fordert Wittlingens Trainer Ralf Luik. Mit dem Tabellennachbarn aus dem Metzinger Stadtteil Glems kommt aber mit Sicherheit keine Laufkundschaft ans Hockenloch. Die vor der Saison bereits hochgehandelte Plewnia-Elf des TSV Glems ist seit vier Spielen ohne Niederlage, auch wenn mit Tabellenplatz acht noch nicht alles rund an der Braike läuft. "Die Glemser gehören mit ihrer individuellen Klasse spielerisch sicherlich zu den stärksten Teams der gesamten Bezirksliga. Wir spielen aber zu Hause und wollen die drei Punkte", meint Luik, der am Samstag mit Gresch, Beck und Yildiz drei wichtige Wittlinger Stammkräfte zurückerwartet.

Spitzenspiel I: Das Heimrecht des mit Hochspannung erwarteten Duells der beiden Titelaspiranten SSV Reutlingen Fußball II (22) und SV 03 Tübingen (17) musste kurzfristig bezüglich seiner Örtlichkeit gedreht werden. Der Grund ist das Oberliga-Hochsicherheitsspiel SSV Reutlingen Fußball gegen SSV Ulm 1846 Fußball, welches um 18 Uhr im Kreuzeiche-Stadion angepfiffen wird (wir berichteten). Ein Vorteil für den Tabellensechsten aus Tübingen, der am Sonntag auf heimischem Geläuf an der Europastraße einzig auf Mittelfeld-Stratege Ersah Öztürk verzichten muss? "Nein, es bleibt ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Vereine haben zusammen einen Kompromiss gefunden, um am Sonntag spielen zu können", erklärt der jetzige SV-03-Verteidiger und ehemalige Oberliga-Spieler des SSV Reutlingen, Michael Urban. Die Tendenz der letzten zehn direkten Duelle spricht für die Gäste aus der Achalmstadt, die sechs Mal den Platz gegen die Unistädter als Sieger verließen. Der SV 03 gewann drei Spiele und eine Partie endete remis. "Reutlingen II hat ein junges Team und mit Brandstetter sowie Cilic eine starke Offensive. Dennoch wollen wir unser Heimspiel gewinnen und somit den Punkterückstand verkürzen", macht Urban klar.

Spitzenspiel II: Wen am Sonntag der Tabellendritte TSV Dettingen/Rottenburg (21) und Ligaprimus SG Reutlingen (23) ihre Klingen kreuzen, treffen wohl die momentan stärksten Mannschaften - beide haben einen Lauf und fuhren zuletzt fünf Siege aus sechs Partien ein - der Bezirksliga Alb aufeinander. "Keine Frage, am Sonntag wartet ein Topfavorit auf die Meisterschaft und damit ein ganz harter Brocken auf uns. Das wird das schwerste Auswärtsspiel der ganzen Saison", zollt SG-Co-Spielertrainer Zvonimir Kvesic dem Gegner Respekt. Was macht den Aufsteiger aus dem Reutlinger Stadtteil Orschel-Hagen in dieser Saison überhaupt zum Überflieger? Ganz klar, die Offensive ist das Paradestück der Achalmstädter. 37 Toren erzielte die SG-Offensive (ohne Stürmer Tim Hahn), so viele Treffer konnte bisher keiner der 15 Bezirksligisten auf seinem Konto verbuchen. Mit Daniel Genuardi (11 Tore), David Mojsisch (9 Tore), Christian Locher (7 Tore) und Andreas Heidt (6 Tore) befinden sich gar vier SG-Akteure unter den besten fünf Torschützen der gesamten Liga. "Der Blick auf die Tabelle macht viel Spaß und spiegelt letztlich unsere tägliche intensive Arbeit wider, aber es ist dennoch nur eine Momentaufnahme. Wir machen vieles richtig, aber es gibt auch Dinge die wir verbessern können", bleibt Kvesic auf dem Teppich. Der Aufsteiger, in der Fair-Play-Tabelle der Bezirksliga ebenfalls auf Platz eins, kann bis auf die Langzeitverletzten Tim Hahn und Heiko Obersat am Sonntag personell wahrscheinlich aus dem Vollen schöpfen. "Der Eine oder Andere ist zwar etwas erkältet, aber wir fahren selbstbewusst in den Rottenburger Stadtteil und werden versuchen, den Dettingern 90 Minuten lang Paroli zu bieten", so Kvesic. Sollte der Aufsteiger und Spitzenreiter auch diese Prüfung meistern, könnte man den Vorsprung auf die Verfolger weiter ausbauen und vielleicht müsste man die Saisonziele bei den Reutlinger Nordstädtern neu stecken.

Aufrufe: 016.10.2015, 08:44 Uhr
Südwestpresse / GIOVANNI DE NITTOAutor