2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alexander Martinelli überwindet FCW-Keeper Lukas Lindl zum 2:0 für den FFC. Dem Waldkircher Marcel Klüber bleibt nur die Zuschauerrolle | Foto: Andreas Klein
Alexander Martinelli überwindet FCW-Keeper Lukas Lindl zum 2:0 für den FFC. Dem Waldkircher Marcel Klüber bleibt nur die Zuschauerrolle | Foto: Andreas Klein

Freiburger FC düpiert den FC Waldkirch

Der Spitzenreiter aus Freiburg lässt der Pfahler-Elf beim deutlichen 8:2-Sieg keine Chance +++ FC Denzlingen siegt in der Hitzeschlacht gegen den SV Linx +++ Auggen kommt in Kuppenheim zu einem verdienten 1:1-Unentschieden +++ Verbandsligist FC Neustadt verliert das Derby in Bad Dürrheim durch ein Gegentor kurz vor Schluss

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Vor wenigen Wochen noch selbst strahlender 8:1-Sieger in Bötzingen, musste der FC Waldkirch nunmehr selbst acht Tore schlucken, während der Freiburger FC ungeachtet personeller Engpässe weiter unbeeindruckt die Konkurrenz das Fürchten lehrt.

Freiburger FC - FC Waldkirch 8:2
Was FFC-Trainer Ralf Eckert einerseits natürlich freut, andererseits aber auch etwas nachdenklich stimmt. „Wir dürfen uns von den Ergebnissen nicht blenden lassen, sie nicht überbewerten“, mahnt er und wird nicht müde zu betonen, dass die bislang eingefahrenen Siege lediglich das Resultat einer gleichermaßen harten wie intensiven Vorbereitung seien: „Normal ist das nicht. Das haben sich die Jungs erarbeitet, nun werden sie dafür belohnt.“ Daher nehme er die Rolle des Topfavoriten auch nicht an, denn die Qualität anderer Konkurrenten wie beispielsweise Kehl oder Villingen sei ungleich höher als die innerhalb seines Teams.

„Wenn wir gegen die gespielt haben und die Tabellensituation ist dann ähnlich wie jetzt, wäre das natürlich der Hammer“, meint er. Vielleicht würde ihn das dann zum Umdenken bringen. Fakt ist jedoch: Agiert die Mannschaft weiterhin ähnlich wie zuletzt, braucht sie keinen Gegner zu fürchten.
Gegen Waldkirch hatte sie jedenfalls leichtes Spiel. Begünstigt durch das frühe 1:0, nach Ecke von Vedat Erdogan von Robin Risch erzielt, rollte Angriff auf Angriff auf das Tor von Lukas Lindl, der nach Ende der ersten Halbzeit noch zwei weitere Male hinter sich greifen musste. Aufgrund der hochsommerlichen Hitze, einer 3:0-Führung der Gastgeber und mangelnder Gegenwehr der völlig harmlosen Waldkircher Elf war die Partie zu diesem Zeitpunkt schon entschieden.

Der Einbahnstraßenfußball setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Die Freiburger, ohne Mike Enderle, Kevin Senftleber (beide im Urlaub) und Philipp Züfle (verletzt) angetreten, sprühten weiterhin vor Spielwitz und schraubten das Ergebnis bis zum Ende in die Höhe. Auch blieben viele weitere Chancen ungenutzt. Allein dreimal landete der Ball am Aluminium. „Der FFC war uns von Anfang bis Ende in allen Belangen klar überlegen“, resümierte ein enttäuschter FCW-Coach Benjamin Pfahler. Er hatte bei seiner Mannschaft die Bereitschaft vermisst, in dem Derby irgendetwas holen zu wollen. „Da muss ich sie packen“, so Beni Pfahler.

Freiburg: Kodric, Sutter, Elias Reinhardt, Marco Senftleber (65. Giuliano Reinhardt), Asongwe (54. Dees), Risch, Martinelli (65. Benjamin Züfle), Faber, Bernauer, Erdogan (23. Bayram), Dreher.
Waldkirch: Lindl, Ringwald, Armbruster, Dick (66. Sandor), Markus Müller (46. Dufner), Riccardo Sanso, Kranich, Daniele Sanso, Rautenberg (72. Disch), Klüber (46. Danilovic), Qorraj.
Tore: 1:0 Risch (2.), 2:0 Martinelli (11.), 3:0 Marco Senftleber (41.), 4:0 Martinelli (51.), 4:1 Dufner (55.), 5:1 Martinelli (64.), 5:2 Sandor (73.), 6:2 Bayram (75.), 7:2 Dees (80.), 8:2 Faber (86.). Schiedsrichterin: Samira Bologna (Angelbachtal). Zuschauer: 160.


FC Denzlingen - SV Linx 4:1
Armin Jungkeit musste sich erst mal mit dem eigenen T-Shirt frische Luft zufächeln. Auf der Stirn des FC Denzlingen-Trainers standen Schweißperlen. Angestrengt hatte Jungkeit allerdings nicht wie vergangene Woche beim enttäuschenden Unentschieden gegen Solvay Freiburg sein Team, sondern die unerträgliche Hitze.

„Am 4:1 gibt es nichts zu deuteln“, freute sich ein erschöpfter aber glücklicher Jungkeit nach dem deutlichen Sieg seines Teams. Gleich zwei zusätzliche Trinkpausen hatte Schiedsrichter Luka Gille aufgrund der sengenden Hitze verordnet. Den Wetterwidrigkeiten trotzten die Denzlinger erfolgreicher. Vergangene Woche hatte Jungkeit noch mangelnde Einstellung moniert. Diese Woche konnte er loben: „Unser Matchplan, über die Außen zu kontern, ist voll aufgegangen.“ Damit hat der Aufsteiger einen hervorragenden Saisonstart hingelegt, vier von fünf Spielen gewonnen und findet sich ganz oben in der Tabelle auf Platz zwei. „Wir schauen trotzdem nur nach unten“, versicherte der 33-Jährige aber. Dabei präsentierte sich sein Team gegen Linx in der Chancenverwertung wie ein Spitzenteam: Zwar machten die Gäste über weite Strecken das Spiel, die besseren Szenen hatte aber Denzlingen. Ausnahme war der Fernschuss des Linxer Mittelfeldspielers Dennis Kopf (10.), der das Tor um Haaresbreite verfehlte – Latteneck.

Ganz anders die Denzlinger: Bereits in der sechsten Minute hätte Erdem Bayram allein vorm besten Linxer Spieler, Schlussmann Norman Riedinger, treffen müssen. Danach passierte lange Zeit nichts, Standfußball im Einbollenstadion, die Temperaturen schlicht zu heiß für Tempofußball. In der 40. Minute hatte Torben Stuckart bei einem Handelfmeter die Chance, zur Führung zu treffen, traf allerdings nur den Pfosten. Wenig später erlöste Timo Wehrle die knapp 80 Zuschauer und traf nach schöner Kombination mit Bayram zum 1:0 (44.).

Eine Lehrstunde in Sachen Effizienz war dann die zweite Hälfte der Denzlinger. Zehn Minuten nach der Pause traf zuerst erneut Wehrle nach einem Traumpass von Rino Saggiomo. Die nächste Denzlinger Möglichkeit nutzte Frank Lengner allein vorm Tor, bevor Saggiomo selbst einen Foulelfmeter zum 4:1-Endstand verwandelte. Zwischenzeitlich hatte der eingewechselte, quirlige David Göser für Linx zum 1:2-Anschluss getroffen. Dessen Trainer Sascha Reiss war am Ende richtig bedient. „Wir haben gegen einen besseren Gegner verdient verloren“, konstatierte er und schimpfte, „einige waren sich zu schade, bei den Temperaturen volles Tempo zu gehen.“

Denzlingen: Schindler, Margenfeld, Steigert, Lengner (83. Miceli), Saggiamo, Stuckart (45. Dettmar), Aldemir, Zehnle, Schweiger, Wehrle (79. Gremmelspacher), Bayram. Tore: 1:0 Wehrle (44.), 2:0 Wehrle (55.), 2:1 Göser (63.), 3:1 Lengner (65.), 4:1 Saggiomo (81.). Schiedsrichter: Gille (Sinzheim). Zuschauer: 80.


FC Bad Dürrheim - FC Neustadt 1:0
„Wir liegen am Boden.“ Beide Trainer des FC Neustadt sagen diesen Satz. Er ist wörtlich zu nehmen: Nach dem Abpfiff sinken mehrere Neustädter Spieler auf dem Feld und Trainer Klaus Gallmann an der Seitenlinie in sich zusammen und liegen regungslos auf dem Grün. „Maximal bitter“ nennt Klaus Gallmann die fünfte Niederlage im fünften Verbandsligaspiel der Saison, „aber wir werden wieder aufstehen und zurückkommen. Am fünften Spieltag ist noch keine Mannschaft abgestiegen.“ Bruder und Coach Benjamin Gallmann nickt.

„Die Bad Dürrheimer versuchen, mit Chipbällen hinter die Abwehr zu kommen. Irgendwann wird so ein Ball durchkommen und dann fällt das Tor“, sagt Ali Günes, der ehemalige Profi und jetzige Spieler des FC 08 Villingen, Mitte der ersten Halbzeit. Zehn Minuten vor Schluss spitzen sich die Ereignisse zu: Ralf Schubnell tankt sich in den Bad Dürrheimer Strafraum durch, legt den Ball für seinen Bruder Peter Schubnell auf, dem sich zentral vor dem Tor eine sehr gute Schusschance eröffnet, aber sein Versuch wird gerade noch abgeblockt. Noch steht es 0:0, die Blauen wittern ihre Chance auf die ersten Punkte – und rennen ins Verderben. Nach dem anschließenden Eckball werden sie ausgekontert, der eingewechselte Christian Braun drückt eine flache Hereingabe zum 1:0 über die Linie. Günes’ hat den Treffer vorausgesagt. Eine Minute später geht Torschütze Braun nach einem Zweikampf mit dem Neustädter Innenverteidiger Fabian Papa im Strafraum zu Boden, der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter. Bad Dürrheims Kapitän Yannick Bartmann tritt an, doch Simon Gantert im Tor der Blauen wehrt den gut platzierten Ball ab. Was zu halten war, hält Gantert an diesem Tag und verdient sich die Bestnote im FCN-Team. Eine Minute vor Spielende wehrt er einen Schuss von Braun aus spitzem Winkel ebenfalls bravourös ab.

In der ersten Halbzeit ist es ein Spiel zweier verunsicherter Mannschaften. Der FC Neustadt hat noch keinen Punkt eingespielt, der FC Bad Dürrheim ist noch sieglos. Beide Teams agieren kontrolliert und vorsichtig, Sicherheit ist das oberste Gebot. Gefährliche Situationen entstehen nur nach Standardsituationen. Aus dem Spiel heraus tun sich beide schwer, in die Endzone vor dem Tor zu kommen. „Gucken wir Kreisliga A oder was“, sagt ein Zuschauer, weil der Ball in schöner Regelmäßigkeit die Seiten wechselt. Viel Bemühen, wenig Effizienz. Das gilt für beide. Man fragt sich, wie ein Tor für den FC Neustadt fallen soll. Und wer es machen kann? Denn der Stürmer mit der besten Trefferquote schaut rotgesperrt von draußen zu: Sam Samma. Tobias Gutscher versucht sich anfangs im Sturmzentrum, aber das Spiel auf dieser Position kann man nur bedingt lernen. Zum Knipser muss man geboren sein. Der erste Abschluss der Neustädter datiert aus der 43. Minute, der Schuss von Johannes Ketterer zischt über die Latte. „Ich verstehe nicht, wieso Neustadt so hoch verteidigt. Die Abwehrspieler sind ja nicht die Schnellsten“, sagt Günes.

Beide Mannschaften haben ein Offensivproblem, ein Torfestival ist deshalb unrealistisch. Alsbald kristallisiert sich heraus, dass die Mannschaft, die das erste Tor macht, das Spiel auch gewinnen wird. Es hätte in der zweiten Halbzeit auf beiden Seiten fallen können, gleichwohl hat Bad Dürrheim mehr und auch die besseren Chancen. Der FC Neustadt ist nah dran an einem Punktgewinn, 80 Minuten ohne Gegentor sind ein Fortschritt nach zuletzt vier Gegentreffern pro Partie, aber die Punkte streicht erneut der Gegner ein. „Man kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben mit Herz und Leidenschaft gespielt und gegenüber dem Spiel gegen Stadelhofen eine riesengroße Leistungssteigerung gezeigt“, sagt Klaus Gallmann. Bitterkeit und Verdruss liegen in seinem Gesicht.

Nach dem Abpfiff geht Rolf Eckert, der sportliche Leiter des FC Neustadt, zu den beiden Neustädter Trainern hin. Wie sehr ihnen diese Niederlage und die bisher erfolglose Saison zusetzt, ist in ihrem Gesicht abzulesen. Eckert legt einen Arm auf die Schulter von Klaus Gallmann, den anderen auf die Schulter von Benjamin Gallmann. Es ist das Bild nach dem Spiel, es demonstriert Schulterschluss. „Mir ist es wichtig, dass wir wegen eines Spiels jetzt nicht alles anzweifeln.“

FC Bad Dürrheim: Demmer, Schwer, Scheu (46. Berg), Tadic, Bartmann, S. Fantov (77. Witzig), Cil (58. Braun), Z. Fantov, Schaplewski, Compagnucci (46. R. Bartmann), Detta. FC Neustadt: Gantert, Gutscher (61. Gutscher), Papa, Weerakkody, St. Ketterer (83. Schanz), Heitzmann, Maier (57. Falkowski), J. Ketterer, R. Schubnell, P. Schubnell, Atar (46. Katava). Tore: 1:0 Braun (80.). Schiedsricht: Fantov (Neuenburg). Zuschauer: 200.


SV 08 Kuppenheim - FC Auggen 1:1
Bei tropischen Temperaturen hatten die Kuppenheimer einen Blitzstart. Eine Flanke von Armin Karamehmedovic fand in Nico Westermann in der Mitte einen Abnehmer. Im zweiten Versuch erzielte der SVK-Torjäger das 1:0. Dies gab der Heimelf noch mehr Sicherheit. Defensiv stand sie kompakt und hielt die Gäste weit vom Tor weg. Kurz vor der Pause kam nach einer Ecke der Auggener Idrissa Khan frei zum Kopfball, doch der Ball touchierte den Außenpfosten.

In der Pause musste FCA-Trainer Minardi bei seiner Elf die richtigen Worte gefunden haben. Die Gäste waren nun viel präsenter und erzeugten Druck auf die Kuppenheimer Defensive. In der 48. Minute zog Khan aus gut 25 Metern ab. Gegen diesen Hammer, der nur knapp am Tor vorbei ging, wäre SV-Keeper Michael Werner ebenso chancenlos gewesen, wie beim Ausgleich (56.). Nach einem Ballverlust der Heimelf im Mittelfeld ging es zügig über die linke Seite nach vorne. Der Flankenwechsel erreichte Matthias Dold, der links völlig frei war und den verdienten Ausgleich erzielte. Nur zwei Minuten später hatten die Platzherren wieder Dusel. Axel Imgrabens Schuss aus 20 Metern unterschätzte der Kuppenheimer Keeper, der Glück hatte, dass der Ball nur an den Pfosten prallte. Nachdem FCA-Akteur Maurice Fleig (83.) vom guten Unparteiischen die Ampelkarte sah, witterten die Gastgeber noch einmal ihre Chance, aber vergebens. FCA-Coach Enzo Minardi lobte „die Leistungssteigerung seiner Mannschaft, die mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine kam und verdient den Ausgleich erzielte“.

Auggen: Kiefl, Flaig, Wettling (77. Cifadalöz), Casalnuovo, Bischoff, Imgraben, Khan, Rheinecker, Domagala (58. Aslan), Paolillo (88. Held), Dold. Tor: 1:0 Westermann (3.), 1:1 1:1 Dold (56.). Schiedsrichter: Maier (Windschläg). Zuschauer: 150. Gelb-Rote Karte: Fleig (83.)


FC Bötzingen - 1. SV Mörsch 2:4
Das Chancenplus konnte Mörsch in der ersten Hälfte nicht optimal ausnutzen. Bötzingen hielt mit allen Kräften dagegen, und Lars Küttner im Heimtor hielt sein Team mit guten Aktionen im Spiel. So vereitelte der Keeper beste Möglichkeiten von Franz-Josef Rudhart und Dennis Klemm. In der 27. Minute jubelten dann überraschend die Bötzinger. Mohamed Rennane hatte aus kurzer Distanz abgezogen, und Dominik Maier im SV-Tor reagierte optimal. Der abgewehrte Schuss lenkte jedoch Martin Kramer unglücklich ins eigene Netz. Bötzingen agierte danach mit mehr Selbstvertrauen, und Mörsch wankte. Nach einer halben Stunde feuerte Renanne erneut aufs Gästetor und nur mit Mühe konnte Maier abwehren. Ein geschlenzter Ball von der Strafraumgrenze von Frank Kramer erlöste die dominierenden Mörscher (37.). Kurz vor der Pause traf der Mörsch Hans Kyei per Fernschuss noch den Pfosten.

Danach drängen die Gäste auf das zweite Tor, und bei einem flachen Freistoß von Dennis Klemm (69.) von der Strafraumgrenze streckte sich Küttner vergebens. Dominic Riedel erhöhte noch auf 1:3 (75.) und damit war die Partie entschieden. Später gelang Riedel noch das 1:4. Das 2:4 durch Dersim Kassassir unterstrich die gute Moral bei den Sieglosen. FCB-Coach Gilles Ekoto-Ekoto bemerkte: „Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Die zweite Halbzeit machte dann Probleme. Mein Team zeigt viel Wille und entwickelt sich in eine gute Richtung.“

Bötzingen: Küttner, Demirci, Padilla Sanchez (76. Karakurt), Houni (54. Khani), Makang-Njem, Rennane, Ganz, Jallow, Schneckenburger, Bouzouina, Ekoto-Ekoto (71. Kassassir). Tore: 1:0 Kramer (27., ET), 1:1 Kramer (37.), 1:2 Klemm (69.), 1:3 Riedel (75.), 1:4 Riedel (82.), 2:4 Kassassir (86.). Schiedsrichter: Schmidt (Ortenberg). Zuschauer: 80. Gelb-Rot: Demirci (88.).


SV Stadelhofen - SC Lahr 2:4
Die Lahrer feierten am Samstag beim Aufsteiger den in psychologischer Hinsicht wichtigen ersten Sieg. Beide Mannschaften waren kaum auf dem Platz, um sich richtig einzusortieren, da fiel die Führung für die Renchtäler nach einem Foulelfmeter. Michael Röderer glich wenig später per Strafstoß aus, zuvor war Hakan Ilhan gefoult worden. Die Lahrer hatten jetzt etwas mehr vom Spiel, übernahmen die Initiative im Mittelfeld, Stadelhofen dagegen versuchte es zu oft durch die Mitte, produzierte aber in der Vorwärtsbewegung einige Fehlpässe. Die Minuten vor der Halbzeit brachten eine Vorentscheidung. Der SCL fing einen Angriff der Gastgeber ab, schaltete sofort in die Vorwärtsbewegung, und dann hatte Dimitri Holm am Fünfmeterraum keine Mühe, freistehend den Ball zur Führung einzuschieben. Dann nutzten die Lahrer wiederum einen Lapsus der Renchtäler im Mittelfeld. Ilhan schloss abgezockt zum 1:3 ab. Nach der Pause drängte der SVS und kam (55.) zum Anschlusstreffer. Jetzt war der Stadelhofen im Spiel, ließ den Lahrern so gut wie keine Räume mehr, was SCL-Trainer Thomas Heilmann, der den urlaubenden Coach Oliver Dewes vertrat, überhaupt nicht schmeckte. Es war jetzt fast ein Spiel auf das Tor des SCL. Die Renchtäler vergaben zahlreiche Chancen, scheiterten aber immer wieder an SCL-Torhüter Dennis Fietzeck oder einem auf der Linie stehenden Abwehrspieler der Lahrer. Patrick Ringwald hatte kurz vor Schluss kein Glück mit zwei Schüssen im Strafraum. So kamen die Gäste (92.) nach einem Konter zum vierten Treffer durch Hakan Ilhan, als Stadelhofen komplett aufgerückt war.

SC Lahr: Fietzeck – D. Bologna, Röderer, Ruf, Ghita – Burg, Kerellaj (70. Schwarz), Ilhan, Weschle (75. Makaya) – Holm (83. Mik), M. Neu (68. Häußermann). Tore: 1:0 Springmann (6. Foulelfmeter), 1:1 Röderer (18. Foulelfmeter), 1:2 Holm (35.), 1:3 Ilhan (42.), 2:3 Carus-Lacolade (55.), 2:4 Ilhan (92.). Schiedsrichter: Bartschat (Müllheim). Zuschauer: 250.


SC Pfullendorf - FC 08 Villingen 0:4
Im Duell der beiden Oberligaabsteiger, das auf mäßigem Niveau stand, entführten die Gäste erwartungsgemäß die Punkte, allerdings fiel der hochverdiente 4:0-Sieg zu hoch aus.

Von Anfang an war klar, dass auf Pfullendorfer Seite nur wenige unverdrossene Optimisten mit einem Ende der Heim-niederlagenserie rechneten. Der neue SCP-Coach Marco Konrad ließ daher folgerichtig sein Team mit zwei sehr tiefstehenden Viererketten agieren und so gelang es den Gastgebern recht lange, den spielerisch überlegenen Gästen wenig Raum in Tornähe zu gönnen. In der 14. Minute bediente Benedikt Haibt Nedzad Palvci, doch dessen Schuss aus kurzer Distanz auf das SCP-Tor konnte im letzten Moment abgeblockt werden. Die Offensivbemühungen auf der Gegenseite waren eher bescheiden. Zweimal versuchte es Kai Sautter nach einer Ecke aus der Distanz (24./34.) – vergeblich. Die gefährlichste Szene vor dem Villinger Tor war eine Eigenproduktion: Stjepan Geng spitzelte beim Versuch, eine Flanke abzufangen, den Ball Richtung eigenes Tor und traf einen Mitspieler.

Die Unzufriedenheit bei den Gästen nahm auf der Trainerbank zu. „Die erste Hälfte war die schlechteste Halbzeit, seit ich hier Trainer bin“, sagte Villingens Coach Jago Maric. „Da hatten einige wohl noch das DFB-Pokalspiel gegen Schalke im Kopf und gedacht, es gehe mit 20 Prozent weniger.“ Dennoch gingen die Villinger in Führung: Haibt brachte am langen Pfosten lauernd einen Freistoß von Geng im Pfullendorfer Tor unter (40.).

Nach der Pause brachte ein weiterer langer Ball in den Pfullendorfer Strafraum die Vorentscheidung: Gengs Kopfball senkte sich unhaltbar für Ritzler ins lange Eck (57.). Die Villinger erhöhten auf 4:0: Plavci war nach einer Ecke per Kopf erfolgreich (67.) und Geng schlenzte den Ball gefühlvoll neben den Pfosten (88.). „Insgesamt hat die Mannschaft aus dem Spiel heraus wenig zugelassen“, zog SCP-Coach Konrad ein erstaunlich positives Fazit nach der 0:4-Heimniederlage.

Pfullendorf: Ritzler, Behr, Scheffold, J. Vogler, K. Sautter, Erdem, Werne, A. Sautter (74. Berger), Huber (74. Holzmann), Klasan (56. Frank), Scherer (56. Stützle). FC Villingen: Mendes, Stark, Reho (69. Wehrle), Ovuka, Ketterer, Ceylan, Haibt (80. Henkel), Plavci, Sahin (56. Serpa), Geng, Bruno (69. Niedermann). Tore: 0:1 Haibt, (40.) 0:2 Geng (57.), 0:3 Haibt (67.) , 0:4 Geng (88.). SR: Grigorowitsch (Lahr). ZS: 260.


SV Endingen - 1. FC Rielasingen-Arlen 2:2
Nach dem Schlusspfiff waren beide Trainer mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Beide wollten den Sieg. Nach 45 Minuten sahen sich die Gastgeber vielleicht zu früh auf der Siegerstraße. „Mein Team habe ich in der Pause noch eindringlich davor gewarnt, dass wir danach hellwach sein müssen“, ärgerte sich Endingens Coach Axel Siefert über diese Unkonzentriertheiten. Gleichwohl gab es auch Lob an alle Akteure, die bei diesen hohen Temperaturen den Zuschauern ein spannendes und hochklassiges Verbandsligaspiel präsentiert hatten.

Beide Teams agierten von Beginn an mit offenem Visier. Doch mit zunehmender Spieldauer bekamen die Kaiserstühler die Partie immer besser in den Griff, gepaart mit einem richtigen Kracher zum 1:0 (31.). Santiago Fischer setzte sich 20 Meter vor dem Tor entschlossen durch und gegen sein Geschoss in den Torwinkel gab es nichts zu halten. Die Endingen blieben weiter am Drücker. Freistoßflanke Joas Pies und mit dem Kopf zur Stelle war Colin Kanwischer zum 2:0 (38.). Mit einer Glanzparade verhinderte FCR-Keeper Dennis Kloos das 3:0, nach einem Freistoß von Michael Sommer (45.). Nach der Pause war bei den Gästen totale Offensive angesagt, die sich sofort auszahlte. Nach 45 Sekunden köpfte der zuvor eingewechselte Frank Stark mit dem ersten Ballkontakt zum 1:2 ein. Erneut Freistoßflanke Jeske, und diesmal nickte Benni Winterhalter zum 2:2 ein. Jetzt wogte die Partie hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten. So liefen Fischer und Eric Schwarz allein aufs Gästetor zu, und Sommer traf im Anschluss an eine Freistoßhereingabe den Pfosten (85.).

Endingen: Rammo, Gleichauf, Sommer, Futterer (67. Dell), Kanwischer, Hensle, Fischer, Kerek (74. Schwarz), Strack, Weik, Pies. Tore: 1:0 Fischer (31.), 2:0 Kanwischer (38.), 1:2 Strack (46.), 2:2 Winterhalter (57.). Schiedsrichter: Dusch (Diersheim). Zuschauer: 230.

Aufrufe: 028.8.2016, 20:00 Uhr
Badische Zeitung Autor