2024-05-14T11:23:26.213Z

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F: Bertrams
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Fußballerischer Hochgenuss

FC Wegberg-Beeck gewinnt das Topspiel gegen die Alemannia mit 2:1.

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Die Wochen der Wahrheit, so könnte man die gerade anstehenden Spiele für den aktuellen Tabellenführer aus Wegberg bezeichnen. Nach dem Spitzenspiel am letzten Wochenende beim Tabellenzweiten aus Deutz – und der ersten Niederlage für die Beecker in dieser Saison - ging es am Sonntag gegen den Dritten der Liga, die Alemannia aus Aachen war zu Gast.

Bei einer erneuten Niederlage würden die Wegberger nach neun Siegen in Folge mit der dann zweiten Saisonniederlage auf Platz Drei „durchgereicht“ werden und hätten sicher einiges an Moral auf der Strecke gelassen. Für die Alemannia ergab sich somit also die Chance, durch einen Auswärtssieg einen direkten Konkurrenten um die Meisterschaft zu überholen. Somit war zumindest von der aktuellen Tabellenkonstellation eine Situation gegeben, die ein spannendes Spiel ermöglichen könnte. Doch was dann über 80 Minuten von beiden Teams an Fußball gezeigt wurde, übertraf alle Erwartungen.

Um es direkt vorwegzunehmen: Dieses Spiel war beste Werbung für den Jugendfußball. Die ersten 15 Minuten begannen mit Vorteilen für die Gäste. Sie hielten den Ball sicher und erarbeiteten sich ein Übergewicht im Mittelfeld durch gutes und schnelles Passspiel. Doch die Defensive des Tabellenführers war dem mehr als gewachsen und große Chancen blieben aus. Optisch überlegen, schönes Kurzpassspiel, aber ohne Gefahr vor dem Tor und dann kam ein schneller Gegenzug. Wir sind in der 22. Minute: Ein Angriff des FC, B. Karaman flankt in den Strafraum, der Wegberger J. Küppers setzt sich wenige Meter vor dem Tor gegen drei Abwehrspieler durch und bringt auf artistische Weise den Ball ins Tor. Was für eine starke Aktion, so eng bedrängt und dennoch gezaubert.

Die Gastgeber führten – ja durchaus etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt – mit 1:0. Drei Minuten später dann die Chance zum Ausgleich, doch der 18-Meter-Schuss eines Alemannen verfehlte sein Ziel. Zwei Minuten später dann kurzer, aber heftiger Puls bei den Fans aus Aachen. Ein misslungener Torwartabstoß brachte M. Karahn in eine gute Situation, und der Gastgeber hätte fast auf 2:0 erhöhen können.

Jetzt waren die Beecker deutlich besser im Spiel, doch der Treffer fiel dann in der 36. Minute auf der anderen Seite. Eine Flanke der Alemannia von rechts, der Beecker Torwart faustete und prallte gegen einen eigenen Abwehrspieler, blieb verletzt liegen und die Öcher erkannten und nutzten die sich daraus ergebende Lücke und brachten den Ball zum 1:1 ins Tor. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die Kabinen.

Kaum waren neun Minuten in der zweiten Hälfte gespielt, da war es wieder jener J. Küppers, der einen brillianten Angriff zum Abschluss brachte. Diesmal war J. Butterweck der Vorbereiter und beide Justins wurden von ihrem Team fast im Jubel erdrückt, der Tabellenführer führte mit 2:1 nach 49 Minuten. Die Alemannia wurde nun immer stärker und in diesem Spiel zeigte sich, warum der FC mit erst sieben Gegentreffer aktuell die deutlich beste Abwehr der Liga vorweisen kann. Und dabei wieder einmal extrem stark – wie seit Wochen – die Innenverteidigung. Für die anstürmenden Aachener gab es weder über außen, geschweige denn durch die Mitte kaum ein Durchkommen und wenn doch, konnten die Beecker sich auch auf ihren Keeper verlassen.

In der 72. Spielminute dann ein Sonderapplaus der heimischen Zuschauer: Doppeltorschütze Justin Küppers wurde ausgewechselt und verließ den Platz! Die letzten Minuten wurden aus Sicht der Gastgeber brutal schwer und die Schwarz-Gelben waren dem Ausgleich mehr als einmal ganz nahe. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis der Ball im Netz der Wegberger zappeln würd- doch diese lief dann ohne Torerfolg für die Alemannia ab. Der Jubel bei den Spielern aus Wegberg hielt sich überraschend in Grenzen und fiel recht leise aus.

Das Team musste heute mental und körperlich weit über seine Grenzen gehen und es fehlte anscheinend die Kraft zum großen Jubel. Ein von beiden Teams hervorragendes Fußballspiel fand sein Ende und auch die Alemannia hätte heute drei Punkte verdient gehabt. Glückwunsch an alle Beteiligten: zwei sehr starke Teams, toller Fußball, fair von allen Seiten, positives Verhalten von den Rängen und einen jungen Schiedsrichter, der schlichtweg nicht auffiel. Und ein besseres Kompliment kann man einem Schiedsrichter letztlich nicht machen! Das war heute fußballerischer Hochgenuss - von beiden Teams!

Aufrufe: 030.11.2016, 12:00 Uhr
Danny Silver (FC Wegberg-Beeck)Autor