2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Ein nachdenklicher Frank Schmitt: Im A-Klassen-Schlagerspiel stand er bei der zweiten Mannschaft des TSV Landsberg endlich mal wieder im Tor. »Ein schönes Gefühl«, sagte er - doch es ist nicht das, was er sich wirklich vorstellt.    F.: Julian Leitenstorfer
Ein nachdenklicher Frank Schmitt: Im A-Klassen-Schlagerspiel stand er bei der zweiten Mannschaft des TSV Landsberg endlich mal wieder im Tor. »Ein schönes Gefühl«, sagte er - doch es ist nicht das, was er sich wirklich vorstellt. F.: Julian Leitenstorfer

Frust bei der Nummer zwei

Torwart Frank Schmitt will beim TSV Landsberg Bayernliga spielen +++ Jetzt durfte er wenigstens in der A-Klasse ran, doch das reicht ihm nicht und er macht sich Gedanken über seine Zukunft

An Tobias Heiland führt momentan kein Weg vorbei – Trainer Sven Kresin hat damit vor Kurzem klargestellt, wer die Nummer 1 im Landsberger Tor ist. Für Frank Schmitt nicht leicht zu verkraften, denn das bedeutet, dass er weiterhin auf die Bank muss. Doch auch er sieht: „Tobi spielt momentan überragend.“ Und auch wenn das für ihn bedeutet, dass der Weg ins Tor versperrt ist: „Man wünscht jedem, dass er gut spielt und sich nicht verletzt.“ Das ist auch nicht der Weg, den er aufs Feld nehmen möchte. „Ich gebe in jedem Training voll Gas“, sagt Schmitt – so will er sich für Einsätze empfehlen.

Am vergangenen Samstag durfte er, wie es Kresin angekündigt hatte, zumindest bei der Zweiten im Spitzenspiel der A-Klasse gegen den FC Kaufering fangen – so stellt er sich seine Zukunft aber nicht vor. „Klar war es schön, mal wieder zu spielen“, sagt Schmitt, doch er will mehr. Es sei auch ein gutes Gefühl, der U23 helfen zu können und „es macht Spaß, alle sind hinterher gekommen und haben sich bedankt“.

Als er vergangene Saison von Germaringen nach Landsberg gekommen ist, hatte der TSV in der Landesliga gespielt: Zwei Einsätze hat Schmitt bekommen. In der Bayernliga ist er immerhin schon auf vier Spiele gekommen, doch es sieht nicht so aus, als würden noch viele weitere dazukommen. „Es ist für mich momentan eine sehr schwere Situation“, räumt Frank Schmitt ein und das merkt man ihm auch an. „Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich spielen möchte“, erklärt der 24-Jährige. Allerdings nicht in der A-Klasse. „Momentan mache ich mir Gedanken, wie es weitergehen soll.“ Würde die zweite Mannschaft zwei Klassen höher spielen, könne er es sich noch vorstellen.

Auch wenn er zwei, drei Spiele in der Zweiten machen könnte und dann wieder auf die Bank zur Ersten wechseln würde, selbst damit könnte er sich noch irgendwie arrangieren, doch auf der anderen Seite ist da auch Pascal Ströhl (19), der beim TSV II im Tor steht und „er möchte natürlich auch spielen“. Schmitt ist hin- und hergerissen, aber „bevor ich A-Klasse spiele, höre ich wohl eher auf“, dann könne er sich mehr auf sein berufliches Fortkommen konzentrieren. Schließlich investiert der Bundeswehr-Angehörige viel Zeit in den Sport und „da muss auch meine Freundin ganz schön zurückstecken“, erzählt er.

In Kaufering und Germaringen spielte Schmitt Bezirksliga und eigentlich kam er nach Landsberg, um eben höherklassig aktiv zu sein. Doch „momentan bin ich richtig in einem Loch“. Gegen Hankofen zum Auftakt und dann noch gegen Pullach, SB Rosenheim und Pipinsried stand Schmitt im Tor. „Es war klasse und richtig schön, die Bayernliga mitzuerleben, aber mir war klar, dass ich beim ersten Fehler wieder raus bin.“ Nach dem 1:4 gegen Pipinsried war Schluss für ihn.

Wie es aussieht, wird Schmitt den Rückrundenstart am kommenden Wochenende bei der SpVgg Hankofen-Hailing wieder auf der Bank miterleben. Was ihn momentan noch in Landsberg hält, ist das Team: „Da herrscht so ein Zusammenhalt, das habe ich sonst noch in keiner Mannschaft erlebt.“ Ob das auf Dauer für ihn reichen wird, um ihn in Landsberg zu halten, wird sich zeigen. „Ich lasse das jetzt alles auf mich zukommen.“

Aufrufe: 020.10.2014, 19:57 Uhr
Landsberger Tagblatt / Margit MesshäuserAutor