Fünften Heimsieg in Serie souverän eingefahren

Nach der Niederlage am vergangenen Wochenende in Wattenscheid wollten die Rot-Weißen gegen den Tabellenletzten aus Wegberg von Anfang an deutlich machen, dass es in diesem Duell nur einen Sieger geben kann. Die Mannschaft von Andreas Zimmermann ließ den Ball gut durch die Reihen laufen, ohne allerdings zu überhastet zu agieren. Bereits nach fünf Minuten brannte es dann aber im Strafraum des Ex-Oberhauseners Patrick Nettekoven zum ersten Mal. Über die linke Seite landete der Ball bei Raphael Steinmetz, der seinen Gegenspieler stehen ließ und auf Sinan Kurt ablegte. Doch der Deutsch-Türke, der wieder in die erste Elf gerutscht war, traf den Ball nicht richtig und setzte seinen Schuss daher rechts am Tor vorbei. Vier Minuten später war Mittelstürmer David Jansen dann auf dem Weg zum 1:0, versuchte aber uneigennützig der mitgelaufenen Steinmetz frei zu spielen, was nicht gelang. Vielleicht hätte der „Lange“ lieber selbst abschließen sollen (9.). Es ging aber weiter ausschließlich in eine Richtung. Die nächste gute Aktion gehörte Rechtsverteidiger Christoph Caspari, der zur Mitte zog und mit dem schwächeren linken Fuß abschloss. Doch sein guter Versuch flog knapp am Kasten von Patrick Nettekoven vorbei (12.). Keine Minute später hatte Patrick Bauder die erste große Einschussgelegenheit, doch sein Abschluss wurde zur Ecke abgefälscht.

Als dann die 16. Spielminute geschrieben wurde, versuchten es die Gäste tatsächlich erstmals mit einem zaghaften Angriff. Doch der Abschluss vom Ex-Aachener Sahin Dagistan flog weit über das Tor. Auf der Gegenseite zielte allerdings Patrick Bauder auch zu ungenau aus 25 Metern und so blieb es auch nach gut zwanzig Minuten noch beim torlosen Remis. Die nächste nennenswerte Szene gehörte wieder David Jansen, der es erst per Kopf und dann noch per Fuß probierte, das Leder aber nicht gefährlich auf das Tor brachte (24.). Ähnlich sah es bei Simon Engelmann aus, der sich nur eine Zeigerumdrehung später sehenswert im Strafraum mit der Hacke durchsetzte, dann aber auf das lange Eck verzog. Dieses Mal übersah er den besser postierten Jansen am langen Pfosten. RWO tastete sich immer weiter an den ersten Treffer heran, aber auch Patrick Bauder blieb bei zwei Versuchen innerhalb von einer Spielminute erst mit einem filigranen Versuch und dann mit einem Schlenzer erfolglos (28.). In der 35. Spielminute war der Bann aber doch endlich gebrochen. Ein erneuter schöner Spielzug über rechts landete bei Christoph Caspari, der butterweich in den Rückraum flankte, wo Simon Engelmann den Ball humorlos volley in die Maschen zimmerte. Patrick Nettekoven blieb keine Abwehrchance.

Doch trotz der Führung war zunächst Vorsicht geboten, denn direkt nach Wiederanpfiff versuchte es Johannes Walbaum mit einem ganz krummen Ding. Aus gut 55 Metern sah er, dass Robin Udegbe zu weit vor seinem Kasten stand und hielt einfach mal drauf. Doch der Keeper lief zurück und lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte (36.). Das war es dann aber schon mit der Offensivherrlichkeit des Tabellenletzten, denn im Anschluss ging es wieder, wie gewohnt, ausschließlich in eine Richtung. Wieder war es keine Minute später, als Felix Herzenbruch seinen ehemaligen Mannschaftskollegen im Tor der Gäste prüfte, der Schlussmann aber sicher zupackte. In der nächsten Szene spielte Patrick Bauder Simon Engelmann frei, der aus spitzem Winkel direkt abzog, aber am kurzen Pfosten vorbei zielte. Das nächste Mal Gefahr sollte es dann nach einem ruhenden Ball geben. Patrick Bauder brachte eine Ecke zum kurzen Pfosten, wo David Jansen mit dem Kopf verlängerte. Doch auch dieses Mal blieb ihm das Pech treu, denn das Leder landete auf dem Tornetz (39.). Mehr Glück sollte zwei Minuten später Raphael Steinmetz haben. Simon Engelmann verlängerte einen Pass auf den Oberhausener Jungen, der seinen Gegenspieler stehen ließ und mit rechts ins linke Eck abschloss. Vier Minuten vor der Pause war also das beruhigende 2:0 gefallen (41.). In der Pause hatte Gästetrainer Friedel Henßen scheinbar ein paar richtige Worte gefunden, denn direkt nach Wiederanpfiff versuchte es Johannes Walbaum erneut mutig mit einem Schuss, stellte Robin Udegbe aber vor keine größeren Probleme (49.). Fast im direkten Gegenzug hätte Raphael Steinmetz schon für die endgültige Entscheidung sorgen können. Felix Herzenbruch flankte von links an das rechte Strafraumeck, wo Raphael Steinmetz die Kugel mit vollem Risiko nahm, aber nur den Pfosten traf. Der Nachschuss von Christoph Caspari wurde zudem geblockt (52.).

Wann der dritte Treffer für die Kleeblätter fallen sollte, schien aber nur eine Frage der Zeit. Doch Simon Engelmann zögerte eine Sekunde zu lang mit seinem Querpass, nachdem er in den Fünfmeterraum eingedrungen war (61.) und Sinan Kurt wurde bei seinem Treffer aufgrund einer Abseitsposition zurück gepfiffen (65.). Eine Minute später musste Patrick Nettekoven dann aber doch das dritte Mal hinter sich greifen. Caspari spielte Reinert frei, der legte zurück auf Bauder und der Spielmacher vollendete unhaltbar ins kurze Eck (66.). Dem 3:0 sollte aber keine Minute später das 4:0 folgen. Dieses Mal wurde Oberhausens Nummer acht über links geschickt und mit dem rechten Fuß schlenzte er das Leder überlegt ins lange Eck zum 4:0, Doppelpack Patrick Bauder! Die Partie war endgültig entschieden und David Jansen verpasste zunächst nach Flanke des eingewechselten Marcel Stenzel zunächst mit dem Kopf knapp (79.), dann scheiterte er im Eins-gegen-Eins am Wegberger Torhüter (88.). Daher blieb es letztlich beim, auch in der Höhe, verdienten 4:0-Heimerfolg.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Nach dem verschenkten Sieg in Wattenscheid war die letzte Woche nicht ganz so einfach anzugehen. Wir haben gesehen, dass wir noch professioneller arbeiten und spielen müssen. Und genau das haben wir gemacht. Die Mannschaft hat eins-zu-eins umgesetzt, was wir besprochen haben. Alle haben mitgezogen und wir haben dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen. Jetzt haben wir eine nicht ganz einfache Aufgabe im Pokal in Remscheid vor der Brust, danach fahren wir nach Velbert. In beiden Partien müssen wir genauso konzentriert auftreten wie heute.“

Friedel Henßen (Trainer Wegberg-Beeck): „Der Sieg für RWO war hochverdient. Wir sind dem Gegner nur hinterher gelaufen und haben es ihm viel zu leicht gemacht. Mit dem 0:2 zur Pause wurde es natürlich schon ganz schwer, trotzdem war die zweite Hälfte etwas besser. Insgesamt bin ich mit unserer Leistung aber überhaupt nicht einverstanden. So haben wir in der Regionalliga keine Chance.“

Statistik:

RWO: Udegbe, Caspari, Haas, Weigelt (77. Steurer), Herzenbruch, Bauder (70. Scheelen), Kurt, Reinert (70. Stenzel), Engelmann Jansen, Steinmetz

Wegberg: Nettekoven, Karamarko, Berkigt (77. Bischoff), Walbaum, Richter (72. Wirtz), Lambertz, Küppers, Wilms, Thelen, Azin (46. Ajani), Dagistan

Schiedsrichter: Schütter – Erk, Zahnhausen

Tore: 1:0 Engelmann (35.), 2:0 Steinmetz (41.), 3:0 Bauder (66.), 4:0 Bauder (67.)

Karten: Weigelt (Gelb, 46.), Engelmann (Gelb, 87.) - Wilms (Gelb, 44.), Wilms (Gelb-Rot, 85.)

Zuschauer: 3088