2024-03-18T14:48:53.228Z

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Keinen Zentimeter preisgeben: Benedikt Nickel (FVLB) gegen Julian Mall (Herbolzheim) | Foto: Grant Hubbs
Keinen Zentimeter preisgeben: Benedikt Nickel (FVLB) gegen Julian Mall (Herbolzheim) | Foto: Grant Hubbs

FV Lörrach-Brombach: Souveräner Heimsieg gegen Herbolzheim

Der SV Au-Wittnau gewinnt im Wiesental +++ SC Wyhl verliert in Wasser +++ SV Kirchzarten feiert Auswärtssieg +++ FC Emmendingen souverän in Rheinfelden

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Während der FV Herbolzheim in Lörrach-Brombach unterlag, konnte der SV Au-Wittnau das Gastspiel bei Zell im Wiesental mit 2:1 für sich entscheiden und steht nach drei Spieltagen nun auf Tabellenplatz eins. Auf Platz zwei folgt Aufsteiger Kirchzarten, der in Efringen-Kirchen 2:1 gewinnen konnte.

VfR Hausen - SV Weil 1910 2:6
In der vergangen Saison hatte der VfR Hausen vier Punkte gegen den Titelanwärter geholt. Beim erneuten Aufeinandertreffen waren die Mannen von Trainer Daniel Kreisl jedoch völlig chancenlos, auch weil die Weiler eines ihrer besten Auswärtsspiele seit langer Zeit boten. Angesichts der hohen Temperaturen war die Partie mit dem 0:3 nach einer knappen halben Stunde bereits entscheiden. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Heimelf sich nicht hängen ließ und wenigstens zu zwei Ehrentreffern kam.

Der Fußball, so heißt es, erfreut sich auch deshalb großer Beliebtheit, weil in diesem Sport viele unerklärliche Dinge passieren. Es gibt zum Beispiel Phasen, in denen läuft es einfach. Man trainiert wie immer, isst das gleiche und geht spät zu Bett, doch plötzlich geht die Kugel am Wochenende rein, statt neben den Pfosten.
Der SV Weil steckt anscheinend momentan in so einer Phase. Dem rauschhaften 7:1 gegen den FC Zell ließen die Weiler ein 6:2 beim VfR Hausen folgen, was insofern von einer gewissen Aussagekraft ist, dass der VfR zu den überbezirklich etablierten Clubs zählt und in der Landesliga-Vorsaison gegen das Heidenreich-Team ungeschlagen blieb. „Es war eines der besten Auswärtsspiele des SV Weil“, jubelte der zweite Vorsitzende Bernd Grether, ohne den Zeitraum exakt einzugrenzen. Doch vielleicht meinte er ja einfach seit immer und ewig, denn es muss schon eine Wahnsinnsvorstellung der Weiler gewesen sein. „Als das 1:0 fiel, hätte es schon 2:0 oder 3:0 stehen müssen“, berichtet Spielausschuss Klaus Braun, und da Yannick Webers Führung schließlich schon in Minute fünf erfolgte, möchte man sich gar nicht vorstellen, wie es sich aus Hausener Sicht angefühlt haben muss, was da über sie hinwegrollte. Während am Wochenende weltweit über die Hitze gestöhnt wurde, spielten die Weiler, als hätten sie eisgekühlte Leibchen am Körper. Spielfreude, Tempo, Dynamik, Technik – alles sprach zugunsten der Gäste. Fabian Kluge packte vor der Pause zwei Treffer obendrauf (21., 28.), nach 30 Minuten waren die Punkte verteilt. Später trafen noch Pierro Saccone und Sascha Strazzeri.
„In Sachen Einstellung zeigt die Mannschaft endlich das, was man von ihr erwartet“, sagte Grether, was irgendwie nicht nur positiv klingt, eher nach einer Vergangenheit mit Schlendrian, doch besser spät als nie. Trainer Maximilian Heidenreich hat schnell einen Grundstock gefunden, sieben von zehn Feldspielern standen in dieser Saison bislang immer in der Startelf. Am kommenden Wochenende kommt der TuS Efringen-Kirchen ins Nonnenholz. Die Freude über das anstehende Auswärtsspiel hält sich dort in überschaubaren Grenzen.


Schiedsrichter: Robert Maier (Bühl) - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Yannik Weber (5.), 0:2 Fabian Kluge (21.), 0:3 Fabian Kluge (28.), 0:4 Yannik Weber (57.), 1:4 Oguz Gök (72.), 1:5 Piero Saccone (73.), 2:5 Mario Wettengel (81.), 2:6 Sascha Strazzeri (83.)


FSV Rot-Weiß Stegen - SF Elzach-Yach 0:1
Elzach-Yach war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, die nach dem frühen Führungstreffer zwei weitere gute Möglichkeiten ausließ. Erwartungsgemäß kamen die Stegener aber stärker aus der Kabine und dominierten die zweite Spielhälfte. Zwingende Chancen konnten sie sich jedoch nicht herausspielen. Den Elztälern boten sich zwei hervorragende Kontermöglichkeiten, die sie allerdings ungenutzt ließen. Überraschenderweise kamen die Gastgeber trotz der tropischen Temperaturen ohne Spielerwechsel aus.


Schiedsrichter: Nico Martorana (Zell i.W.) - Zuschauer: 60.
Tore: 0:1 Fabian Geng (8.)


FC Freiburg-St. Georgen - SV 08 Laufenburg 1:1
Haarscharf schrammten die St. Georgener an ihrer ersten Saisonniederlage vorbei. In der Nachspielzeit, als an der Bozener Straße kaum noch jemand an das dritte Unentschieden in Folge glaubte, traf Elias Schmidt-Riese, nach etwas mehr als einer Stunde für Markus Möhrle eingewechselt, im Anschluss an einen Eckball zum 1:1-Endstand. Er egalisierte damit die Laufenburger Führung, die deren Kapitän Christoph Mathis mit einem direkt verwandelten Freistoß bereits in der ersten Halbzeit erzielt hatte. Unmittelbar vor Ende der regulären Spielzeit hatten die Gäste noch zwei dicke Möglichkeiten zur endgültigen Entscheidung ungenutzt gelassen.

Tore: 0:1 Mathis (24.), 1:1 Schmidt-Riese (91.). Schiedsrichter: Walter (Schwanau-Ottenheim). Zuschauer: 75.


FSV Rheinfelden - FC Emmendingen 0:3
Die Emmendinger bleiben auch nach dem dritten Spieltag ungeschlagen und ohne Gegentor. Auch in Rheinfelden bot die Mannschaft von Trainer Dino Saggiomo eine tadellose Leistung und bestätigte erneut, dass in dieser Spielzeit mit ihr zu rechnen ist. Die Gastgeber waren über die gesamte Spielzeit in allen Belangen klar unterlegen. Steffen Kemmet entschied die Partie mit seinem zweiten Treffer nach nicht einmal einer Stunde.

Tore: 0:1 Schmidt (18./Foulelfmeter), 0:2 Kemmet (49.), 0:3 Kemmet (54.). Schiedsrichter: Tietze (Radolfzell). Zuschauer: 100. Rote Karte: Beltrani (83./Rheinfelden – grobes Foulspiel).


TuS Efringen-Kirchen - SV Kirchzarten 1:2
Der SV Kirchzarten kam mit dem Ruf und dem eigenen Anspruch, im oberen Drittel dieser Liga mitzuspielen. Gerecht wurden die Gäste dem in der ersten Halbzeit, als sie mit Einschnürfußball dominierten und höher als 1:0 hätten führen müssen. Sven Brunner und Daniel Schäuble hatten mittelprächtige Möglichkeiten für den TuS, doch dem SV Kirchzarten wurden gleich mehrfach dicke Chancen offeriert, Im letzten Drittel, wo die Räume normalerweise verengt sind, hatten die Gäste zu viel Platz, und die Zahl der Ballverluste bei den Efringern war zu hoch.

Die ersten Punkte haben sie nicht erspielt. Immerhin bleibt aber auch vom dritten Saisonspiel des TuS Efringen-Kirchen haften: Sie waren nah dran. „Schade, sie mühen sich ab. Ich kann den Spielern keinen Vorwurf machen“, zog Trainer Thomas Hauser nach dem 1:2 gegen den SV Kirchzarten Bilanz, ließ dabei mit Blick auf die harmlose erste Hälfte der Gastgeber freilich Milde walten. Doch am Ende fehlten vielleicht trotzdem nur ein paar Minuten. „Umso länger das Spiel dauerte, desto klarer waren wir überlegen“, sagte Sportchef Uwe Berger. Stefan Hilpuesch hatte Daniel Schäubles flache Hereingabe zum 1:2 ins Tor geschoben (74.), die Gastgeber hatten diesen Anschluss erzwungen und was folgte, war eine intensive Schlussphase. Auch Torwart Jörg Bürgin zog es noch in den gegnerischen Strafraum. Allein: Große Chancen ergaben sich keine, und wirklich zittern mussten die Gäste nicht mehr.
Kirchzarten war mit dem Ruf und dem eigenen Anspruch gekommen, im oberen Drittel dieser Liga mitzuspielen. Gerecht wurden die Gäste dem in der ersten Hälfte, als sie mit Einschnürfußball dominierten und höher als 1:0 hätten führen müssen. Sven Brunner und Schäuble hatten mittelprächtige Möglichkeiten für den TuS, doch dem SVK wurden gleich mehrfach dicke Chancen offeriert. Der Rückwärtsgang beim TuS funktionierte nicht recht. Im letzten Drittel, wo die Räume normalerweise verengt sind, hatten die Gäste reichlich Platz, wie beim 0:1, und die Zahl der gefährlichen Ballverluste bei Efringen war zu hoch. Eine Frage des Könnens und somit Inhalt der nächsten Trainingswochen, wie Hauser befand. „Sobald Druck ausgeübt wurde, kamen die Bälle nicht mehr an“, sagte er. Nach der Pause standen die Gäste tiefer, der TuS kam zu mehr Ballbesitz, und dies behagte den Gastgebern mehr. Die Zahl der Chancen blieb aber überschaubar. Peter Waßmers Distanzschuss (53.) knapp neben den Pfosten hätte die Wende bringen können. Doch erneut trafen die Gäste (63.).

Tore: 0:1 Sutter (11.), 0:2 Althauser (63.), 1:2 Hilpuesch (74.). Schiedsrichter: Litterst (Worblingen). Zuschauer: 100.


FV Lörrach-Brombach - FV Herbolzheim 2:0
Sie gelten beide als Kandidaten im Meisterrennen der Fußball-Landesliga. Doch dem FV Herbolzheim, als Spitzenreiter ins Grütt gereist, zeigte der FV Lörrach-Brombach beim 2:0-Heimsieg die Grenzen auf. Nur einmal hatten die Hausherren eine Schrecksekunde zu überstehen, ehe ihr Plan gegen den Mitfavoriten vollends aufging.
„Die Dinger sind tödlich“, hallte es warnend durch die gelb-schwarzen Reihen. Erst wenige Sekunden zuvor hatten sich die Herbolzheimer wieder einmal einen fahrlässigen Ballverlust im Mittelfeld geleistet. Jene Szene in der ersten Hälfte blieb noch ohne Konsequenz, doch wussten die Gäste um die stets lauernde Gefahr. Allein, die mahnenden Worte halfen nicht. Regelmäßig eroberten die Lörracher dank ihrer Zweikampf-Dominanz im Mittelfeld die Bälle, schalteten schnell um und sorgten für erhöhte Alarmbereitschaft bei den Gästen.
„Wir haben Herbolzheim nicht die Räume gegeben“, nannte FVLB-Coach Ralf Moser den Schlüsselfaktor zum Erfolg. Seine Elf sollte die Gäste nicht ins Spiel kommen lassen – das gelang eindrucksvoll. Bei gegnerischem Ballbesitz zog sich der FVLB an die Mittellinie zurück, um den Herbolzheimer Aufbau im entscheidenden Moment zu stören. Blitzschnell attackierten die Lörracher ihre Gegenspieler in der Spieleröffnung, immer mit dem richtigen Timing.
Und die Hausherren präsentierten sich äußerst bissig. Wie Gianfranco Disanto in der 75. Minute. Gerade hatte der Flügelspieler die Kugel am Strafraum noch verloren, da setzte er umgehend nach, eroberte sie zurück. Einen Pass später traf Daniel Briegel zum 2:0.
Ein Paradebeispiel für das erfolgreiche Lörracher Spiel führte die endgültige Entscheidung herbei. Briegel hatte nach einer halben Stunde auch schon den Führungstreffer erzielt, als er den Ball mit viel Gefühl aus 22 Metern ins Eck zirkelte. Ein sehenswerter Treffer, der dem FVLB angesichts hoher Temperaturen zusätzlich in die Karten spielte. Herbolzheim rannte der Führung hinterher – und oftmals auch seinen Gegenspielern. Der FVLB hatte seinen Gegner zermürbt, ihm Stück für die Stück die Kräfte geraubt. Physisch wie mental.
Immer wieder musste Herbolzheim im Vorwärtsgang abbrechen, sein Spiel mit Querpässen verlangsamen. Ohne zündende Idee prallte der FVH an der kompakten Lörracher Defensive ab. Einzig in der fünften Minute hatte Herbolzheim seine offensive Klasse aufblitzen lassen, die FVLB-Abwehr über die rechte Außenbahn ausgehebelt. Doch setzte Mario Hess den Ball aus fünf Metern am leeren Tor vorbei. „Fällt da das 0:1, läuft das Spiel anders“, wusste Moser, dass seine Elf in dieser Szene auch ein wenig Glück hatte.
An diesen Feinheiten gilt es für den FVLB noch zu feilen. Doch darüber hinaus „haben wir nix zugelassen“, lobte auch der Trainer. Und Moser durfte sich sichtlich freuen, dass sein Plan gegen das Topteam aufgegangen war.

Tore: 1:0, 2:0 Briegel (33., 77.). Schiedsrichter: Dickscheid (Bad Dürrheim). Zuschauer: 150.



FC Zell i.W. - SV Au-Wittnau 1:2
Immerhin, eine derart deftige Packung wie zuletzt beim SV Weil (1:7) gab es für den FC Zell an diesem Wochenende nicht. Allerdings hatten es die Wiesentäler diesmal auch nicht mit einem der Topteams der Fußball-Landesliga zu tun bekommen. Doch letztlich stand der Aufsteiger auch im dritten Anlauf mit leeren Händen da, verlor mit 1:2 gegen den SV Au-Wittnau.
Für Jürgen Philipp, den ersten Vorstand des FCZ, ein bitteres Endergebnis. Nicht nur, dass die Zeller auch im zweiten Heimspiel ohne Punkte blieben. „Vom Potenzial her ist Au-Wittnau unsere Kragenweite“, sagte er über die verpasste Chance, in solch einem Duell etwas Zählbares mitzunehmen. Zumal „angesichts der Spielanteile ein Punkt verdient gewesen wäre“, so Philipp.
Der ohnehin schon bittere Beigeschmack der Niederlage verstärkte sich in der 82. Minute noch einmal zusätzlich. Gerade erst waren die Gäste durch Maximilian Risch mit 2:1 in Führung gegangen, da bekamen die Zeller umgehend die Ausgleichschance auf dem Silbertablett serviert: Elfmeter. Daniel Philipp trat an – und traf den Innenpfosten.
„Die Mannschaft ist bemüht“, meinte Philipp. Doch fehle es vorne an Glück und auch an den Mitteln. Während Au-Wittnau in den entscheidenden Situation über die nötige Cleverness verfügte, musste Zell „zu leichte Gegentore“ hinnehmen. Mal wieder.
Dabei hatte das Heimspiel optimal für die Wiesentäler begonnen. Bereits nach acht Minuten drückte Kevin Keller eine Flanke über die Linie gedrückt. Erstmals lag Zell in dieser Landesliga-Saison in Führung, doch allzu lange halten sollte diese nicht. Hatten die Gastgeber wenige Minuten zuvor noch auf eine hundertprozentige Wittnauer Chance auf der Linie geklärt, glichen die Gäste schließlich per Freistoß durch Norman Düfer aus (24.).
Nach knapp einer Stunde hatte Wittnau noch Glück, als Ralf Kiefer gefoult wurde – doch die Notbremse am Zeller wurde nicht geahndet. Es passte irgendwie ins Bild. „Es war kein guter Tag für das Team“, zog Philipp dann auch einen Schlussstrich unter die Heimniederlage.

Tore: 1:0 Kevin Keller (8.), 1:1 Düfer (24.), 1:2 Risch (78.). Bes. Vork.: Daniel Philipp verschießt Foulelfmeter (82.). Schiedsrichter: Pinna (Geisingen). Zuschauer: 100.



SG Wasser-Kollmarsreute - SC Wyhl 1:0
Abermals hat der Liganeuling seine Heimstärke bewiesen. Zwei Wochen nach dem Überraschungssieg über den Titelanwärter SV Weil gewann die SG Wasser-Kollnmarsreute auch ihre zweite Partie vor eigenem Anhang, wenn auch knapp mit 1:0. Matchwinner war Michael Rieger, der das Tor des Tages noch in Halbzeit eins erzielte. Im zweiten Durchgang hatten in einem offenen Spiel beide Teams ihre Chancen, der Aufsteiger allerdings die besseren. So scheiterte Jano Rothacker kurz vor Schluss am Pfosten.


Schiedsrichter: Christian Schweizer (Oberried) - Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Michael Rieger (41.)


Aufrufe: 028.8.2016, 21:15 Uhr
Badische ZeitungAutor