FV Ravensburg kommt zum Pokalknaller

Nachdem der SV Sulmetingen den FV Ravensburg als Gegner zugeteilt bekommen hatte, reichten die ersten Reaktionen im gelb-schwarzen Lager von "Hammerlos" über "Knaller" bis hin zum "Traumspiel". Ein geplantes Vorbereitungsspiel gegen die "Zweite" des Oberligisten war nicht zustande gekommen, nun ermöglichte die Pokalauslosung den Knüller gegen die von von Wolfram Eitel trainierte "Erste" des FVR. Dort sitzt der frühere Sulmetinger Torwart Gerd Högerle im Vereinsgremium und pflegt immer noch rege Kontakte zum SVS. Die ursprünglich für den 31. Juli terminierte Partie ist auf Wunsch des Oberligisten um eine Woche vorgezogen worden.

Timo Bayer kann nicht auflaufen

Über die sportlichen Aussichten macht man sich beim SVS keine großen Illusionen. "Uns ist klar, dass wir an 99 von 100 Tagen gegen diesen starken Gegner nicht den Hauch einer Chance haben. Aber wir freuen uns auf dieses Spiel und bereiten uns gewissenhaft vor, es ist schließlich das Highlight in unserer jüngeren Vereinshistorie", sagt Edgar Romer, Schriftführer und Pressewart der SVS-Fußballabteilung.

Sportliche Glanzpunkte hatte der Bezirksliga-Vizemeister durchaus in der vergangenen Saison zu verzeichnen, der ganz große Erfolg blieb dem SVS jedoch versagt. Der Enttäuschung über das verlorene Pokalfinale und das verlorene Relegationsspiel gegen Nusplingen ist nach Worten von Romer aber nun der Vorfreude auf den Pokalknaller gegen Ravensburg und der neuen Saison gewichen. Gegen den favorisierten Oberligisten will Sulmetingen so lange wie möglich ohne Gegentor bleiben, sich achtbar aus der Affäre ziehen und vielleicht sogar einen Treffer erzielen. Auf die Mithilfe von Timo Bayer muss man bei diesem hohen Ziel aber verzichten, der SVS-Torjäger hat Kniebeschwerden und kann nicht auflaufen. Bis auf den abgewanderten Steffen Kuhn steht aber der komplette Kader der Vorsaison zur Verfügung.

Spuren von Aufregung oder gar Angst vor dem großen Spiel gegen den offenbar übermächtigen Gegner kann Romer nicht erkennen: "Für unsere Spieler ist das ein besonderes Spiel, jeder will sich von seiner besten Seite zeigen. Unser Trainer Heiko Gumper wird die geeignete Taktik finden und braucht wohl keinen Spieler besonders zu motivieren." Den praktischen Aspekt des Traumloses will Romer aber auch nicht ganz außer Acht lassen: "Für unsere eigenen Fans und die Fans aus der Umgebung ist dieses Spiel ein Leckerbissen. Man hat nicht alle Tage in einem Pflichtspiel einen Oberligisten zu Gast", weiß Romer.

Für den Oberligisten führt zum dritten Mal in Folge der Weg in der ersten WFV-Pokalrunde in den Bezirk Riß. In der Saison 2014/15 siegte Ravensburg beim VfB Gutenzell mit 7:0, im Vorjahr gewann die Eitel-Elf beim Landesligisten FV Biberach überzeugend mit 8:2. Von einem gemütlichen Betriebsausflug will man beim seit dem 29. Juni in der Vorbereitung stehenden Oberligisten aber wenig wissen. FVR-Spielleiter Peter Wörth: "Bei uns geht es um die Stammplätze, wir nehmen jeden Gegner ernst. Die Partie in Sulmetingen ist einer unserer letzten Tests vor der am 6. August beginnenden Verbandsrunde. Wir haben den Pokal richtig lieb gewonnen und wollen wieder so weit wie möglich kommen."

Nach eigenen Aussagen tritt der Oberligist in stärkster Besetzung an. Mit von der Partie dürften dann auch Torjäger Steffen Wohlfahrt, Harun Toprak, Bruder des Leverkusener Bundesliga-Profis Ömer Toprak, sowie Moritz Jeggle sein, der sich mit dem SV Birkenhard noch vor zwei Jahren mit dem SVS in der Bezirksliga duellierte.