»Für uns geht`s ums sportliche Überleben«

FuPa: Hallo Jochen, Eure Tabellensituation ist gefährlich. Bist Du dennoch mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
Jochen Frankl: Wir kämpfen bis zum Schluss. Es war aber vor der Saison auch nicht anders zu erwarten gewesen. Für die meisten Vereine in der Landesliga Süd waren wir vor Rundenstart Absteiger Nummer eins. Dass wir jetzt auf einem Nicht-Abstiegs-Platz stehen, ist ein Erfolg. Ich hoffe, dass wir uns dort bis zum Schluss halten können. Es sind ja schließlich nur vier Spieler aus dem Bayernliga-Kader übrig geblieben. Wir haben dann fünf eigene A-Junioren dazu bekommen. Die restlichen Spieler kamen von unterklassigen Vereinen dazu. Die Reserve mussten wir abmelden. Wir waren froh, dass wir überhaupt eine erste Mannschaft stellen konnten. Es ging und geht für uns nur ums sportliche Überleben.

FuPa: In der Winterpause hat sich personell bei Euch nicht viel getan. Was hat sich geändert?
Frankl: Wir haben mit dem 19 Jahre alten Mittelfeldspieler Sebastian Schwegle vom FC Memmingen II einen Spieler dazu bekommen. Verlassen hat uns Armin Sassmann, der sich dem SC Vöhringen angeschlossen hat. Ziel ist es mittelfristig eine Mannschaft mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und aus der Region aufzubauen.

Schwieriges Auftaktprogramm, aber: "Jedes Spiel ist wichtig."

FuPa: Die gute Nachwuchsarbeit der TSG Thannhausen ist ja bekannt.
Frankl: Die A-Junioren spielen in der Bayernliga und werden sich wohl halten können. Die B-Junioren sind in der Landesliga Süd, halten sich auch und die C-Junioren sind aktuell Erster in der Bayernliga. Mit Tobias Hänsle, Florian Sandner und Stefan Micheler sind drei der fünf eigenen A-Junioren als 19-Jährige bereits Stammspieler bei uns.

FuPa: Wie beurteilst Du Eure Chancen auf den Erhalt der Landesliga?
Frankl: Es ist heuer unglaublich eng. In den Abstiegskampf sind alle Vereine ab Platz sieben eingebunden. Das kann auch ein Vorteil sein, weil es dadurch keine unwichtigen Spiele gibt. Jedes Spiel ist wichtig. Wir haben gleich zwei schwere Brocken zum Auftakt. Zuerst kommt der Tabellendritte TSV Gersthofen und dann müssen wir zum Spitzenreiter FC Unterföhring.

"Der Abschied aus Thannhausen fällt mir nicht leicht."

FuPa: Ist es realistisch den erhalt der Landesliga zu schaffen?
Frankl: Wir benötigen natürlich auch etwas Glück. Vor allem aber dürfen unsere Leistungsträger Stefan Selig als Kapitän und Kopf der Mannschaft sowie Volkan Cantürk, Stefan Winzig und David Balogh nicht ausfallen. Dann können wir es schaffen uns auf dem 14. Platz zu halten.

FuPa: Du bist seit Sommer 2010 bei der TSG Thannhausen. Wie sieht Deine Zukunft als Trainer aus?
Frankl: Ich werde am Saisonende bei der TSG Thannhausen aufhören. Ich wohne in Augsburg und muss vier Mal die Woche 45 Kilometer einfach nach Thannhausen fahren. Da ich im vorigen Jahr Nachwuchs bekommen habe, ist der Aufwand hier weiterzuarbeiten doch sehr groß. Ich werde ab der nächsten Saison Trainer beim Traditionsklub TSV Schwaben Augsburg. Die Augsburger sind aktuell Neunter in der Bezirksoberliga Schwaben. Mittelfristig soll die Rückkehr in die Spitzengruppe und der Aufstieg in die Landesliga realisiert werden. Das ist eine reizvolle Aufgabe. Zudem habe ich nur fünf Kilometer Fahrt zum Trainingsgelände der Schwaben. Der Abschied hier aus Thannhausen fällt mir aber nicht leicht.

Informationen zum Trainer Jochen Frankl:
Jochen Frankl ist 37 Jahre alt und wohnt in Augsburg. Im Nachwuchs hat Frankl bei der FT Starnberg und bei Wacker München gespielt. Erste Station im Seniorenbereich war für fünf Jahre der TSV Landsberg. Schon früh, mit 27 Jahren, war Frankl Spielertrainer beim SV Mering in der Bezirksliga. Es folgte ein Engagement als Spielertrainer beim TSV Friedberg, mit dem ihm der Aufstieg in die Bezirksoberliga gelang. Zuletzt war Frankl vier Jahre beim TSV Landsberg tätig, mit dem er zwei Aufstiege von der Bezirksliga bis in die Landesliga schaffte. Ab der Saison 2011/12 wird Jochen Frankl beim Bezirksoberligisten TSV Schwaben Augsburg tätig sein.