"Wir wollten vor allem kein frühes Gegentor und das Spiel mit elf Mann beenden", ärgerte sich Möllens Coach Thomas Drotboom hinterher. In Unterzahl war die Möllener Überlegenheit schnell dahin, der TVV befreite sich aus der Umklammerung, wurde aber offensiv auch nur noch ganz selten gefährlich. Erst in der Schlussphase der regulären Spielzeit wurde es turbulent. Weil Feder verletzt raus musste und TVV-Coach Torsten Klump schon dreimal gewechselt hatte, herrschte nun wieder Gleichzahl auf dem Spielfeld. Möllen drängte noch einmal auf den Ausgleich und wurde belohnt - mit tatkräftiger Unterstützung der Voerder Defensive und Fischer, der zu weit vor seinem Tor stand, so dass sich die Kopfball-Bogenlampe von Ertugrul Yirtik ins Tor senken konnte (89.). Fast hätte Voerde die Verlängerung trotzdem noch vermieden, denn Pascal Siep traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 2:1.
Das war's, dachten alle, aber Schiedsrichter Murat Güclü gab Möllen noch einmal zwei Minuten, und Mehmet Rustemi verwandelte einen fragwürdigen Freistoß direkt zum erneuten Ausgleich. Weil Matthias Mölleken schließlich in der 101. Minute nach einem weiteren Rustemi-Freistoß den Siegtreffer für die Gäste köpfte, konnte deren Trainer der Partie immerhin etwas Positives abgewinnen: "Es freut mich für die Jungs, dass sie das Spiel noch gedreht haben. Sie haben Moral gezeigt", erklärte Drotboom. Voerdes Übungsleiter Klump rechnet derweil nicht damit, dass sich einer der beiden Pechvögel schnell zurück meldet.