Im Match zwischen dem TSV Johannis 83 und dem ESV Rangierbahnhof war ein Spieler klar der Mann des Tages: Jörg Rudolf, ehemaliger Stürmer der SpVgg Jahn Forchheim, ebnete den Rangers mit einem Dreierpack und einer Torvorlage das Weiterkommen. Acht verschiedene Torschützen hatte indes der SV Arberg, der bei seinem 8:6-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen Lehrberg dreimal zurücklag und am Ende dennoch jubeln durfte.
TSV Johannis 83 - ESV Rangierbahnhof 0:5 (0:1)
In der 28. Minute markierte der bullige Stürmer Jörg Rudolf das Halbzeitergebnis und legte kurz nach dem Wechsel nach (49.). Nach dem Treffer von Daniel Birkner (65.) war die Vorentscheidung gefallen. In der 72. Minute machte Rudolf seinen Dreierpack perfekt und gab beim Treffer von Eduard Dockter (86.) den Assistgeber, ehe er unter tosendem Beifall ausgewechselt wurde.
Mit etwa zehnminütiger Verspätung konnte die Partie erst angepfiffen werden. Grund war nicht eine nicht enden wollende Zuschauerschlange (361 Besucher bildeten aber eine mehr als ordentliche Kulisse), sondern ein nicht reguläres Tornetz. Zu Beginn merkte man beiden Teams an, dass einiges auf dem Spiel stand und der Spielfluss wurde durch viele kleine Fouls gebremst. Nach zwölf Minuten hatte Daniel Birkner auf Seiten der Rangers so etwas wie eine Möglichkeit, als Johannis-Keeper Thomas Nadolski zu kurz angespielt wurde, aber den Pressschlag mit Birkner gewann. Auf der anderen Seite zeigte Dani Kruschinski eine artistische Einlage, sein gesprungener Seitfallzieher landete aber ungefährlich neben dem Tor. Die beste Chance hatte dann Rudolf, der bei einem Beyaz-Freistoß vor Nadolski an den Ball kam, sein Kopfball wurde noch vor der Linie gerettet. Schluss war danach für André Wiener, der verletzungsbedingt vom Platz musste (24.). Vier Minuten später wies dann Rudolf sein Torjägergen nach. Nach einem Fehler in der Johannis-Abwehr setzte er sich durch, nutzte den wenigen Platz, umspielte auch noch Nadolski und schob zur Führung ein. Recht viel mehr als ein paar Halbchancen passierte in der ersten Hälfte dann nicht mehr.
Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt nach der Pause legte Rudolf dann nach. Nach einer weiten Flanke von der rechten Seite nickte er das Spielgerät am langen Pfosten ein. Kurz danach hatte Daniel Birkner gleich zweimal die Möglichkeit auf 0:3 zu stellen, scheiterte aber in beiden Fällen. Besser machte er es in der 65. Minute, als er alleine vor Nadolski auftauchte und den Ball humorlos ins Eck beförderte. Als Jörg Rudolf in der 72. Minute in der eigenen Hälfte an den Ball kam, setzte er zum Solo an und beförderte die Kugel aus etwa 25 Metern an Nadolski vorbei zur Entscheidung ins Netz. Sehenswert war auch sein langer Pass aus dem Fußgelenk, mit dem er den im Augenwinkel startenden Eduard Dockter bediente. Dieser ließ noch einen Gegenspieler stehen und netzte zum Endergebnis ein (86.). Letztlich ohne Belang blieb die Ampelkarte gegen Angelo Walthier wegen Reklamierens, die er sich eine Viertelstunde vor dem Ende einhandelte. Denn 83ern muss man zu Gute halten, dass sie unermüdlich anrannten, aber vor dem Tor fehlte die zündende Idee. Rangers-Keeper Christian Oriwoll musste kein einziges Mal wirklich eingreifen und das ist einfach zu wenig für ein Relegationsspiel. Matthias Janousch
SV Arberg - TSV Lehrberg 8:6 n.Elfm. (3:3/2:2)
Relegationswahnsinn auf dem Gelände des FC Fortuna Neuses vor 800 Zuschauern. Dreimal ging der TSV Lehrberg in Führung, doch der SV Arberg schlug sowohl vor als auch nach der Halbzeit und auch noch in der Verlängerung zurück und zog nach dem 3:3 durch das mit 5:3 gewonnene Elfmeterschießen ins Relegationsfinale ein. Zum Aufstieg braucht der Vizemeister der Kreisklasse Nürnberg/Frankenhöhe 1 allerdings in Weißenbronn einen Sieg gegen den ESV Rangbierbahnhof Nürnberg, den Dritten der Kreisklasse 5.
Im Frankenhöhe-Vizemeisterduell in Neuses war Lehrberg nach einer halben Stunde durch Stefan Diehm verdient in Führung gegangen, weil der TSV einfach mehr investierte und auch die besseren Chancen hatte. Wie aus dem Nichts stellte Thomas Weinmann noch vor der Pause den Ausgleich her. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel brachte der eingewechselte Artur Scherer den Dritten der KK2 wieder in Führung, doch Arberg schlug durch Florian Glas erneut zurück (59.).
Trotz einiger Wechsel auf beiden Seiten konnte kein Trainer die entscheidenden Impulse verleihen und ging das wegen Verletzungen und Krämpfen immer wieder unterbrochene Match in die Verlängerung. Diese hätte der junge Schiedsrichter Sebastian Nemetz (SC Germania Nürnberg) allerdings den Spielern und 800 Zuschauern ersparen können, wenn er kurz vor Schluss nach einem klaren Foul von Thomas Wieder an Stefan Kraft Elfmeter gepfiffen hätte.
Gleich zu Beginn der halbstündigen Extra-Time ließ Steffen Diehm Lehrberg erneut die Führung bejubeln. Doch Arberg zeigte weiter Moral und glich durch Fabian Schneider zum dritten Mal aus. Im Elfmeterschießen konnten Jan und Felix Semmlinger, Stefan Kraft und Janis Crone für den SVA verwandeln. Nachdem Martin Büchler, Tobias Wieder und Adrian Gruber für Lehrberg getroffen hatten, scheiterte mit Steffen Diehm ausgerechnet der TSV-Schütze in der Verlängerung. Konstantin Meier behielt danach die Nerven und schoss Arberg ins Relegationsfinale gegen „furiose Rangers“, die vor 361 Zuschauern mit dem TSV Johannis 83 Nürnberg den Vizemeister der Kreisklasse 4 mit 5:0 abgefertigt hatten.