Fußball-Splitter: Gelnhausen

Was ihm zudem noch auffiel: „Die Spieler beider Mannschaften hatten erhebliche Standschwierigkeiten, dabei ist der Rasen gut bespielbar gewesen. Das hat es früher mit schwarzen Schuhen so nicht gegeben, aber heute haben sie ja alle rote, blaue und neunfarbene Schuhe“, schmunzelte Dehm und trauerte gleichzeitig wohl den Zeiten hinterher, in denen alle 22 Spieler bei solchen Platzbedingungen mit schwarzem Leder-Schuhwerk und 18er-Schraubstollen aufliefen.

Frank Illing, Trainer des SV Neuses, hat einen Blick für Talente und keine Scheu, sie auch einzusetzen. Am Sonntag beim 4:2-Heimsieg gegen den VfR Meerholz vertraute er Teenager Maurice Adler einen Platz in der Startelf an und wurde nicht enttäuscht. Der junge Kicker absolvierte seinen ersten Einsatz bei den Senioren von Beginn an und avancierte neben den arrivierten Kräften Timo Franz (Hattrick) und dem starken Vorbereiter Marco Börner (drei Vorlagen) zum mitentscheidenden Akteur auf dem Feld. Als die Gäste nämlich den 1:3-Anschluss durch Timo Krück (60.) erzielten, nahm Adler Meerholz mit seinem 4:1 im direkten Gegenzug den Wind wieder aus den Segeln. „Das war ganz wichtig“, lobte SVN-Sprecher Manfred Fischer auch im Anschluss an den Heimsieg. Adler, der auch schon den zweiten Franz-Treffer vorbereitete, verdiente sich somit auch eine Nominierung für die GT-Elf der Woche.

Beim ersten Verfolger 1:0 gewonnen, die Tabellenspitze verteidigt und den Platz an der Sonne bis mindestens Mitte März gesichert. Die SG Hettersroth/Burgbracht hat in der Kreisliga A Büdingen derzeit einen Lauf und überwintert dank des Dreiers beim Gastspiel beim Zweiten VfR Hainchen ganz oben im Tableau. Einen gehörigen Anteil am Höhenflug der Vogelsberger hat natürlich Torjäger Paul Wismer (siehe Foto), der in Hainchen für die Elf von Trainer Markus Sinner das „goldene Tor“ erzielte und damit seinen 15. Saisontreffer markierte. Übrigens genau so viele hat auch Ex-Meerholzer Kai Lotz für Hainchen erzielt. Beide Goalgetter haben damit auch noch die Torjägerkanone im Blick.

Sind es die kühlen Temperaturen oder haben es die – zumindest meistens – kleineren, flinkeren Offensivspieler auf tiefen, rutschigen Platzverhältnissen leichter, als ihre körperlich häufig robusteren, größeren und schwerfälligeren Gegenspieler in der Abwehr? Man weiß es nicht, doch auffällig war am Wochenende, dass in den heimischen Fußball-Ligen ganz schön viele Tore gefallen sind. Besonders in der Kreisliga A. Bereits am Samstag gab es im Jossgrund zehn Tore zu sehen, als sich die beiden Aufsteiger, VfB Oberndorf II und FSV Großenhausen, torreich 5:5 trennten. Jeweils neun Tore gab es beim einseitigen 8:1-Erfolg von Spitzenreiter Ayyildizspor Wächtersbach gegen Viktoria Neuenhaßlau und beim unterhaltsamen 6:3-Heimsieg des SV Germania Bieber gegen Salmünster zu bestaunen. Dagegen waren der SV Hochland Fischborn und der SV Somborn II beim 6:1 für die Vogelsberger mit ihren sieben Toren ja schon fast „geizig“. Insgesamt fielen Samstag und Sonntag im Schnitt fast sieben Treffer, 47 Buden in sieben Partien konnten sich zumindest sehen lassen. Gemeinhin fallen in den unteren Klassen ja mehr Tore, zumindest die B-Liga „spielte“ gegen den Trend. Kassel II gegen H/W/N/Spielberg war mit drei Toren (2:1 für den TSV) schon das Duell mit den meisten Treffern. Dafür ließ es eine Klasse darunter die SG Niedergründau/Lieblos II ordentlich krachen. 10:3 gewann die Gründauer SG bei Bieber II. Mit je vier Toren waren Jonas Specht und Lars Klöckner besonders treffsicher. Ebenfalls vier Tore erzielte am Sonntag auch TSV Kassels Stefan Kleinfelder. Allerdings in der Kreisoberliga beim 4:2-Heimerfolg gegen die SG Flörsbachtal. (csp)