Als die "drei schönsten Jahre" einer langen Fußballkarriere bleibt die zurückliegende Zeit mit Sportkameraden und Freunden bei Daniel Haak in Erinnerung. Jetzt will der ehemalige Spielführer erst einmal Abstand vom Fußball halten. Freundin Stephanie, seine Söhne Simon und Mailo sowie das einjährige Töchterchen Lou wird's freuen. Dann geht es öfter in den Wildpark im Grafenberger Wald. Der Sportplatz weicht dem Spielplatz, wo Mailo am liebsten auf dem Trampolin herumspringt.
Im Alter von vier Jahren hatte Haak seinen Spaß am Kicken entdeckt. Heimlich ist er mit Freunden zum ehemaligen Paulsmühler Club Benrath 10 ausgebüxt. Die zunächst ahnungslosen Eltern haben das Hobby ihres Sprösslings dennoch akzeptiert. Eine Fußballjugendzeit in Garath, bei Düsseldorfs Fortuna und dem BV 04 folgte, wo er aufgrund seiner 1,87 Meter Körpergröße zum Libero bestimmt wurde. Seine Seniorenjahre verbrachte Haak im Bezirksligateam des Rather SV, beim VfL Benrath und - immer wieder - beim Garather SV.
Bekennender Fan ist Haak, der als Spieler auf dem Platz als Schlitzohr galt und auch drumherum, wie er verrät, für jeden Blödsinn zu haben war, vom FC Schalke 04. Als eingetragenes Mitglied des Revierclubs nimmt er monatlich am Fanclub-Treff im Böhmerwald teil. Abwehrakteur Benedikt Höwedes gehört seine Bewunderung. Der Nationalspieler verfügt über eine gute Übersicht und lenkt - wie einst Haak - das Spielgeschehen aus der Defensive. Maßgenaue Diagonalpässe, Kopfballstärke und gefährliche Freistöße gehörten zu Haaks Vorzügen.
Seine letzte Partie, das Heimspiel gegen Tusa 06, wo Haak in der 58. Minute unter dem Applaus auch der gegnerischen Spieler endgültig vom Platz ging, hat er mit gemischten Gefühlen erlebt. "Irgendwie war ich sogar erleichtert und natürlich auch ein bisschen traurig", beschreibt der 34-Jährige den Moment. Vielleicht wird ihm erst in den kommenden Wochen und Monaten bewusst, was dann fehlen wird.
Als Zuschauer wird man ihn auf den Sportplätzen im Süden häufig antreffen können. "Auch in Urdenbach", wie Haak verspricht, wo Kütbach und Grothe und einige seiner ehemaligen Kameraden ihre Zelte aufgeschlagen haben. Der Fortuna wird es die Daumen drücken. Und der Deutschen Nationalmannschaft beim Unternehmen WM-Titelverteidigung. Haak ist vom Erfolg des Löw-Teams überzeugt. "Deutschland ist eine Turniermannschaft."