2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

FuPa-Wintercheck: ATSV Scharmbeckstotel

Heute im Interview: Bastian Okrongli, Trainer des ATSV Scharmbeckstotel

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Nachdem Bastian Okrongli zu Saisonbeginn 2015/16 überraschend nicht als Co-Trainer, sondern als Coach die 1. Frauen des ATSV Scharmbeckstotel übernahm, schaffte er mit dem Team den Klassenerhalt in der Oberliga - und musste mit seinen Frauen doch den Gang in die Landesliga antreten, da die 2. Frauen abgemeldet wurde und sie dadurch zwangsabstiegen. Zur Winterpause steht sein Team nun auf dem 7. Platz - Okrongli ist damit zufrieden, möchte aber noch einiges bewirken. Was genau, verrät er uns in einem ausführlichen Interview.

Bastian, mit 4 Siegen, einem Unentschieden und 5 Niederlagen steht ihr zurzeit auf dem 7. Platz. Wie lautet dein Fazit nach der ersten Saisonhälfte?

Das Fazit fällt auf den ersten Blick gemischt aus, ist unter dem Strich aber sehr positiv, wenn wir auf die Umstände vor der Saison zurückschauen. Wir mussten ja bekanntlich den Zwangsabstieg aus der Oberliga antreten, was daran lag, dass wir keine zweite Mannschaft mehr melden konnten.

Die Herausforderung lag dementsprechend vor allem darauf aus zwei Teams eines zu machen, was natürlich nicht immer reibungslos verlief. Letztes Jahr standen wir mit der 1. Mannschaft im Niedersachsen-Pokalfinale und haben die Liga im Mittelfeld beendet, während unsere 2. Mannschaft recht deutlich aus der Bezirksliga abgestiegen war.

Wenn man nun in Betracht zieht, dass die Mannschaft zum größten Teil aus unserer ehemaligen 2. Mannschaft besteht, können wir durchaus zufrieden sein.


Welches Spiel war das bemerkenswerteste im bisherigen Saisonverlauf und warum?

Das Spiel, das am meisten heraussticht und den Charakter der Mannschaft auch am besten beschreibt, war auf jeden Fall die 1:0 Niederlage bei der SG Geestland. Ein Auswärtsspiel beim ungeschlagenen und dominierenden Tabellenführer ist ohnehin schon schwer genug, allerdings kam an dem Tag alles zusammen.

Wir reisten nur mit 14 Spielerinnen an, haben dann vor Ort gemerkt, dass die Trikots noch bei einer verletzten Spielerin in Scharmbeckstotel waren und unsere Ersatztorfrau an dem Tag musste die letzten Minuten in der Innenverteidigung aushelfen. Trotzdem haben wir eine unserer besten Leistungen gezeigt und gute Moral bewiesen.

Was lief aus deiner Sicht besonders positiv und was ist verbesserungswürdig?

Wir haben uns in der Hinrunde als Team immer mehr gefunden, das war ein guter Anfang. Allerdings müssen wir jetzt den nächsten Schritt gehen und uns als Team definieren. Wir wussten ja vor der Saison nicht wirklich wo wir stehen, jetzt haben wir eine Grundlage, auf die wir aufbauen können.

Sportlich gesehen wissen wir, dass unsere Probleme in der Offensive liegen. Die Chancenverwertung muss einfach besser werden, was natürlich einfacher gesagt als getan ist. Wir haben uns in jeder Partie - bis auf die beiden Spiele gegen VFL Lüneburg und Eintracht Lüneburg - defensiv im Spiel gehalten, waren offensiv aber zu ungefährlich, um aus vielen Spielen mehr Punkte mitzunehmen. Das gilt es zu verbessern. Außerdem müssen wir disziplinierter auftreten und emotionsloser spielen. In einigen Spielen haben wir es uns schwerer gemacht als es hätte sein müssen, weil wir unseren Spielstil nicht umgesetzt, sondern uns mit anderen Dingen, beispielsweise Schiedsrichterentscheidungen, beschäftigt haben.

Welche Spielerin hat in den vergangenen Spielen besonders auf sich aufmerksam gemacht?

Es ist immer schwer einen Spieler hervorzuheben und ich mache das auch eigentlich nur ungerne. Fußball ist unter anderem so großartig, weil die Herausforderung darin besteht jedes kleine Teilchen zu einer großen Maschine zu vereinen.

Eine Sache, die ich in dieser Saison allerdings gelernt habe ist, dass einzelne Leistungen einer Spielerin ein Team tragen können, sowohl ins Positive, als auch ins Negative, was bei uns wie in jeder anderen Mannschaft auch der Fall war und ist. Einen Namen werde ich an dieser Stelle allerdings nicht nennen, das wäre nicht produktiv für das Team.

Wird es Kaderveränderungen geben?

Einen Umbruch wie im Sommer wird es bei uns zum Glück nicht geben. Während der Hinrunde haben uns bereits zwei Spielerinnen verlassen, jetzt gehen noch einmal zwei Spielerinnen, zudem nimmt sich eine weitere Spielerin eine Auszeit auf unbestimmte Zeit.

Dafür kommt eine Spielerin nach einem längeren Urlaub zurück und eine weitere Spielerin hat ihren Kreuzbandriss auskuriert und wird wieder voll mit einsteigen. Zudem stehen zwei Neuzugänge im Raum, da ist aber noch nichts fix.

Wo wollt ihr am Ende der Saison stehen?

Wenn wir unseren Tabellenplatz halten ist das okay. Wichtiger ist die Entwicklung, die wir nehmen, denn wenn wir uns sportlich und als Team noch weiter entwickeln, kommen die Ergebnisse von ganz allein. Mit dem Aufstieg haben wir definitiv nichts zu tun und mit dem Abstieg soll es so schnell wie möglich genau so sein.

Bastian, wir danken dir für den kleinen Einblick und wünschen euch alles Gute für die Rückrunde!

Aufrufe: 023.1.2017, 10:00 Uhr
FuPa LüneburgAutor