Den dritten Rang des FC Amberg, den stuft das Amberger Führungspersonal nicht zu bedeutend ein, gleichwohl sind die 14 Punkte bemerkenswert. Denn: Trainer Günther Brandl hat jedes Wochenende ein ärztliches Bulletin über die Verfassung seiner Akteure herauszugeben, noch nie konnte er mit der gleichen Besetzung spielen. In Bamberg (0:0) stand das letzte Aufgebot auf dem Platz, daheim gegen Sand konnte Team Chef Hubert Kirsch zumindest einigermaßen Entwarnung geben. Da fiel vor dem Spiel Daniel Gömmel aus, da war Andre Karzmarczyk erkrankt, fehlte Brian Gallo beruflich, wieder war’s nichts mit der Idealbesetzung. Wieder mal meldet Hubert Kirsch kaum personelle Entspannung, Mal sehen wie das in Großbardorf wird.
Was Großbardorf betrifft, da gibt es erneut „Verlustmeldungen“, denn Michael Dietl fällt aus (Oberschenkelzerrung), schlimmer noch ist der von Daniel Gömmel im Spiel gegen Erlenbach (6:0) erlittene Knorpelschaden. Der musste operativ behandelt werden, Ausfall bestimmt bis zur Winterpause. Daneben wird auch noch der verletzte Scott Kennedy fehlen, Sebastian Schulik ist weiter nicht dabei, wenigstens in Andre Karzmarczyk wieder gesund; Brian Gallo hat wieder trainiert: „Damit müssen wir in den nächsten Wochen durchkommen“, sagte Teamchef Hubert Kirsch. Entschieden ist nun auch die Frage um Stürmer Benjamin Werner, der kam beim FC Amberg in der Regionalliga zu 14 Einsätzen mit vier Toren. Er war zumindest auf dem Papier immer noch da, es hat sich aber abgezeichnet, dass er den FC Amberg verlässt. Es sei finanziell nicht zu schultern gewesen, hieß es in Amberg. Rivale SpVgg SV Weiden kann ihn ganz sicher gut gebrauchen, dem FC Amberg wäre er allerdings auch gut zu Gesicht gestanden, nachdem mit Sebastian Schulik der einzige „gelernte Stürmer“ immer noch verletzt ist. Und Benjamin Werner war auch erfolgreich gegen den TSV Großbardorf: beim 2:2 in Amberg am 30. August 2014. Auch die Personalie Sebastian Hauck (SC Feucht) ist geklärt. Weg ist jetzt definitiv auch Abwehrspieler Oliver Gorgiev. Dessen Dienste hat sich die DJK Gebenbach gesichert.
Der FC Amberg ist nichtsdestotrotz nicht schlecht: Im Angriff macht Sven Seitz (4 Tore) einen blendenden Eindruck, Christian Knorr (3) ist recht gut unterwegs, die Abwehr ist bestens in Schuss. Keeper Matthias Götz hat mit Kevin Kühnlein als Abwehrchef eine stabile Größe vor sich, man darf der Mannschaft schon etwas zutrauen. Und was für das Team spricht: Fünfmal blieb der FC Amberg ohne Gegentor – das sind gute Referenzen für Amberg vor Großbardorf. Und, das ist zwar nicht so entscheidend aber auch erwähnenswert, der FC Amberg ist bis dato die fairste Mannschaft im 18er Feld.
In Großbardorf eilt dem FC Amberg ein guter Ruf voraus. Abteilungsleiter Bernhard Leicht sieht in dem Team den „Topfavoriten der Liga“, wobei die Begegnungen gegen den FC Amberg schon immer „eine enge Sache waren“. Nur einmal, da kam der FC Amberg mit 5:2 kräftig unter die Räder. „Wir wollen unter die ersten fünf Mannschaften“, sagte Bernhard Leicht, „grundsätzlich würden wir schon in die Regionalliga aufsteigen wollen, aber wenn`s dann so weit wäre, müssten wir uns das gründlich überlegen“ bekundete Leicht aus leidvoller Erfahrung. Der TSV Großbardorf weiß aber auch, wie es ist, wenn man aus der Regionalliga absteigt, das hat der TSV 2009 erfahren müssen. Da gab es die Regionalliga Bayern noch nicht, da hieß sie Regionalliga Süd war eine Liga des DFB. Die „Gallier“ spielten gegen Teams wie SV Darmstadt, KSC II, Heidenheim oder Hessen Kassel. Und stiegen dann als Tabellensiebzehnter ab.
Großbardorf gegen Amberg oder umgekehrt, beide gehören fast schon traditionell zur Bayernligaspitze, die Bilanz ist ausgeglichen, die Amberger allerdings werden sich ungern an das 2:5 aus der Saison 13/14 erinnern, als sie bei brütender Hitze auseinandergenommen wurden, Timo Rost und Francis Kioyo die einzigen Amberger Tore erzielten. Unter den gegebenen personellen Umständen wäre Ambergs Teammanager Hubert Kirsch mit einem Unentschieden „hochzufrieden“, beim TSV Großbardorf sagt Bernhard Leicht: „Klar dass wir nicht verlieren wollen gegen den FC Amberg“ droht aber schon mal an: „Es läuft derzeit recht gut bei uns.“