2024-05-10T08:19:16.237Z

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Gewalt auf Oldenburger Fußballplätzen nimmt zu

Auf den Fußballplätzen in der Stadt Oldenburg hat die Gewalt gegen Schiedsrichter in den vergangenen Monaten drastisch zugenommen. Zu dieser ...
bitteren Erkenntnis gelangt Sascha Schnor aus dem Vorstand der Schiedsrichter-Vereinigung Oldenburg-Stadt.

"Wir bemerken, dass das Aggressionspotenzial und die Bereitschaft, Gewalt auf den Sportplätzen auszuüben, zunimmt", sagte Schnor mit Blick auf das Jahr 2014: "Viele unserer Spielleiter mussten Beschimpfungen, grobe Beleidigungen und Bedrohungen hinnehmen. Es gab leider Fälle, bei welchen Schiedsrichter von Zuschauern und Spielern tätlich angegriffen und sogar verletzt wurden."

Die Hemmschwelle, sich aggressiv gegenüber dem Unparteiischen zu verhalten, sei gesunken, stellte Schnor fest: "Uns ist aus der Vergangenheit nicht bekannt, dass die Oldenburger Sportgerichtsbarkeit schon einmal in einer Halbserie zehn Sportgerichtsurteile fällen musste, wie jetzt in der Saison 2014/15 geschehen." Zuvor habe sich die Zahl stets zwischen vier und fünf Verhandlungen pro Halbjahr belaufen. "Diese Tendenz ist sehr alarmierend und gibt uns großen Anlass zur Sorge", meinte Schnor, der selbst noch als Schiedsrichter aktiv ist. Den Vereinen empfahl er, das Thema erst zu nehmen und darüber zu diskutieren.

Unterdessen hat das Sportgericht des Fußballkreises Oldenburg-Stadt die verbalen Attacken auf den Schiedsrichter und einen Gegenspieler beim A-Jugendspiel zwischen dem Türkischen SV und den SF Wüsting-Altmoorhausen im November mit Strafen geahndet. Der TSV-Spieler, der den Schiedsrichter mit dem Satz "Du kommst nicht mehr lebend vom Platz" bedroht hatte, wurde für neun Monate gesperrt. Ein zweiter TSV-Spieler, der zuvor einen Gegenspieler bedroht hatte und dafür vom Platz gestellt worden war, erhielt eine siebenmonatige Sperre. Nachdem er bedroht worden war, hatte der 15-jährige Referee die Partie abgebrochen.

Der Türkische SV muss 1000 Euro zahlen. Die hohe Geldstrafe gegen den Landesligisten begründete Rainer Hilgenberg, Vorsitzender des Kreissportgerichts, mit der mangelnden Kooperation des Vereins bei der Ermittlung der Personen, die nach dem Abbruch Böller in den Kabinengang geworfen hatten. Der TSV wehrt sich gegen die nach Auffassung seines Vorsitzenden Erdal Sariguel zu harte Bestrafung. "Bis zu den bedauerlichen Vorfällen war es ein ganz normales Spiel. Dann hat unser Trainer den Schiedsrichter sicher in die Kabine gebracht", weist er eine Mitschuld des Vereins an den Vorfällen zurück. Der TSV legte beim Bezirkssportgericht bereits Einspruch gegen die Urteile ein.

"Es ist wichtig und richtig, dass das Sportgericht harte Strafen verhängt hat", sagte Schiedsrichterobmann Peter Hatzler, der auf die zunehmende Aggression auf Fußballplätzen reagieren will: "Wir werden bei bestimmten Mannschaften genauer hinsehen und auch bei Jugendspielen erfahrene Schiedsrichter einsetzen."

Aufrufe: 010.1.2015, 14:00 Uhr
Christopher Deeken und Manfred MietzonAutor