Fußballer trauern um Hans Lindroth

Prägend war vor allem sein Satz: ,,Von unne komme drei." Sprich: In die Ligen steigen jeweils drei Mannschaften von der tieferen Spielklasse aus auf, was sich auf die Anzahl der Absteiger auswirkt. Diese Telefonate werde ich nun nicht mehr führen können. Hans Lindroth ist in der Nacht auf Samstag im Alter von 80 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

Über 20 Jahre Vorsitzender

Der Mainzer war eine der prägendsten Figuren im heimischen Fußball. 1952 spielte er erstmals in der Jugend der TSG Hechtsheim, dessen Trikot er über 30 Jahre lang trug. Als Jugend- und Abteilungsleiter sammelte Hans Lindroth dort erste Funktionärserfahrung, dann wurde er 1987 in den Mainzer Fußball-Kreisausschuss berufen. Seitdem gestaltete er das Geschehen dort mit. 1994 wurde er Kreisvorsitzender. Als 2012 die Kreise Mainz und Bingen fusionierten, führte Hans Lindroth auch diesen Kreis. Wegen seiner Krankheit konnte er diese Aufgabe zuletzt aber nur noch eingeschränkt ausführen.

Hans Lindroth lag der Amateur-Fußball am Herzen. Gerne half er Vereinen bei der Gründung von neuen Mannschaften oder bei Problemen. Wenn es Unstimmigkeiten gab, griff er schnell zum Telefon und schuf diese aus der Welt. Wenn in einer Spielklasse ein Ligaleiter fehlte, sprang Lindroth ein. Obwohl er schon über Jahrzehnte die heute A-Klasse Mainz-Bingen heißende Bezirksklasse Rheinhessen-Nord führte. Dazu war der in Bretzenheim wohnende Funktionär zeitweise stellvertretender Vorsitzender des Bezirks Rheinhessen.

,,Der Fußball im Südwesten, insbesondere aber im Fußballkreis Mainz-Bingen, verliert einen tadellosen Sportsmann und einen geachteten Funktionär", sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende Gerd Schmitt. An Hans Lindroths 80. Geburtstag im Februar hatte der Südwestdeutsche Fußball-Verband den Jubilar noch mit seiner Ehrenspange ausgezeichnet.

Rund um diesen Tag telefonierte auch ich noch einmal mit Hans Lindroth. Noch einmal zeigte er sein Herz für kleine Vereine, als er mit Bedauern feststellte, dass einige C-Klassen-Vereine durch die Ligaeinteilung weite Auswärtsfahrten auf sich nehmen mussten. Gerne hätte er dies geändert. Doch er kam nicht mehr dazu.