2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Prenzlaus Torhüter Marcin Markiewicz hielt den Punkt fest. F: Bock
Prenzlaus Torhüter Marcin Markiewicz hielt den Punkt fest. F: Bock

Gefühlte Niederlage beim Energie-Remis in Babelsberg

Prenzlau holt nur einen Punkt beim abstiegsbedrohten FSV

Verlinkte Inhalte

Eine späte Führung und ein fast erschreckender Ausgleich – für Prenzlaus Aufsteiger stand am Ende nicht mehr, als ein verdienter aber wenig genügender Punktgewinn beim abstiegsbedrohten FSV ´74.

Am nun endgültigen Landesliga-Klassement zum Abschluss der Hinrunde änderte auch die letzte offene Nachholpartie nichts mehr, das allerdings ließ sich eh kaum erwarten. Einzig ein Heimsieg der freundlichen Gastgeber hätte ihnen nicht nur zwei zusätzliche Zähler, sondern auch Platz 13 und damit das Verlassen der Abstiegsränge beschert. Dazu kam es nicht und doch dufte das Team von Trainer Jan Kähne letztlich deutlich kräftiger feiern, als ihre Konkurrenten vom Nordzipfel der Uckermark. Stabil traten sie auf, die Gastgeber aus der Landeshauptstadt. Eine dichte und sehr tief stehende Fünferkette bot den Grundstock für das massiv gemauerte Abwehrbollwerk des FSV, an dem die Offensivvorträge der Gäste auf dem ungewohnt kleinen Kunstrasenplatz reihenweise abprallten. Dennoch probierte es Prenzlaus Rechtsaußen, Bartosz Barandowski, aus dem Halbfeld – knapp vorbei (3.). Sein Kollege Stephan Bethke tat es ihm nach, ebenso zu ungenau (5.). Prenzlaus „schnelle Mitte“ blieb dennoch nahezu wirkungslos, selbst der deutlich höhere Anteil an Ballbesitz und Abschlussversuchen half wenig. Stephan Bethke allerdings donnerte einen starken Kopfball in Richtung FSV-Keeper Florian Müller, der das Geschoß jedoch mit einer Glanzparade gerade so noch entschärfen konnte (17.).

Mehr und mehr aber verzettelten sich die Blau-Weißen im viel zu komplizierten Spielaufbau gegen die sehr diszipliniert agierenden Babelsberger. Ungenaue Zuspiele und Ballverluste waren die Folge, die den 74ern teils gefährliche Konter ermöglichten. Immer wieder waren es Dennis Zenthöfer und Otto Backe, die Prenzlaus Defensive und auch Schlussmann Marcin Markiewicz zu einem unerwartet beschäftigungsreichen Arbeitstag zwangen. In der Folge ergänzten Marcel Blume für den SC (29.) und Babelsbergs Leonard Sperl (32.) die Torschuss-Statistik, blieben aber ebenso ohne Erfolg. Dennoch: es war gut ´was los im Stadion an der Breitscheidstraße, die Ereigniskarte vom guten Schiedsrichter Tobias Starost aus Kloster Lehnin aber blieb bis zu seinem Pausenpfiff fast noch leer. Lediglich SC-Verteidiger Pawel Wojtalak (24.) und Stefan Bethke (43.) fanden nach jeweils etwas übertriebenen Aktionen Platz auf der Verwarnungsliste – für beide jeweils der erste „Saison-Karton“. Auf der Prenzlauer Seite war bereits vor der Partie über die Besetzung der beiden Außenpositionen in der hoch-gelobten uckermärkischen Viererkette spekuliert worden. Trainer Heiko Stäck hatte sich letztlich für Routinier Enrico Bressel auf rechts entschieden, Kollege Artur Wojach übernahm dafür die linke Flanke, während Arek Mysona zunächst auf der Reservebank Platz nahm.

Nach dem Wechsel aber ging es turbulent los. Kaum rollte das Leder wieder, da kombinierten sich Prenzlaus Kapitän David Schimmelpfennig und Center Robert Sikorski herrlich nach vorn. Nach Doppelpass durch die letzte Abwehrreihe zielte Sikorski äußerst präzise ins lange Eck – na endlich – 1:0 (48.)! So wirklich dominierend aber agierten die klar favorisierten Gäste nicht. Babelsberg hingegen kam reihenweise zu gefährlichen Möglichkeiten und nutzte in der 74. Minute eine der besten davon. Christoph Brandt versenkte das Runde völlig verdient im blau-weißen Eckigen, so hatten sich das die Gäste wohl kaum vorgestellt – 1:1 (74.). Prenzlau konnte sich am Ende gar noch glücklich schätzen, zumindest diesen einen Zähler in der Fremde quasi „gerettet“ zu haben. Kurz vor dem Abpfiff hatten die Platzherren gar noch die Siegchance – Marcin Markiewicz aber hielt den Punkt fest.

Nein, das war nicht die erhoffte Fortsetzung der überragenden Testreihe des SC, auf nahezu allen Positionen blieb der Eindruck zu großer Euphorie und empfundener Sicherheit – durchschnittliche Leistungen sollten genügen, offenbar kaum auf diesem Landesliga-Niveau. Die nächste Bewährungsprobe steht am Samstag an, wenn die kugelrunde Leder-Glocke endlich die Rückrunde einläutet. Die ´74er empfangen den Nachbarn aus Teltow (Hinspiel 0:9), während die Energetiker gleich nebenan in Michendorf ihren 3:0-Hinspielerfolg zu bestätigen suchen.

Aufrufe: 022.2.2017, 12:55 Uhr
Ulrike SchwahnAutor