FSV Frankfurt lernt die Region lieben

Den Erfolg im Endspiel hatte sich Sünals Mannschaft hart erkämpft. Angetrieben von Kapitän Degraft Amoah Kwafo, der zum besten Turnierspieler gewählt wurde, waren die Frankfurter mit 2:0 in Führung gegangen, als das Spiel ein eher unrühmliches Ende fand. Nach einigen harten Zweikämpfen kochten die Emotionen auf dem Platz hoch. Als sich alles beruhigt hatte, pfiff der Schiedsrichter ab, und die beste Turniermannschaft hatte verdient gewonnen.

,,Sie waren ein sehr starker Gegner, und meine Jungs werden daraus lernen", kommentierte Martijn Reuser das kleine Handgemenge im Finale. Bredas Trainer, der als Spieler mit Ajax Amsterdam an der Seite von Größen wie Patrick Kluivert und Edgar Davids 1995 die Champions League gewonnen hatte, wollte sich damit dann auch nicht allzu lange beschäftigen: ,,Es ist ein fantastisches Turnier, und wir würden im nächsten Jahr sehr gerne wiederkommen", lobte Reuser und sprach damit das aus, was die Trainer aller teilnehmenden Teams aus sechs Ländern bestätigten: Das Inter-C-Team um Cheforganisator Peter Papke hatte wieder einmal große Arbeit geleistet. Neben einem professionellen Ablauf garantiert das Turnier in Hollage von jeher auch ein familiäres Umfeld. Dafür sorgten wie immer auch die zahlreichen Gastfamilien, die so auch wesentlich zur Atmosphäre im gut besuchten Sportpark am Benkenbusch beitrugen.

Sportlich bestimmte der FSV Frankfurt das Geschehen. Ob Torschützenkönig Cem Barlik mit einem Treffer aus dem Mittelkreis direkt nach Anpfiff oder die sehr sichere Defensive, die im Turnierverlauf nur ein Gegentor zuließ: Der kleine Club aus der Mainmetropole krönte eine tolle Saison, zu der auch der Sieg beim Hallenturnier in GMHütte gehörte. ,,Wir haben 17 neue Spieler eingebunden, viele von ihnen aus der Kreisliga. Ich bin schon sehr stolz auf diese Entwicklung", meinte Coach Sünal nach Platz acht als Aufsteiger in der Regionalliga Süd. Ein besonderes Lob bekamen die Frankfurter außerdem von ihren Gasteltern, wo die Jungs einen bleibenden, positiven Eindruck hinterließen.

Bei der Gastgeberrolle beließ es in diesem Jahr BW Hollage. Nach Platz sieben als bester Platzierung der Turniergeschichte im Vorjahr ließen die Platzherren fast allen Teams den Vortritt und erzielten ihr einziges Tor im Spiel um Platz 15. Von den übrigen regionalen Teams schnitt der VfL Osnabrück, der in der Vorrunde alle Spiele mit 1:0 gewann und in der Zwischenrunde alle Partien mit dem gleichen Ergebnis verlor, auf Platz sieben am besten ab.

Den richtigen Riecher bewies dann noch Michael Schwennicke. Die erstmalige Einladung nach Hollage beantwortete der Trainer von Holstein Kiel mit einem Augenzwinkern: ,,Eigentlich spiele ich solche Turniere in der laufenden Saison nicht. Dummerweise klingt ihr Turnier überragend, sodass ich mich gezwungen sehe, Ihnen zuzusagen." Eine Einschätzung, die vorher schon viele Teams hatten und die auch bei der 31. Auflage nicht enttäuscht werden sollte.

Platzierungsspiele, Spiel um Platz 15: Ortsauswahl Wallenhorst - BW Hollage 0:1, Platz 13: Viktoria GMHütte - Union Berlin 1:3, Platz 11: Stomil Olsztyn - OSC 2:1, Platz 9: Aalborg BK - Djurgardens IF 3:0, Platz 7: FK Senica - VfL Osnabrück 2:1, Platz 5: Arminia Bielefeld - Holstein Kiel 2:0, Platz 3: FC Ingolstadt - Hannover 96 3:2 n.E., Finale: FSV Frankfurt - NAC Breda 2:0.