2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
F: Theo Titz
F: Theo Titz

"Freue mich auf die neue Freizeitgestaltung"

Der Ex-Trainer des 1. FC Mönchengladbach sagt, warum er nicht weiter macht und welche Prioritäten er künftig hat

Emil Neunkirchen, der Trainer des Landesligisten 1. FC Mönchengladbach, hört auf oder wird eine Pause einlegen. Auf jeden Fall kann er sich verdientermaßen eine Zeit auf seinen sportlichen Lorbeeren ausruhen, die er in vielen Jahren angesammelt hat.

Beschleicht Sie nicht jetzt, da Ihre Zeit als Trainer erst mal vorbei ist, doch ein wenig Traurigkeit, denn Sie wurden vom Erfolg und der Anerkennung sicherlich verwöhnt.

Neunkirchen Nein, denn ich habe meine Entscheidung selbst getroffen. Ich will aber nicht abstreiten, dass man da und dort in einer ruhigen Stunde dennoch ein wenig nachdenklich bleibt.

Worüber denken Sie dann nach, was bewegt Sie?

Neunkirchen Ich habe lange Zeit als Trainer gearbeitet, viele Menschen kennengelernt und viele Höhen und Tiefen erlebt. Da kommen noch einmal Emotionen auf. Und dann frage ich mich auch, wie es ohne Fußball sein wird. Zudem hatte man als Trainer eine außergewöhnliche Stellung. Aber ich freue mich auf die kommende neue Freizeitgestaltung.

Sie haben vier Frauen im Haus. Freuen die sich nun auch oder machen die sich eher Sorgen, wenn Sie nun häufiger zu Hause sind?

Neunkirchen Meine Frau und meine drei Töchter haben schon so manchen Scherz dazu gemacht, aber ich gehe davon aus, dass sie sich genauso freuen wie ich.

Aber sicherlich werden Sie nicht einfach in diesen Lebensabschnitt hineinschliddern, sondern haben sich bestimmt schon das eine oder andere vorgenommen.

Neunkirchen Ich werde auf jeden Fall meine Freizeit viel intensiver mit meiner Frau gestalten können. Durch Saisonvorbereitungen war Urlaub von zwei Wochen bisher für uns nicht möglich. Da werden wir Prioritäten setzen. Die gemeinsame Zeit wollen wir genießen. Außerdem möchte ich noch einmal für einen Marathon trainieren.

Wenn Sie noch einmal an ihre Zeit als Trainer zurückdenken, gibt es da für Sie besondere Ereignisse, an die Sie sich gerne erinnern?

Neunkirchen Ich hatte das Glück, zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Verein zu sein und dort arbeiten zu dürfen. Ich glaube, dass ich jederzeit zu jedem Verein zurückkommen kann, denn ich konnte durch den Trainerjob viele Freundschaften schließen. Ich habe fast immer lange bei einem Club gearbeitet und nie Spieler mit zum neuen Verein genommen. Mit jedem Verein habe ich mich identifiziert und mein Bestes gegeben. Darüber bin ich froh und stolz. Natürlich macht es wohl jeden Menschen zufrieden, wenn er dann auch noch erfolgreich sein darf.

Sie konnten einige Aufstiege verbuchen, auch teilweise sehr überraschende. Die Zeit beim 1. FC Mönchengladbach muss aber auch ohne Aufstieg sicher etwas Außergewöhnliches gewesen sein.

Neunkirchen Es war eine tolle Zeit, weil wir uns immer mit an der Tabellenspitze bewegt haben, obwohl die Mannschaft in jeder Saison ihre Leistungsträger verloren hat. Wir haben jetzt auch die Rückrunde wieder gut hinbekommen, so dass ich auf sechs tolle Jahre beim FC zurückblicken kann. Da kommt schon ein bisschen Wehmut auf.

Und wie lange werden Sie jetzt die Zeit ohne Fußball aushalten?

Neunkirchen Ich werde dem Fußball verbunden bleiben und sicherlich häufiger auf den Fußballplätzen zu sehen sein. Für mich soll nun die Familie im Vordergrund stehen. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich nicht doch noch einmal einsteige, wenn meine Frau meint, dass ich zu Hause zu unruhig werde.

Trainerlaufbahn begann bei Viktoria Rheydt


1991-1994 Viktoria Rheydt (Aufstiege von der Kreisliga D bis zur Kreisliga B)


1994-2000 Fortuna Mönchengladbach (1998 Aufstieg in die Bezirksliga)


2000-2001 TuS Wickrath 2001-2003 Sportfreunde Neuwerk (Aufstieg in die Landesliga)


2003-2007 Fortuna Mönchengladbach (Aufstieg in die Landesliga)


2008-2011 1. FC Mönchengladbach (A-Jugend Aufstieg in Niederrheinliga)


2011-2013 1.FC Mönchengladbach (Landesliga)

Aufrufe: 015.6.2013, 08:02 Uhr
Kurt TheuerzeitAutor