2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

FSV Gütersloh kassiert 2:3 Derby-Niederlage gegen Arminia

Arminia Bielefelds Frauen jubeln auch im Derby! Die Frauen des FSV Gütersloh kassieren in der Tönnies-Arena eine verdiente Niederlage durch ein spätes Tor der herausragenden Bielefelderin Maxine Birker. Vorher hatte der FSV einen 0:2-Rückstand aufgeholt

Verlinkte Inhalte

Der DSC Arminia Bielefeld ist doch die aktuelle Nummer 1 im ostwestfälischen Frauenfußball. Dem FSV Gütersloh gelang am Freitagabend nicht die erhoffte Revanche für die 2:6-Pokalniederlage vor vier Wochen, sondern er verlor auch das Zweitligaduell mit 3:2. In der Tabelle hat Bielefeld als Fünfter nun zwei Punkte Vorsprung.

FSV Gütersloh 2009 - DSC Arminia Bielefeld 2:3
Vor mehr als 400 Zuschauern in der Tönnies-Arena fiel die Entscheidung in der 87. Minute, als Maxine Birker unwiderstehlich in den Strafraum eindrang und FSV-Torhüterin Sarah Rolle mit einem Flachschuss keine Chance ließ. „Maxine Mittendorf macht halt den Unterschied zwischen Bielefeld und Gütersloh aus“, brachte FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter seine in Anerkennung gekleidete Enttäuschung auf den Punkt, wobei er die herausragende Spielerin des Abends mit ihrem Mädchennamen bezeichnete, unter dem sie frühere für den FC Gütersloh aktiv war.


Melanie Ott sitzt am Boden, während die Bielefelderinnen ihren Auswärtssieg feiern. F: Martinschledde

„Ich wollte dieses 3:2 unbedingt machen, weil ich vorher so viele Chancen ausgelassen hatte“, sagte Birker, „jetzt fällt eine Riesenlast von uns.“ Die 26-Jährige, die zwei Lattentreffer verbuchte (40., 47.) und mit zahlreichen langen Bällen in den Strafraum für Gefahr sorgte, war von Markus Wuckel anders als bei der jüngsten 0:7-Niederlage gegen Wolfsburg wieder im zentralen Mittelfeld aufgeboten. Der Bielefelder Coach wurde nach dem Schlusspfiff von Emotionen übermannt, sank laut „Ja, ja“ schreiend in die Knie und stieß dann immer wieder die Arme in die Höhe. Britta Hainke gratulierte dem Kollegen zu einem „verdienten Sieg“. Die FSV-Trainerin war zwar stolz darauf, wie ihr Team nach dem rasanten 0:2-Rückstand (3., 5.) zurückkam und durch Birgitta Schmücker (29.) und Josephine Giard (58.) zum zwischenzeitlich gerechten 2:2 ausglich. „Danach“, so Hainke, „konnten wir uns aber nicht mehr befreien, und es fehlten die Akzente nach vorne.“ Sie hatte nach dem 0:2 auf die Probleme von Katrin Posdorfer reagiert und die Linksverteidigerin die Position mit Rechtsaußen-Stürmerin Melanie Ott tauschen lassen. Zwei Tage vor ihrem Abflug zur U20-WM in Papua-Neuguinea war Nationalspielerin Ott damit für die Offensive wertlos geworden. Insgesamt mangelte es aber schon dem Gütersloher Spielaufbau an Präzision und Ideen.


Es gab viele intensive Zweikämpfe. F: Martinschledde

Vielleicht wäre die Partie anders verlaufen, wenn die beeindruckende Gütersloher Aufholjagd früher belohnt worden wäre. Aber erst verweigerte Schiedsrichterin Anja Klimm dem FSV nach einem Foul von DSC-Keeperin Vivien Brandt an Josephine Giard einen klaren Elfmeter (16.), dann stubste Giard den Ball allein auf Brandt zulaufend am Bielefelder Tor vorbei (21.). Die Gäste hatten indes noch schwerer wiegendes Pech. Schon nach acht Minuten zog sich die Ex-Gütersloherin Annabel Jäger bei einem Pressschlag eine Fußverletzung zu und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert werden.


Schock für Arminia: Annabel Jäger musste früh verletzt raus. F: Martinschledde


FSV Gütersloh: Rolle – Schmücker, Tepe (45. Hörenbaum), Lückel, Posdorfer (58. Aradini) – Lange, Hermes – Ott, Pollmann, Richter – Giard (79. Wolf).
Im Aufgebot: Hoffmann, Morina, Schulz, Ostwald (Tw).

Arminia Bielefeld: Brandt – Ciesielska, Göllner, Thormaehlen, Kmiecik – Wilckens, Liedmeier – Schulte (83. Kotjipati), Birker, Jäger (13. Burgheim) – Grünheid (68. Bochra).
Im Aufgebot: Kiezewski, Bender, Preuß, Kollu (Tw).

Tore:
0:1 (3.) Annabel Jäger; auf dem rechten Flügel läuft Symela Ciesielska der schlecht postierten Katrin Posdorfer davon und schlägt eine tolle Flanke auf den langen Pfosten. Jäger ist mit dem Kopf zur Stelle.

0:2 (5.) Sarah Grünheid; bei einer Hereingabe von Lena Schulte von der rechten Seite trifft Lena Lückel den Ball nicht, Torhüterin Sarah Rolle ist irritiert, und Grünheid ist zur Stelle.

1:2 (29.) Birgitta Schmücker; vom rechten Flügel aus schlägt Katrin Posdorfer eine Freistoßflanke auf den kurzen Pfosten. Dort ist Birgitta Schmücker mit dem Kopf vor DSC-Keeperin Vivien Brandt am Ball.

2:2 (58.) Josephine Giard; im rechten Halbfeld behauptet Josephine Giard den Ball gegen die zu weit weg bleibende Tanja Thormaehlen. Als Giard sieht, dass Vivien Brandt recht weit vor ihrem Tor steht, wagt sie überraschend von der rechten Seitenauslinie einen 35-Meter-Heber und trifft ins lange Eck.

2:3 (86.) Maxine Birker; die Bielefelderin dringt mit einem entschlossenen Spurt von halbrechts in den Strafraum ein und lässt Sarah Rolle mit einem Flachschuss keine Chance.


Schiedsrichter: Anja Klimm (TuS Ditzumer) - Zuschauer: 420
Tore: 0:1 Annabel Jäger (3.), 0:2 Sarah Grünheid (5.), 1:2 Brigitta Schmücker (29.), 2:2 Josephine Giard (58.), 2:3 Maxine Birker (87.)


Aufrufe: 04.11.2016, 23:45 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor