Dreifach-TV aus Bernau: Mit dem Spitzenspiel gegen Prenzlau

Topspiel der Landesliga Nord: FSV Bernau vs. SC Blau-Weiß Energie Prenzlau

Die Chemiker aus Premnitz beispielsweise schafften einerseits Grandioses am vergangenen Samstag, konnten zeitgleich allerdings auch alle Ambitionen in Richtung Aufstieg in die Verbandsliga streichen. Zwar gelang ihnen mit dem tollen 1:1-Remis beim RSV Teltow als überhaupt erstes Team in dieser Saison ein Punktgewinn an der Zille-Straße zu Stahnsdorf, gleichzeitig aber wuchs der Abstand ganz nach oben auf 17 Punkte an – und es gibt nur noch 18 der begehrten Zähler.

Meisterschaft ausgeschlossen, denn selbst wenn es Bernau doch nicht schaffen sollte, wenigstens noch einen Zähler in den verbleiben Partien zu ergattern, tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass dieses „Kunststück“ auch den beiden anderen Verfolgern gelingt, deutlich gegen Null. Es bleiben also noch Teltow (6 Punkte zurück) und Prenzlau (-10).

Was passieren müsste oder auch nur könnte, lässt sich natürlich ausrechnen. Eines aber steht schon fest: am Samstag könnten die Bernauer den nächsten Verfolger aus dem verbliebenen Anwärtertrio kräftig zurückschubsen – und das im direkten Duell und vor heimischer Kulisse. Prenzlau muss als Aufsteiger zum Topspiel in den Barnim zum Drittplatzierten des Vorjahres reisen, die Tendenzen aus Sicht der Kreisstädter aber sind wenig vielversprechend.

Der FSV legte mit Siegen gegen Perleberg (3:0), Velten (7:0) und Michendorf (3:0) zuletzt großartige Heimsiege hin, dazu gelang auswärts in Schwedt ein 3:2-Erfolg, ein 1:1 bei Babelsberg 74, ein 3:0 am Fuchsbau zu Falkenthal und vor einer Woche das grandiose 7:0 bei den Förstern in Borgsdorf.

Überhaupt: das letzte Tor eines Gastes an den Rehbergen datiert vom 25. Februar (0:1 durch Petershagen, 16. Spieltag) und liegt damit netto satte 808 Spielminuten zurück. Eine Bilanz, auf die sich bauen lässt, allerdings sollte sich das Energie-Team davon nicht sonderlich beeindrucken lassen. Immerhin zeigten auch die FSV-Kicker immer wieder ´mal Nerven, beispielsweise direkt nach dem Winter.

Auch das Hinspiel in Prenzlau (5. November) lässt nur wenige Rückschlüsse zu. Die Energie-Elf von Coach Heiko Stäck beeindruckte als Aufsteiger in einem packenden Duell und führte durch Stephan Bethkes Treffer in der fünften Minute früh.

Ümit Ejder (13.) und Nikola Vujicic (25.) drehten die dramatische Partie, ehe abermals Bethke zum 2:2 ausglich (40.). Ejder vollstreckte zwar kurz vor dem Ende noch zum knapp verdienten 2:3-Endstand (82.), gefühlt aber hat sich der tapfer bis zum Ende kämpfende Neuling gegen den scheinbar übermächtigen Favoriten mehr als prächtig gewehrt.

Und noch ein Argument spricht für ein trefferreiches und damit vielleicht gar spannendes Match: der Blick auf die Torjägerliste offenbart zwar eine klare Führung für Prenzlaus Stephan Bethke (30 Jahre, 24 Treffer), nah aber folgen ihm mit Ümit Ejder (26 Jahre, 18 Treffer) und Justin Pehl (21 Jahre, 17 Treffer) zwei Bernauer und rückten zuletzt bedenklich näher.

Dass alle drei, und nicht nur sie, das mit dem Ball und dem Netz perfekt beherrschen, dürfte längt feststehen, wer aber beim direkten Vergleich in dieser –zugegeben reichlich wertlosen Wertung – die Nase vorn hat, bleibt ebenso zu beobachten, wie das (indirekte) Duell der Goalies. Bernaus Stammkeeper Eric Niendorf (28) kassierte bislang 20 der 21 Gegentreffer seines Teams.

Ersatz-Schlussmann Florian Brüggemann (22) konnte in seinen drei Einsätzen (alle in Bernau!) bislang nur beim 6:1-Sieg gegen Pritzwalk einmal überwunden werden (11. Spieltag, 19. November). Das Prenzlauer Pendent, Marcin Markiewicz (43), griff notgedrungen 23 Mal hinter sich, allerdings absolvierte der Pole auch sämtliche 2.160 Liga-Pflichtspiel-Minuten dieser bisherigen Saison (durchweg jeweils Top-Werte in der Liga). „Bernau bleibt gefährlich, da wir nicht nur einen einzelnen Torjäger in den eigenen Reihen haben, sondern jeder der Spieler auf dem Platz den Kasten trifft.

Im Team von Trainer Christian Städing haben inzwischen auch die Defensivakteure Blut geleckt und wollen an die tollen Leistungen der letzten Spiele anknüpften.“

Stellte FSV-Pressechef Marco Ritzki fest. Immerhin gewannen die Hussitenstädter die letzten vier Spiele alle mit Null Gegentreffern. Allerdings steht Prenzlau dem in nichts nach: die Bernauer schossen zwar bislang 23 Tore mehr, als der SC und die 86 FSV-Treffer erzielten 14 verschiedene Torschützen. Die aber sieht bei den Energetikern anteilig sogar noch etwas besser aus (63 Tore durch elf Schützen).

Es ist also erkennbar, statistisch spricht vieles, aber längst nicht alles für den FSV, und doch lässt sich – wie an jedem Wochenende wieder– viel vermuten, aber wenig vorhersehen, planen oder gar weissagen.

Eines aber ist schon jetzt gewiss: einen Positionswechsel unter den drei Top-Teams an der Tabellenspitze wird und kann es nicht geben, (noch) nicht an diesem 6. Mai.

Ob (und wenn ja wie) sich die Konstellation ändert, lässt sich anschauen, wenn Schiedsrichter Anton Zaak aus Perleberg am Samstag um 15 Uhr zum direkten Duell ruft.

Für alle, die nicht dabei sein können, berichten wir wieder live im Ticker, wie auch auf FuPa.tv für Euch.

>>>Hier geht´s zum ausführlichen Video-Livebericht vom Topspiel der Landesliga Nord: FSV Bernau vs. SC Blau-Weiß Energie Prenzlau.Hier geht´s zum ausführlichen Video-Ticker vom Kreisoberliga-Überlebenskampf: FSV Bernau II vs. SG Blau-Weiß Leegebruch.Hier geht´s zum ausführlichen Video-Ticker der B-Junioren Landesklasse Ost: FSV Bernau. vs. SC Blau-Weiß Energie Prenzlau.