2024-05-14T11:23:26.213Z

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In Biebrich stößt die Verbandsliga für Junioren nur auf wenig Gegenliebe... Archivfoto: Parker
In Biebrich stößt die Verbandsliga für Junioren nur auf wenig Gegenliebe... Archivfoto: Parker

Gemischte Reaktionen auf neue Spielklasse

Verbandsliga im Juniorenbereich kommt +++ Qualitätskluft soll verkleinert werden

Wiesbaden. Bei den A-, B- und C-Junioren geht im Sommer 2015 die neue Verbandsliga an den Start. Das vorangige Ziel ist es, den Qualitätssprung von der Gruppenliga zur Hessenliga einzudämmen, da sich die Aufsteiger aus der Gruppenliga in der höheren Klasse erfahrungsgemäß sehr schwer taten. Eine Idee, die bei den Vereinen auf unterschiedliche Reaktionen stößt.

Qualitätslücke soll geschlossen werden

Die Verbandsliga-Süd, die sich aus den Gruppenligen Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt zusammensetzt, wird aus 14 Mannschaften bestehen. Während Frankfurt durch sechs Vereine vertreten sein wird, stellen Wiesbaden und Darmstadt jeweils vier Teams. Die Vertreter setzen sich aus den Absteigern der Hessenliga, den Unterlegenen in der Aufstiegsrelegation und den nächstplatzierten Gruppenligateams zusammen. In den Gruppenligen wird es durch die Umstrukturierung in dieser Runde keine Absteiger geben. Aus den Kreisligen steigen wie gewohnt die Meister auf.

"Es geht darum den Sprung einfacher zu machen. Es war oft so, dass die Aufsteiger direkt wieder absteigen mussten", begründet Ulrich Gerke, von der Kommission Spielbetrieb des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) die Entscheidung pro Verbandsliga. Dieser Qualitätssprung sei außerdem nicht als Einbahnstraße zu betrachten. "Auch umgekehrt soll der Abstiegsfall erleichtert werden", so Gerke weiter. Mithilfe der Verbandsliga soll also der Unterschied zwischen den Ligen verkleinert und für ausgeglichenere Kräfteverhältnisse gesorgt werden. Somit sei primäres Ziel, "mit der Verbandsliga die Qulität zu verbessern", meint Gerke.

Vereine können individuell entscheiden

"Wir sehen das absolut positiv. Es gab bisher eine hohe Diskrepanz zwischen der Qulität in der Gruppenliga und Hessenliga", sagt Lutz Sand von der JSG Aarbergen. Die JSG würde bei den A-Junioren, wie wohl die meisten Vertreter aus der Gruppenliga Wiesbaden, den Schritt in die Verbandsliga gehen. Sand streicht aber auch heraus, dass "es jedem selbst überlassen bleibt, ob er aufsteigen willl oder nicht". Jürgen Matuschek, Trainer der A-Junioren der TuS Nordenstadt sieht die Verbandsliga als ein Ziel, dass "von Vereinen wie uns eher zu erreichen ist".

Auch Armin Lappes vom FSV Winkel bewertet die neue Verbandsliga als "sportlich sehr reizvoll". Allerdings hat sich der FSV mit seiner A-Jugend gegen eine Bewerbung für die Verbandsliga entschieden. "Wir haben uns aus organisatorischen Gründen dagegen entschieden. Das heißt aber nicht, dass wir in Zukunft wieder so entscheiden würden", meint Lappes. Als leichte Kritik bringt Lappes außerdem an, dass "die Qualität in der Gruppenliga etwas verwässert wird".

Idee stößt auch auf Kritik

Was bei Lappes schon anklingt bringt Claudia Groß, die Jugendleiterin von DJK Schwarz-Weiss Wiesbaden auf den Punkt. "Ich glaube, dass es nicht viele kleine Vereine gibt, die das stemmen können. Die Verbandsliga ist doch mit deutlichen Mehrkosten durch weite Fahrten verbunden", sagt Groß. "Ich wäre froh, wenn es nicht kommt".

Deutlich schärfere Kritik kommt dagegen aus Biebrich. "Die Idee ist bekloppt", ärgert sich 02-Jugendleiter Hartmut Steindorf. "Es wird noch mehr Vereinswechsel im Jugendbereich geben". Die neue Verbandsliga stößt also nicht ausschließlich auf Gegenliebe und wird sich in der kommenden Saison beweisen müssen.

Aufrufe: 027.5.2015, 17:01 Uhr
Stephan CreceliusAutor