2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Martinschledde
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FSV Gütersloh verliert gegen BV Cloppenburg mit 0:3

Dritte klare Niederlage in Folge zeigt Wirkung

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Rheda-Wiedenbrück. Man soll den Glauben an den FSV Gütersloh nicht verlieren. Ist das die Botschaft von Britta Hainke? Die Trainerin der Zweitliga-Fußballerinnen verteilte nach der gestrigen 0:3-Heimniederlage gegen den BV Cloppenburg in einer gezielten Aktion („Ich habe noch was für euch“) ein Faltblatt von David Alaba an die heimischen Medienvertreter. Unter der Überschrift „Als David unter den Goliaths“ berichtet der Bayernstar darin von der Kraft, die ihm sein Glaube an Jesus Christus verleiht. „Glauben heißt: einmal mehr aufzustehen als hinzufallen“, schreibt er dort auf Fußball bezogen. Eine Fähigkeit, die Britta Hainkes Team nun zeigen muss: Nach dem 0:5 zum Auftakt in Wolfsburg und dem 1:5 daheim gegen Bremen war das 0:3 bereits die dritte klare Niederlage im dritten Saisonspiel. Der FSV Gütersloh ziert damit weiter das Tabellenende.

FSV Gütersloh 2009 - BV Cloppenburg 0:3
Die als tiefgläubiger Mensch bekannte Hainke kommentierte ihre Aktion nicht. Die 48-Jährige, die im Vorfeld der Partie jeglichen Kontakt zur Presse gemieden hatte, reagierte gestern etwas dünnhäutig auf kritische Berichte, aber auch auf wohlwollende Fragen. „Ihr habt ja schon vorher prognostiziert, dass wir null Punkte haben werden“, hielt sie den Journalisten entgegen: „Und auch Michael hat das angesichts unseres Auftaktprogramms gesagt. Also sind wir jetzt im Soll.“


Dem angesprochenen Michael Horstkötter blieb es erspart, die dritte klare Niederlage im dritten Saisonspiel, live in der Tönnies-Arena mitzuverfolgen. Der Geschäftsführer des FSV Gütersloh verbringt mit Lebensgefährtin Petra Wimmelbücker einen Urlaub am Gardasee.


Er verpasste eine Partie, in der die Trainerin ihr Team gegenüber der Vorwoche großformatig umgekrempelt hatte. Mit Svenja Hörenbaum, Katrin Posdorfer, Shpresa Aradini und Marie Schröder standen vier neue Spielerinnen in der Anfangself, die im 4-3-3-System auch noch intern umgestellt wurde: Magdalena Richter gab die Mittelstürmerin und Pia Lange wechselte aus der Innenverteidigung ebenso ins Mittelfeld wie die zuvor als Linksverteidigerin eingesetzte Laura Hoffmann. Zum Opfer fielen diesem Versuch vor allem die gar nicht eingesetzte Kapitänin Marina Hermes und die immerhin eingewechselte Isabell Wolf.


Die erhoffte Wirkung hatten die mit Berechtigung vorgenommenen Wechsel allerdings nicht. Nach einer mutigen Anfangsphase, in der Marie Pollmann zwei gute, wenngleich erfolglose Abschlüsse zeigte (6., 13.), war vom nun viel zu tief stehenden FSV bis zum Pausenpfiff so gut wie kein Aufbauspiel mehr zu sehen. Weil Cloppenburg aber kein Kapital daraus schlug und gute Chancen vergab, winkte den Gütersloherinnen dennoch ein 0:0-Pausenstand. Wie schon zuletzt gegen Bremen fing sich das Team im letzten Moment aber noch einen Konter durch Katharina Kolar zum 0:1.


„Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu“, fasste Marie Pollman den weiteren Spielverlauf zusammen. Sie selbst traf mit einem Freistoß zum wiederholten Mal nur die Latte (55.), außerdem vergab Laura Hoffmann eine Top-Gelegenheit (57.) und Katrin Posdorfers Schuss (69.) ging nur um Zentimeter am Pfosten vorbei. Später (85.) standen sich Isabel Wolf und Magdalena Richter gegenseitig auf den Füßen, als sich die Chance zum Anschlusstreffer ergab. Shpresa Aradini, nach auskuriertem Kreuzbandriss noch nicht wieder mit dem Selbstvertrauen früherer Tage ausgestattet, wagte auf dem rechten Flügel mehrfach nicht den Versuch, mit Tempo an der Gegenspielerin vorbei in den Strafraum einzudringen.


Gelaufen war die Partie, als Cloppenburg einen umstrittenen Handelfmeter durch Kea Eckermann zum 0:2 nutzte (73.). Das 0:3 in der Nachspielzeit resultierte aus einem Fehler von Torhüterin Alisa Ostwald, die zuvor aber mehrfach stark agiert hatte. „Es ist dumm gelaufen, aber wir haben auch schlecht gespielt. Das war vor allem nach vorne viel zu wenig“, gestand Britta Hainke.


Gästetrainerin Tanja Schul- te war geneigt, sich trotzdem für den Sieg zu entschuldigen. „Das war unser bisher schlechtestes Spiel in dieser Saison, kurioserweise haben wir es trotzdem 3:0 gewonnen. Man hat bei Gütersloh gesehen, dass die letzten Wochen Spuren hinterlassen haben.“


FSV Gütersloh: Ostwald – Schmücker, Hörenbaum, Lückel, Posdorfer – Hofmann (58. Wolf), Pollmann, Lange – Aradini (70. Giard), Richter (86. Morina), Schröder.
Im Aufgebot: Hermes, Westerheide (Tw).

BV Cloppenburg: Olthof – van der Wal, Eckermann, da Silva Costa, Mc Carthy – Löwenberg (82. Luker), Angrick, Josten – Dalaf (55. Stobba), Winczo, Kolar (70. Cuellar).

Zuschauer: 100

Schiedsrichterin: Vanessa Schleicher (Alsheim).

0:1 (45.) Katharina Kolar; nach einem Schuss von Birgitta Schmücker, den Torfrau Nienke Olthoff abfängt, fehlt die Rechtsverteidigerin hinten. Genau über diese Seite läutet Olthof mit ihrem Abschlag den Konter ein, den die schnelle Kolar aus 14 Metern vollendet.

0:2 (73.) Kea Eckermann; Isabell Wolf verweigert im FSV-Strafraum das Kopfballduell mit Carole da Silva Costa. Der Ball fliegt Birgitta Schmücker an den angelegten Arm, doch die Schiedsrichterin entscheidet auf Handelfmeter.

0:3 (93.) Marta Stobba; nach einem schlechten Abschlag von Alisa Ostwald überwindet Stobba die Gütersloher Torhüterin mit einem 30-Meter-Schuss.

Aufrufe: 011.9.2016, 22:30 Uhr
Wolfgang TemmeAutor